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0312 - Mumienfluch

0312 - Mumienfluch

Titel: 0312 - Mumienfluch
Autoren: Rolf Michael
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Mumie kam nicht vor Einbruch der Dunkelheit. Um bis dahin voll einsatzfähig zu sein, mußten sie jetzt eine Mütze voll Schlaf nehmen. Michael Ullichs elektronische Armbanduhr war auf »Wecken« eingestellt. Aber der feine Wüstensand ist für Elektronik dieser Art wie Gift…
    ***
    Miriam Sounders schätzte sich glücklich, in den Semesterferien bei Doktor Mehmet Halak arbeiten zu können. Die englische Studentin stand kurz vor dem Examen in Ägyptologie und dieser Ferienjob ließ ihr Muße genug, die Examensarbeiten an Ort und Stelle vorzubereiten und sich gleichzeitig von dem Experten beraten zu lassen.
    Sie war einige Einkäufe tätigen gegangen, weil Doktor Halak mit der Polizei im Tal der Könige war und die Ausgrabungsstätten für heute ohnehin für jeden Touristenverkehr gesperrt waren.
    Die beiden jungen Männer, die gerade das Haus verließen, als sie zurückkam, hatte Miriam nur beiläufig wahrgenommen. Es kam öfter vor, daß Touristen bei Doktor Halak vorsprachen. Irgendwann würden sie wiederkommen, wenn der Doktor zu sprechen war.
    Mit Schwung öffnete Miriam Sounders die Tür, die Doktor Halaks Büro mit dem Wohnzimmer, in dem sie arbeitete, verband. Sie nahm an, daß es leer war, weil der Doktor mit der Polizei unterwegs war.
    Doch dann sah sie die Gestalt hinter dem Schreibtisch. Und die grausige Veränderung, die in diesem Moment vor sich ging-Die markanten Konturen von Doktor Halaks Gesicht verzerrten sich zu einer schwammigen Masse. Der vorher schlanke Körper blähte sich unfähig auf und der korrekte Anzug veränderte sich in einen schwarzen, kaftanartigen Überwurf. Die schwarzen Augen schienen wie rotglühende Kohlen zu brennen.
    »Doktor Halak!« stieß Miriam hervor.
    »Ich bin nicht dieser Doktor Halak!« sagte das Wesen hinter dem Schreibtisch. »Doch für dich werde ich es weiterhin sein. Sieh mich an. Sieh mir in die Augen. Ich will es und befehle es!«
    »Er will mich hypnotisieren!« dachte Miriam Sounders. »Was immer das ist. Es will mich unter seine Kontrolle bringen. Und es ist besser, wenn ich tue, als ob ich mich fügen würde. - Aber ich will nicht hypnotisiert werden. Ich wehre mich dagegen, daß er mich übernimmt!« Die letzten beiden Sätze dachte sie ganz intensiv. Innere Ab Wehrkräfte wurden aktiviert, während Miriam so tat, als würde sie sich völlig gehen lassen.
    Sie schloß langsam die Augen und ließ ihren Körper leicht hin und her pendeln.
    »So ist es gut!« vernahm sie die Stimme des Wesens hinter dem Schreibtisch. »Hättest du dich geweigert, dann wäre es dein Tod gewesen. Doch daran ist mir nicht gelegen. Denn er hätte die Aufgabe dieser Tarnexistenz bedeutet. Und die benötige ich noch - wenn ich Zamorra erledigen will!«
    »Nicht hypnotisiert werden… ich will nicht hypnotisiert werden!« dachte Miriam ganz intensiv. Ganz vorsichtig blinzelte sie unter den langen Wimpern hervor - und brauchte ihre ganze Selbstbeherrschung, um nicht entsetzt loszuschreien.
    Der Mann, der jetzt hinter Doktor Halaks Schreibtisch saß, hatte die Gestalt einer fetten Kröte. Sein schwammiger Körper war von einem schwarzen Gewand bedeckt, das mit seltsamen Zeichen beschriftet war. Die Augen blickten kalt und gefühllos wie die eines gräßlichen Reptils.
    »Ich werde Zamorra eine Falle stellen. Er wird seinen Gegner Leonardo de Montagne nicht erkennen, weil ich die Maske von Doktor Halak tragen werde, wenn er hierher kommt. Dann werde ich dafür sorgen, daß ich das Amulett wieder unter meine Kontrolle bekomme. Ha, dieser Narr denkt, den ›Stern von Myrry-an-ey-Llyrana‹ endgültig zu beherrschen. Hahaha, er gleicht einem Menschen, der mit einem Pentagon-Computer die Grundrechnungsarten durchführt und denkt, das Gerät damit vollständig ausnützen zu können und es zu beherrschen.«
    »Ich will nicht hypnotisiert werden… das, was er redet, muß ich mir merken… diesen Zamorra muß ich warnen… ich will nicht hypnotisiert werden… !« dachte Miriam Sounders intensiv.
    »Du hast eben Doktor Mehmet Halak gesehen!« sagte das Wesen hinter dem Schreibtisch. »Du wirst jedem, der dich danach fragt, sagen, daß du Doktor Halak gesehen hast!«
    »Ich… habe… Doktor Halak gesehen!« floß es wie geistesabwesend über Miriams Mund. So, als würde ihr Geist in tiefem Schlaf liegen und ihre Stimme vom Unterbewußtsein gesteuert werden.
    »Du wirst nach draußen gehen und ein Ferngespräch nach Frankreich vermitteln!« befahl das Wesen, das sich Leonardo de Montagne
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