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0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

Titel: 0312 - Die Totenmaske aus Atlantis
Autoren: Jason Dark
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schaute sich um, während er sagte: »Ich habe dir geholfen, Nathan, und ich hoffe, daß du mir ebenfalls hilfst.«
    »Wie kann ich das?«
    Bill schaute nach unten. Der Schmied war wirklich klein. Er reichte dem Reporter nur bis zur Taille. Bill las in den kleinen Augen Zweifel, die er gleich darauf zerstreute.
    »Es geht mir darum, daß du uns aus dieser verdammten Welt herausführst. Das ist alles. Kennst du dich aus?«
    Nathan hob die breiten Schultern. »Auskennen ist zuviel gesagt, aber ich weiß, daß es einen Ort gibt, an den sich Arkonada des öfteren zurückzieht. Es ist gewissermaßen das Herz dieses Planeten.«
    »Und wo befindet sich der Ort?«
    »Hier in der Nähe.«
    »Dann suchen wir ihn.«
    »So leicht kommt man nicht an ihn heran, Bill. Arkonada hat ihn abgesichert, denn er bewahrt dort etwas sehr Kostbares auf.«
    »Worum handelt es sich?«
    »Du wirst es nicht kennen…« Der Zwerg winkte ab.
    »Sag es trotzdem.«
    »Es ist ein geheimnisvolles Orakel. Man hat es das Orakel von Atlantis genannt, und es läßt sich leider formen. Das heißt, in der Hand eines bösen Menschen reagiert es so wie der…«
    »Man hat ihm auch einen anderen Namen gegeben«, unterbrach Bill den Gnom mit leiser Stimme.
    »So? Wie denn?«
    »Es ist der Würfel des Unheils«, erwiderte Bill.
    Nathan schauderte. Bill sah sehr deutlich die Gänsehaut, wie sie über den Körper lief. »Du kennst auch ihn?« fragte der Schmied mit flüsternder Stimme.
    »Ja, ich kenne ihn.«
    »Hast du ihn schon besessen?«
    Bill lachte auf. »Leider nicht. Es wäre wirklich ein Traum von mir, ihn zu bekommen.«
    »Arkonada hat ihn.«
    »Moment mal«, sagte Bill und tippte mit dem linken Zeigefinger gegen die Stirn. »Wenn Arkonada ihn besitzt und du weißt, wo er sich befindet, müßte es uns doch gelingen, den Würfel zu übernehmen. Oder nicht?«
    Der Zwerg lachte hell. »Du bist ein Phantast. Aber es wäre herrlich, und wir hätten damit gewonnen, wenn wir es schafften.«
    »Was hindert uns daran?« fragte Bill.
    »Die Umstände.«
    Der Reporter winkte ab. »Die räumen wir aus dem Weg.« Seine Augen blitzten. »Nathan, zu zweit sind wir unschlagbar, glaube es mir. Da!« Er drückte dem Gnom seine Beutelanze in die Hand. »Du kannst sie nehmen, vielleicht mußt du dich wehren.«
    Nathan schaute auf die Spitze. »Ich habe sie geschmiedet, das erkenne ich genau. Wie gern würde ich damit einen schleimigen Ghoul aufspießen.«
    »In die Verlegenheit wirst du sicherlich bald kommen. Los, wir wollen keine Zeit mehr verlieren! Wenn du mich wirklich zum Würfel des Unheils führst und ich ihn an mich nehmen kann, verdammt«, Bill schlug sich gegen den Kopf, »das wäre ja überhaupt nicht auszudenken. Wir könnten damit die Macht übernehmen.«
    »Ja, das wäre gut.«
    Nach diesem Satz des Zwergs machten sich die beiden ungleichen Freunde auf den Weg.
    Sie nahmen den gleichen Weg, den Bill Conolly auch gekommen war, denn einen anderen gab es nicht.
    Jetzt paßten zwei auf und nicht nur einer. Obwohl es Bill eilig hatte, zügelte er seine Schritte. Mit jedem Meter, den sie zurücklegten, spürten sie den intensiven Ghoulgestank. Ein Beweis dafür, daß sie sich dem Schleimsee näherten.
    Ghouls waren ihnen bisher nicht begegnet und auch keine Griffins, was den Reporter mißtrauisch machte.
    Er wies den Zwerg darauf hin.
    Nathan hob die Schultern. »Ich habe auch keine Erklärung. Vor allen Dingen nicht für die Griffins. Sie sind normalerweise immer sehr angriffslustig.«
    »Mir scheint es, als würden sie zurückgehalten«, murmelte der Reporter. »Aber ohne Grund?«
    »Den wird es sicherlich geben«, erwiderte Nathan.
    Bill hob die Schultern. Er hatte im Augenblick keine Lust, weiter darüber nachzudenken. Viel stärker interessierte er sich für den Würfel des Unheils, auch das Orakel von Atlantis genannt. Sollte es ihm tatsächlich gelingen, ihn in die Hände zu bekommen, nicht auszudenken, mit welch einer Machtfülle er dann ausgestattet war. Die gesamte Dämonenwelt würde zittern, denn bisher hatte sie sich ruhig verhalten, weil sie den Würfel in »guten« Händen wußte.
    Der unheimliche Tunnel hatte die beiden so unterschiedlichen Männer regelrecht verschluckt. Aufgesaugt waren sie von der Röhre, deren Wände das geheimnisvolle grüne Licht abgaben und deren Boden mit einer widerlichen Schleimschicht bedeckt war, die sich zäh an ihre Sohlen klammerte und jedesmal Fäden hinterließ, wenn sie die Füße hoben.
    Nathan trug keine Schuhe.
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