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0311 - Duell in der Hölle

0311 - Duell in der Hölle

Titel: 0311 - Duell in der Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kreischte Eysenbeiß.
    »Doch«, sagte Zamorra. Er verschob zwei der Hieroglyphen auf der Silberscheibe. Eysenbeiß schrie auf. Flammen tanzten über sein Gesicht.
    »Ich habe das Pulver aktiviert«, sagte Zamorra. »Für jedes weitere ›Nein‹ wird etwas geschehen, was schlimmer für dich ist. Merke es dir gut.«
    Die Flammen tanzten immer noch. Eysenbeiß konnte durch sie hindurchsehen. Er wunderte sich, daß er nicht verbrannte. Aber das Feuer mußte wohl kalt sein. Ein magisches Feuer… aber das war das Schlimmste, denn Eysenbeiß konnte nicht Voraussagen, was es bewirken würde.
    Nicole nahm den Prydo wieder auf. »Ob der es verträgt, mit dem Amulett in unmittelbaren Kontakt zu kommen?« fragte sie wie beiläufig.
    Zamorra hob die Schultern.
    »Wenn wir schon mal am Experimentieren sind, können wir das ja gleich mal ausprobieren«, sagte er. Er nahm das Amulett vor dem Gesicht des ehemaligen Inquisitors fort und schickte sich an, den Prydo damit zu berühren. Schon bei der ersten Annäherung begann der Stab aufzuglühen. Eysenbeiß spürte Schmerz.
    »Hört auf«, keuchte er.
    Er wußte, daß er ohne den Prydo verloren war, Nur durch ihn erhielt er die Macht, die über seine Parakräfte hinausgingen. Ohne ihn würden sich auch seine Parafähigkeiten wieder zurückbilden.
    »Hört auf. Ich zeige euch, wie man das Tor öffnet.«
    »Sehr gut«, sagte Zamorra. »Und du wirst es sofort tun, ehe du es dir wieder anders überlegen kannst.«
    Eysenbeiß keuchte. Er hatte Angst vor dem Zorn Leonardos, aber noch mehr Angst hatte er vor Zamorra und seiner Begleiterin. Er war unaufmerksam gewesen, hatte vielleicht einen oder mehrere Fehler gemacht und mußte jetzt dafür bezahlen. Wie konnte es sein, daß zwei Menschen cleverer waren als er, der Große der Sekte?
    Sie hatten ihn schon wieder besiegt.
    Er senkte den Kopf. Zähneknirschend murmelte er: »Ja. Ich zeige euch den Weg.«
    Und in Gedanken suchte er fieberhaft nach einer Möglichkeit, wie er Zamorra und Nicole doch noch in eine Falle locken konnte.
    ***
    Natürlich war Zamorra alles andere als ein Folterknecht. Das Pulver, das Nicole dem Großen ins Gesicht gestäubt hatte, war harmlos; zumindest ließ es sich nicht durch das Amulett aktivieren. Auch ein mögliches Einwirken des Amuletts auf den Prydo konnte Eysenbeiß nicht körperlich beeinträchtigen. Aber Zamorra hatte Eysenbeiß hypnotisiert, ehe dieser es bemerken konnte. Und während sich Eysenbeiß im Hypnosezustand befand, konnte Zamorra ihm alles mögliche einsuggerieren. Alles, was Eysenbeiß empfunden hatte, wurde ihm nur vorgegaukelt.
    Zamorra war der Ansicht, daß das völlig ausreichte. Es war wirkungsvoller, als wenn er Eysenbeiß tatsächlich einer Folterung unterzogen hätte.
    Zumal er sich so keine Skrupel aufzuerlegen brauchte. Eysenbeiß geschah ja nichts.
    Einem normalen Menschen gegenüber hätte Zamorra diese Methode allerdings auch nicht angewandt. Eysenbeiß allerdings war ein Vertreter der Finstermächte, und er selbst war in der Wahl seiner Mittel auch nicht gerade zimperlich. Wenn Zamorra daran dachte, wie viele Hexen und Hexer dem ehemaligen Inquisitor einst zum Opfer gefallen und lebendig verbrannt worden waren, so schauderte ihn. Und er wartete eigentlich nur darauf, daß Eysenbeiß ihm eine Chance gab, ihn im Kampf zu töten.
    Denn so brachte er es auch nicht fertig, den vielfachen Mörder »hinzurichten«. Er hätte sich dabei nicht nur auf die gleiche Stufe wie sein Gegner hinabbegeben, sondern sich selbst auch nicht mehr im Spiegel betrachten können.
    Nun, vielleicht war Eysenbeiß doch gar nicht so friedlich, wie er sich jetzt gab. Vielleicht wartete er seinerseits auf eine Chance. Die würde in dem Augenblick kommen, in welchem das Weltentor geöffnet wurde.
    Dann würde man weitersehen.
    Zamorra wußte selbst dabei noch nicht einmal, was er als nächstes tun würde. Konnte er Leonardo überhaupt schaden? War der Montagne ihm nicht haushoch überlegen?
    »Abwarten«, murmelte der Parapsychologe vor sich hin. »Es gibt irgendwie immer einen Weg…«
    ***
    Asmodis wurde von dem Angriff völlig überrascht. So traf ihn der erste magische Schlag. Titanische Parakräfte waren in der jungen Hexe erwacht, Kräfte, von denen selbst Asmodis nichts geahnt hatte.
    Mordlust flackerte in Janice Brendons Augen! Mordlust, die sich gegen Asmodis richtete!
    Er glaubte in Brand geraten zu sein, als der Feuerstrahl über ihn hinweghuschte, der sich aus Janice Brendons Augen bildete. Mit
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