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0320 - Verloren im Höllensumpf

0320 - Verloren im Höllensumpf

Titel: 0320 - Verloren im Höllensumpf
Autoren: Rolf Michael
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schlug wie eine Peitsche und würde sie sofort von den Füßen reißen, wenn sie den Versuch startete, abzuspringen und davonzulaufen.
    Es gab nur eine Möglichkeit. Sie mußte versuchenden Saurier von hier wegzubringen und während dieser Aktion auf seinem Rücken zu bleiben. Eine andere Chance hatte sie nicht. Das Tier verfügte über unheimliche Kraftreserven. Wenn sie herunterglitt, war ihr das Ende unter den säulenartigen Beinen sicher.
    Entstand bloß die Frage, wie man einen Saurier dazu bewegt, dorthin zu laufen, wo man hin will. Tina faßte einen verzweifelten Plan.
    Sie peilte die Felsen an, auf denen sich Urkos’ Horde in großer Höhe in Sicherheit gebracht hatte und von denen das Mädchen nicht wußte, daß man auf ihnen einst die Stadt Troja erbauen würde. In den ansteigenden, gesteinszerklüfteten Hängen gab es sicher Möglichkeiten, sich zu verbergen.
    Vorsichtig zog das Girl das Schwert aus der Scheide, visierte noch einmal die Felsen an - und stach zu.
    Das Schwert bohrte sich in der entgegengesetzten Richtung, in die Tina wollte, durch die ledrige geschuppte Haut des Ungeheuers.
    Ein Schrei, als wenn tausend Posaunen geblasen würden ließ den Wald erzittern, als der Brontosaurier Schmerz verspürte.
    Und dann machte Tina Berner den Ritt ihres Lebens.
    Wie eine gigantische, alles vernichtende Walze stapfte die Donnerechse durch den Urwald. Farne und kleinere Gewächse wurden unter den massigen Füßen zermalmt. Die Stämme kräftiger Bäume knickten wie dürre Äste, als die der Saurier auf seinem Amoklauf beiseite fegte.
    Tina Berner kam sich vor wie auf einem Floß, das in einem Orkan im Ozean treibt.
    Sie hatte das Schwert zwischen die Zähne genommen um sich besser halten zu können. Doch bei dieser Mischung zwischen Trab und hoppelndem Galopp, in der sich der Saurier jetzt vorwärts bewegte, war es einfach nicht möglich, sich richtig festzukrallen. Schmerzhaft spürte Tina Berner, wie ihre Fingernägel brachen.
    Und dann begann das Girl zu rutsehen. Langsam und allmählich - aber der Weg hinab war nicht zu bremsen.
    »Abspringen!« hämmerte es in ihr. »Du hast nur die eine Chance! Abspringen - und den Punkt der Landung selbst bestimmen!«
    Sie wandte den Kopf und stellte fest, daß der Wald schon einen Steinwurf hinter ihnen lag. Die Säulenbeine des Sauriers stampften bereits über harten Felsen.
    Und durch unzählige Erdbeben und Vulkanausbrüche, die überall auf der Welt immer wieder stattfanden, weil sich an vielen Stellen die Erde noch nicht gefestigt hatte, war der Felsen rissig.
    Wenn sie sich ganz klein machte, konnte sie in einer solchen Felsspalte Schutz finden.
    Tina wußte, daß sie handeln mußte. Jetzt und sofort.
    Sie stach noch einmal mit dem Schwert zu, um das Biest abzulenken -und dann sprang sie.
    Ihr schlanker, durch ausgiebiges Fitneßtraining kräftiger und geschmeidiger Körper schnellte sich durch die Luft.
    Durch die Beherrschung der fernöstlichen Kampfsportarten wußte sie, wie man fallen kann, ohne sich zu verletzen.
    Sie landete auf den Füßen, federte sich ab und sah im gleichen Moment eine Felsspalte von ungefähr einem Meter Teife, durch die sie ihren Körper mit einiger Mühe hindurch zwängen konnte.
    Sie hastete die wenigen Schritte darauf zu und nahm sich nur einen kurzen Moment, hinter sich zu blicken.
    Der Saurier reagierte verteufelt rasch.
    Er mußte sofort verspürt haben, daß die Last von seinem Rücken herunter war.
    Wie eine Lawine sah das Mädchen das rasende Ungeheuer auf sich zukommen. Nichts konnte den Brontosaurus in seinem Wutrausch mehr aufhalten. Nichts auf dieser Welt.
    Kopfüber sprang Tina Berner in die Felsspalte. Die harten und spitzen Steine zerkratzten ihren halbnackten Körper. Doch sie spürte es nicht. So schnell es ging versuchte sich das Girl, in den schützenden Felsen in Sicherheit zu bringen.
    In diesem Moment spürte Tina, wie sich etwas eklig Klebriges um den Knöchel ihres linken Fußes ringelte. Sie schrie auf und versuchte, mit dem anderen Fuß dagegen zu stoßen, um freizukommen.
    Doch das nützte nichts. Sie war in dieser Schlinge gefangen. Langsam und allmählich wurde das Girl aus seinem Versteck hinausgezogen. Steine und Felsstücke, an denen sie sich verzweifelt festzuhalten suchte, zerbröckelten oder ihre Finger glitten darüber hinweg.
    Noch ehe Tina Berner sah, wußte sie, was sie gefangen hatte. Die lange, gespaltene Zunge der Donnerechse hatte sie gerade noch erwischt.
    Schon spürte das Girl den
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