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0320 - Der Fluch von Babylon

0320 - Der Fluch von Babylon

Titel: 0320 - Der Fluch von Babylon
Autoren: Jason Dark
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gegen Stein geschlagen. Aber es war der Nebel!
    Er hatte sich verfestigt und schützte den Dämon wie ein warmer Mantel.
    Noch einmal schlug ich zu.
    Und diesmal setzte ich gleichzeitig mein Kreuz ein. Ich preßte es gegen den hart gewordenen Nebel – und hatte Erfolg.
    Das Schwert kam durch!
    Nicht einmal ein Splittern oder Krachen vernahm ich. Es schien kein Widerstand vorhanden zu sein, und ich sah, wie Okastra getroffen wurde. Die Szene erinnerte mich an den großen Kampf gegen Xorron.
    Ihn hatte ich auch mit einem Schwert erledigt.
    Ebenso erging es Okastra.
    Die Klinge jagte durch seinen Schädel. Ich spürte einen kurzen Widerstand und sah plötzlich, wie die glühenden Augen in der braunen Masse des Körpers rotierten wie zwei feurige Sonnen.
    Mein Schwert hatte schon den Schädel geteilt, und mir kam es vor, als würden die Augen den Nebel verscheuchen.
    Dies geschah in der Tat.
    Der Nebel löste sich auf. Die rotierenden, glühenden Bälle durchdrangen ihn, rissen ihn auf und wehten ihn fort.
    Zum erstenmal stand Okastra klar und deutlich vor mir.
    Er war kein Mensch. Ich schaute auf den braunen, irgendwie rindenartigen Körper einer Mumie, die allerdings noch Menschengröße besaß. Ein widerlicher Anblick, der mein Innerstes zusammenzog.
    Etwa bis zur Nase war die Klinge gedrungen. Die beiden Hälften des Kopfes neigten sich nach verschiedenen Seiten, und gleichzeitig löste sich auch die rindenartige Haut.
    Es war dicker Sirup. Der Erdanziehung folgend, rann er nach unten. In langen, zähen Streifen.
    Okastra starb.
    Was blieb zurück?
    Ich hatte mit der silbernen Seite des Schwerts zugeschlagen.
    Deshalb gab es nur eine Lösung.
    Vor mir stand ein Skelett!
    Keine glühenden Augen mehr, sondern leere Pupillen. Glotzlöcher, in die ich hineinschauen konnte, ohne Füllung, ohne Leben.
    Noch stand das Skelett. Ich dachte darüber nach, ob ich noch einmal zuschlagen sollte. Da lief ein Vibrieren durch die Gestalt, als hätte man ihn an ein Stromkabel angeschlossen. Die knochigen Beine konnten das Gewicht nicht mehr halten. Gelenke klapperten, der Kopf wackelte und vor meinen Augen brach der Knochenmann zusammen.
    Wie ein Skelett auf der Geisterbahn.
    In einem Anfall von Zorn trat ich auf die Knochen und schwang mit dem Beuteschwert in der Hand herum.
    In den letzten Sekunden hatte ich Suko, die Gefangenen und auch die Soldaten vergessen.
    Das änderte sich nun.
    Ich sah meinen Partner, der frei war, und entledigte mich zunächst einmal der Rüstung. Es ging leichter, als ich gedacht hatte. Auch den Helm schleuderte ich zur Seite.
    Jetzt war ich wieder voll einsatzfähig.
    Ich sah Suko auf mich zulaufen, wollte ihn rufen, als plötzlich die Erde aufbrach und der gellende Schrei nach Baal durch die Luft schwang…
    Der Götze kam!
    Aber nicht in der Gestalt, in der ich ihn kennengelernt hatte, sondern in der eines anderen.
    Aus dem riesigen Loch in der Erde brach er hervor, und das Monstrum erinnerte mich im ersten Augenblick an Asmodinas Höllenschlange.
    Baal kam ebenfalls in dieser Gestalt.
    Aber als pechschwarze, unheimliche, breite Schlange, die ein gewaltiges Maul hatte, es aufriß und ich in einen Schlund hineinschaute, der mich an die Größe eines Scheunentors erinnerte.
    Ich hatte ihm seinen Diener genommen.
    Jetzt würde er sich rächen!
    Und Baal drehte durch. Im Hintergrund des Mauls und tief in seinem Rachen regte sich etwas. Ich ahnte Schreckliches, sprang zur Seite und duckte mich hinter dem Altar zusammen.
    Bevor ich den Kopf einzog, konnte ich noch einen letzten Blick auf die monströse Schlange werfen, die auch in dieser Zeit das absolut Böse verkörperte.
    Eine ebenfalls pechschwarze Zunge zuckte hervor. Sie schwang wie ein gewaltiger Kreisel über den Innenhof und machte vor nichts Halt.
    Gnadenlos schlug sie zu, schmetterte auch gegen den Altarstein, so daß ich Angst davor bekam, er würde mich unter sich begraben, und war schließlich vorbei.
    Ich riskierte wieder einen Blick und konnte sehen, daß die Zunge über den Hof fegte. Was sich ihr in den Weg stellte, nahm sie mit.
    Und das waren Menschen.
    Wie angeleimt wirkten die Krieger der Babylonier, und dazwischen ein schreiender Mann, der die Uniform eines Kapitäns trug.
    Ich wußte nicht, wie ich dieses Monstrum stoppen sollte, In meiner Verzweiflung schleuderte ich das Beuteschwert auf das offene Maul zu und sah nicht mehr, ob ich getroffen hatte, denn mein Helfer meldete sich.
    Die Lichtfülle, die den Innenhof umflorte, hatte
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