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0312 - Das Geheimnis der Regenwelt

Titel: 0312 - Das Geheimnis der Regenwelt
Autoren: Unbekannt
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aufrechtzuerhalten.
    Während die KC-7 eingeschleust wurde, gab Kastori ununterbrochen Befehle. Es dauerte nur Minuten, bis der 100 Schiffe zählende Verband startbereit war.
    Für Stran Jarban war die plötzliche Aktivität des Generals nicht ungewohnt. Kastori würde alles daran setzen, um möglichst schnell das System der Sonne Modula zu erreichen.
    Jarban sah, wie der Heitere auf seine Uhr blickte.
    „Haben Sie Bedenken, Sir?" fragte der Leitende Ingenieur der VESPASIAN.
    „Ich bin kein Pessimist", sagte Kastori. „Trotzdem habe ich ein ungutes Gefühl. Ich befürchte, daß wir mit unseren Schiffen zu spät kommen."
    „Was sollte der CREST IV geschehen, wenn sie im Ortungsschutz Modulas steht?" wandte Jarban ein.
    Kastori warf dem großen Mann einen nachdenklichen Blick zu.
    „Haben Sie die achtzig Birnenschiffe vergessen, die Keegans System einen Besuch abstatteten?"
    Stran Jarban verstand nicht, was der General meinte. Er vermied es jedoch, eine Frage zu stellen, weil er wußte, daß Kastori ihm auf jeden Fall die Zusammenhänge erklären würde.
    „Die Birnenschiffe haben blitzschnell zugeschlagen", sagte Kastori. „Unsere Wahrscheinlichkeitsberechnungen haben ergeben, daß es noch mehr solcher Verbände geben muß.
    Wir müssen also damit rechnen, daß eine ähnliche Flotte dem Modula-System einen Besuch abstattet."
    Jarban glaubte, daß die Befürchtungen des Kommandanten übertrieben waren. Auch wenn Birnenschiffe in der Nähe der CREST IV und der FRANCIS DRAKE auftauchen sollten, war es noch ungewiß, ob sie die beiden terranischen Schiffe entdecken wurden. Jarban hielt Rhodan außerdem für klug genug, um den unbekannte" Kommandanten der Birnenschiffe klarmachen zu können, daß die Terraner ebenfalls gekommen waren, um die Kristalle zu bekämpfen.
    Die Lage in der Großen Magellanschen Wolke war undurchsichtig. Es schien zwei oder noch mehr Machtgruppen zu geben, die sich alle der Birnenschiffe bedienten Das komplizierte die Sache noch, weil die Terraner nicht wußten, wen sie als Feinde und wen als eventuelle Verbündete ansehen sollten.
    Kastori gab über Normalfunk die letzten Befehle. Die Schiffe des 82. GSV beschleunigten und verschwanden kurz darauf im Linearraum.
    Nur die KC-5 unter dem Kommando von Captain Arthur Arnusen blieb zurück. Arnusen sollte die Verbindung zu eventuell später noch eintreffenden Schiffen herstellen.
     
    8.
     
    Die tiefhängenden Wolken waren wie zähflüssiger Brei und schienen alle Geräusche zu ersticken. Es hatte aufgehört zu regnen, und vom Boden stiegen Dampfwolken auf. Das herrschende Halbdunkel verstärkte noch den Eindruck einer Treibhausatmosphäre. Kein Wind vertrieb die schwüle Luft.
    Ein zentimetergroßes, flügelloses Insekt krabbelte über den rechten Stiefel des still am Boden liegenden Mannes. Es besaß sechs Beine und einen am Hinterteil nach oben gebogenen Körper. Ab und zu unterbrach das Tierchen seine Wanderung und richtete sich auf, als wollte es sich davon überzeugen, daß von dem Bewußtlosen keine Gefahr ausging.
    Nach einer Weile erreichte das Insekt die Brust des Mannes und verharrte dort. Es spürte die Wärme des Körpers unter sich und zitterte vor Erregung. Angetrieben von einem uralten Instinkt, begann es sich im Kreis zu drehen. Es war ein grotesker Tanz, den es aufführte, der aber doch eine Bedeutung besaß.
    Am Hinterteil des Insekts erschien ein stachelförmiger Auswuchs. Die Spitze des Stachels senkte sich herab und berührte den Anzug des Ohnmächtigen. Dreimal schlug der Stachel zu, ohne daß er das Material durchbohren konnte. Drei winzige Eier rollten von der Brust des Mannes zur Seite und landeten auf dem nassen Boden des Landefelds.
    Als hätte das Insekt gespürt, daß sein Nachwuchs verloren war, rannte es in rasender Eile weiter am Körper des Mannes empor Kurz darauf erreichte es den Hals. Die Weichheit der Haut machte das kleine Tier wild.
    Wieder zuckte der Stachel hervor, doch diesmal erschien er nicht in seiner ganzen Länge, so daß er die Haut nicht erreichen und durchbohren konnte.
    Da hob der Mann einen Arm und wischte unbewußt über sein Gesicht. Sein Unterarm streifte das Insekt und schleuderte es zur Seite. Es landete neben dem Bewußtlosen in einer kleinen Wasserlache.
    Dort lag es auf dem Rücken und zappelte verzweifelt mit den Beinen.
    Der Mann stöhnte leise. Ein Zucken lief durch seinen Körper.
    Das Insekt krümmte sich und warf sich herum. Die Lache breitete sich wie ein riesiger See vor ihm
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