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0320 - Operation Blitz

Titel: 0320 - Operation Blitz
Autoren: Unbekannt
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machte sich auf den Rückweg.
    Der Überfall erfolgte blitzartig.
    Fünf oder sechs der geschmeidigen Gestalten stürzten sich von hinten auf ihn und warfen ihn zu Boden. Der Impulsstrahler wurde ihm aus der Hand gerissen, und allein das Gewicht der auf ihm liegenden Männer genügte, Bernot kampfunfähig zu machen. Zu allem Überfluß kam auch noch jemand auf die Idee, mit einem Stein gegen seine Schläfe zu schlagen - nicht stark, aber doch stark genug, daß er für Minuten das Bewußtsein verlor.
    Als er wieder zu sich kam, war um ihn herum ein blaßrotes Schimmer. Es kam aus den Wänden des Ganges, durch den er getragen wurde. Bernot konnte alles erkennen, als er vorsichtig die Augen aufschlug.
    Vier der kleinen Männer trugen ihn an Händen und Füßen. Eine Gruppe ging vor, eine andere bildete die Nachhut. Einer hielt den erbeuteten Strahler in der Hand und hantierte an ihm herum. Bernot befürchtete, daß er ihn versehentlich einschaltete, aber vorerst geschah nichts dergleichen.
    Er trug keinen Schutzhelm und kam auch nicht an den Interkom heran. Es war unmöglich, Verbindung zu den Freunden aufzunehmen. Was mochte in der Halle geschehen sein...
    Die Bomben!
    Es gelang ihm durch eine Verdrehung des Handgelenks, einen Blick auf seine Uhr zu werfen. Die Bomben würden in vierzig Minuten detonieren. Daran ließ sich nichts mehr ändern, und es war nur zu hoffen daß Reinke und die anderen eine möglichst große Entfernung zwischen sich und die Bomben brachten, ehe sie hochgingen.
    Die Affenmenschen unterhielten sich in einer Schnattersprache, von der Bernot natürlich kein Wort verstand. Trotzdem konnte er sich des Eindrucks nicht erwehren daß die Kerle nicht ganz so primitiv waren, wie er und seine Freunde zuerst angenommen hatten. Sie bewegten sich mit einer Sicherheit durch das unterirdische Labyrinth, die erstaunlich sein mußte, falls sie vorher noch nie hier unten gewesen waren.
    Nach weiteren zehn Minuten hielt die Gruppe an. Eine Metalltür schloß den Korridor ab. Jemand machte sich daran zu schaffen, und als die Tür zur Seite glitt, schloß Bernot geblendet die Augen.
    Sie trugen ihn in die Helligkeit.
    Als sie ihn niederlegten, öffnete Bernot wieder die Augen. Neugierig blickte er um sich, und das fassungslose Erstaunen, das von ihm Besitz ergriff, schien seine Glieder lähmen zu wollen.
    Er lag auf einer Waldlichtung, über sich den blauen Himmel. Die Temperatur war erträglich warm, und es ging sogar ein leichter Wind. Der Boden, auf den sie ihn gelegt hatten, war weich und ein wenig feucht. Durch die Baumwipfel schimmerte die Sonne.
    Er begann zu ahnen, was sie mit ihm vorhatten. Sie wollten ihn ihren Göttern opfern - war sein erster Gedanke. Vielleicht sollte so ein Tausendfüßler ihn fressen, oder ein anderes Ungeheuer, von denen es auf dieser Welt genügend geben mußte.
    Aber dann durchzuckte ihn eine andere Frage: Wie hatten die Eingeborenen es geschafft, ihn so schnell an die Oberfläche zu bringen? Laut seiner Uhr waren gerade fünfunddreißig Minuten seit der Gefangennahme vergangen. Es war unmöglich, in dieser Zeit mehr als tausend Kilometer nach oben zurückzulegen, auch nicht in einem Antigravlift. Und davon hatte er auch nichts bemerkt.
    Die Eingeborenen - Bernot hielt sie für solche - waren zurückgetreten und schienen eine Art Besprechung abzuhalten. Sie sprachen leise und so, als hätten sie vor etwas Angst. Bernot wollte zuhören, aber dann lenkte ihn etwas anderes ab. Der weiche Waldboden unter ihm zitterte und vibrierte leicht. In der Luft war ein kaum hörbares Summen, das nicht von den zahlreichen Insekten stammte.
    Es waren dieselben Geräusche wie unten in der Nähe der Schaltzentrale.
    Ehe er weiter darüber nachdenken konnte, kamen die Eingeborenen auf ihn zu, betrachteten ihn eingehend und gingen einfach davon.
    Mit dumpfem Geräusch schloß sich die Metalltür hinter ihnen.
    Bernot erhob sich langsam. Er begriff überhaupt nichts mehr, und es wurde ihm klar, daß die Situation mehr als unwirklich war. Dieser ganze Wald war unwirklich, der Himmel war unwirklich - was überhaupt stimmte noch? Wie war es möglich, durch eine Tür in den Wald zu gelangen, nachdem man vorher noch in dem Labyrinth gewesen war?
    Er sah auf die Uhr und schaltete den Telekom ein.
    „Hier Bernot. Captain, hören Sie mich?"
    Eine Weile war nichts, dann antwortete Russells Stimme: „Bernot, wo stecken Sie denn? Wir wurden überfallen. Die Kerle haben die anderen überwältigt und
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