Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0312 - Ihn peitschte die Angst

0312 - Ihn peitschte die Angst

Titel: 0312 - Ihn peitschte die Angst
Autoren: Ihn peitschte die Angst
Vom Netzwerk:
winkte Quincey zu, bezahlte die Serviererin und ging hinaus.
    Gemächlich trat er an den Bordstein, wartete auf eine Lücke im Autoverkehr, überquerte rasch die Fahrbahn und schlenderte auf die Tankstelle zu.
    Der Tankwart sah ihn kommen und erschien vor der Tür der gläsernen Kabine.
    »Gehen Sie da ’runter zu den Garagen«, Tief er Phil zu. »Sie finden Al auf der linken Seite in der Werkstatt.«
    »Danke«, sagte Phil.
    Er hatte die Hände in den Hosentaschen und den Hut ein bißchen schief auf dem Kopf. Aus aufmerksamen Augen musterte er seine Umgebung. Es gab, wie man hinter der Tankstelle erkennen konnte, nicht nur eine lange Reihe von Garagen, sondern auch eine langgestreckte Halle für Reparaturarbeiten.
    Phil steuerte auf die kleine Tür zu, die in das breite Schiebetor eingelassen war, drückte sie auf und ging hindurch.
    Auf den ersten Blick sah alles nach einer typischen Reparaturwerkstatt aus. Aber schon auf den zweiten Blick fand Phil, daß es hier einige merkwürdige Umstände gab: Sechs oder acht herumstehende Autos hatten keine Nummernschilder, die Kennzeichen der anderen sahen brandneu aus, keiner der hier arbeitenden Männer konnte jünger als dreißig sein, und alle hatten diesen typischen mißtrauischen Blick von Männern, die auf der Hut sein müssen. Phil hatte diesen Blick in den Augen von betrügerischen Buchmachern, von Racketgangstern und Unterwelttypen oft genug gesehen.
    Mit unbewegtem Gesicht blieb er in der Nähe der Tür stehen. Wie sich die Sache hier auch immer entwickeln mochte, er mußte wenigstens dafür sorgen, daß sein Rücken gedeckt blieb.
    Es waren seit Phils Eintritt keine zwanzig Sekunden vergangen, als plötzlich das letzte Geräusch in der Halle erstarb. Eine unnatürliche bedrückende Stille herrschte. Hinter den Autos tauchten die fragenden Gesichter von noch mehr Männern auf. Und jetzt erschien auch »Tinten-Al«, unverkennbar mit seinem quadratischen Gesicht und der dicken Nase, hinter dem grünen, weiß abgesetzten Fairlane.
    »Ich suche ,Tinten-Al‘«, sagte Phil ruhig in die beklemmende Stille hinein. »Der Kerl aus dem Billardsalon hat mich hergeschickt.«
    Wenn er seinen Mann nicht schon von der Beschreibung her erkannt hätte, jetzt hätten ihm die Blicke der anderen gezeigt, wer es war, denn auf einmal blickten alle zu Al Forster hin. »Tinten-Al« grinste verlegen und marschierte auf Phil zu. In der rechten Hand hielt er einen schweren Schraubenschlüssel.
    »Was ist denn los?« fragte er trotzig. »Bucky soll sich nicht so anstellen. Am Dienstag kriegt er seine vierzehn Dollar.«
    Phil trat den letzten Schritt vor, der ihn von »Tinten-Al« trennte. Er griff in die Rocktasche und hielt dem überraschten Mann seinen Dienstausweis unter die Nase:
    »FBI! Ich möchte mit Ihnen sprechen, Al Forster. Kommen Sie!«
    Ganz langsam zogen sich die Augen des Gangsters zu schmalen Schlitzen zusammen. Ein paar Männer, die am nächsten standen, wurden plötzlich wieder aufmerksam. Sie ließen ihre Arbeit liegen, griffen nach schweren Werkzeugen und kamen langsam heran.
    Plötzlich hob Forster die Hand mit dem Schraubenschlüssel. Phil wich blitzschnell aus und schleuderte mit der Linken eine Tränengashandgranate direkt vor die Füße der Männer, warf mit der Rechten die zweite kurzerhand durch das nächste Fenster hinaus auf die Zufahrt zu den Garagen, wo Quincey sie wahrscheinlich sehen würde, sprang im selben Augenblick aber auch schon zur Seite und wich damit dem Schlag aus, den »Tinten-Al« mit dem Schraubenschlüssel gegen ihn führte.
    Das ist ein Wespennest! schoß es Phil durch den Kopf. Er riß seine Pistole heraus und schob den Sicherungsflügel mit dem Daumennagel vor. Aber da krachte auch schon von einem der Autos her der erste Schuß und zischte heiß und gefährlich eine Handbreit an Phils rechter Wange vorbei.
    ***
    Auf dem kleinen Schreibtisch stand noch immer die zierliche Vase. Aber diesmal waren es keine roten Tulpen, sondern zwei weiße Nelken, die darin steckten. Das junge Mädchen mit der hübschen Stupsnase lächelte mich liebenswürdig an.
    »Eigentlich müßte ich ja böse mit Ihnen sein«, sagte sie in entwaffnender Ehrlichkeit, wie es nur Kinder fertigbringen.
    »Warum?« fragte ich, obgleich ich es wußte.
    »Sie haben meinen Onkel festgenommen«, sagte sie.
    »Ja. Er wurde steckbrieflich gesucht. Es ist mein Job, dafür zu sorgen, daß solche Leute vor Gericht kommen.«
    »Weiter nichts?« fragte sie mit schiefgelegtem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher