Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch
Autoren: Rolf Michael
Vom Netzwerk:
konnte. Dabei ist es völlig unwichtig, warum die Mumie damals ruhig in ihrem Sarkophag gelegen hat. Wir haben sie damals lebendig gesehen und wir wußten, daß sie jederzeit angreifen konnte. Diese Narren haben die Grabkammer in der Nacht geöffnet.. Vielleicht ist die Mumie nur nachts akt iv. Wer weiß das denn schon?«
    »Professor Zamorra!« antwortete Michael Ullich auf diese Frage. »Wir sollten ihn zu Hilfe rufen!«
    »Erst wenn wir Gewißheit haben, daß es wirklich die Mumie des Nefru ist!« sagte Carsten Möbius. »Vielleicht liegt tatsächlich ein Verbrechen vor. Und dafür ist die Polizei zuständig, die auch in Ägypten sehr tüchtig ist. Erinnere dich an Inspektor Hammal aus Kairo. Wenn tatsächlich ein Verbrechen vorliegt, was ohne Zweifel sein kann, dann sollten wir uns nicht in die Ermittlungen einmischen. Und Zamorra hat bestimmt genug auf seine Art zu tun, wie ich ihn kenne!«
    »Und wie willst du rausbekommen, ob diese Mumie echt ist?« fragte Michael Ullich und sah den Freund schief von der Seite an.
    »Wir gehen hin und sehen nach!« sagte Carsten Möbius. »Wenn ich die Sache richtig sehe, dann endet die Spur der Mumie im Tal der Könige!«
    »Aber die Fähren auf die andere Seite des Nil verkehrt nicht!« sagte Michael Ullich. »Obwohl die Polizei das Gelände verlassen hat, wird es doch hermetisch abgeriegelt, wenn ich die Gespräche richtig erlauscht habe. Jeder hier glaubt an das Wiederkommen der Mumie. Niemand wagt es, in der nächsten Nacht ins Tal der Könige zu gehen!«
    »Was hältst du von zwei tapferen Effendis aus dem Abendland?« fragte Carsten Möbius grinsend. »Nun, wie ist es, Kara ben Nemsi!«
    »Nur, wenn ich den Bärentöter und den Henry stutzen mitnehmen kann!« sagte Michael Ullich nach einer Weile des Nachdenkens und ging auf Carstens Anspielungen auf Karl May ein. »Meinem treuen Hadschi wird ja wohl die Nilpferdpeitsche ausreichen!«
    »Das will ich meinen!« sagte Carsten Möbius ganz ernsthaft und stellte sich in Positur. »Denn vor mir zittern die Wüsten und die Steppen und die Mumien, Ghouls und Werwölfe flüchten, wenn sie nur das Sausen meiner Kurbatsch hören und den Klang meines Namens vernehmen. Denn ich bin Hadschi Halef Omar ben Hadschi Abul Abbas ibn Hadschi Dahwud al Gossarah!«
    »Wenn dem so ist, dann sieh zu, daß du einige Barthaare bekommst!« frozzelte Michael Ullich. »Dreh dir die langen Haare zum Turban und verzichte demnächst auf die leckeren Schweineschnitzel!«
    »Spielverderber!« maulte Carsten Möbius, der aus seinem Ausflug in die abenteuerliche Romantik jäh in die Wirklichkeit zurückgerissen wurde.
    »Ein Gewehr nehme ich jedenfalls mit!« sagte Michael Ullich mit fester Stimme. »Und mein Schwert auch. Wenn das nicht hilft, dann hoffe ich, daß du damals aufgepaßt hast, als uns Professor Zamorra einige seiner Bannsprüche beigebracht hat. Wenn das alles nichts hilft, dann werden wir ganz besondere Schritte unternehmen!«
    »Was für Schritte?« fragte Carsten Möbius verständnislos.
    »Riesenschritte!« belehrte ihn der Freund…
    ***
    Die verantwortliche Behörde in Luxor war froh, daß sich Michael Ullich und Carsten Möbius anboten, freiwillig in dieser Nacht im Tal der Könige Wache zu gehen. Alle Wächter hatten sich geweigert, nach Einbruch der Dunkelheit das Tal zu betreten. Das namenlose Grauen in den Augen der Toten, die in sonderbaren Verrenkungen erstarrten Körper und die fragmentarischen Reste der Mumienbinden unter ihren Fingernägeln, die von der Polizei in einer Schnell analyse als echt erkannt wurden, hatten ihnen einen Schock versetzt. Asis, die Dogge, war vollkommen verstört am Morgen am Ufer des Nil gefunden worden. Doch der Hund ließ niemanden mehr an sich heran und mußte erschossen werden.
    Dann fand man Muhmad ibn Sakir, der zu Tode erschöpft durch die Steinwüste schritt und an den Memnonkolossen zusammengebrochen war. Das Geständnis, das er der Polizei ablegte, klang nur für die logisch denkenden Männer der Kriminalpolizei fantastisch und übertrieben. Jeder der Männer, die hier in Luxor und der weiteren Umgebung zu Hause waren wußten, daß Muhmad ibn Sakir nicht gelogen hatte. Er hatte in der Nacht den wandelnden Tod gesehen und der Hauch des Schattenreiches hatte ihn gestreift. Jetzt war er bereits auf dem Wege nach Kairo, wo sich die Spezialisten der Nervenklinik mit ihm beschäftigen würden.
    Diese Dinge wurden den beiden Freunden noch einmal in aller Deutlichkeit erklärt. Obwohl Michael
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher