Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen

0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen

Titel: 0311 - Arkonadas Mord-Zyklopen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Platzangst bekommen können, und auch Bill Conolly fühlte sich beileibe nicht wohl.
    Licht bedeutete Wärme und Leben, aber hier war nichts. Er richtete sich in eine sitzende Stellung auf, drückte sich vom Boden ab und schob seinen Körper weiter, bis er auf einen Widerstand traf.
    Einen sehr weichen Widerstand.
    Da lag jemand.
    Bill begann abermals zu tasten. Er fühlte unter seinen Fingerspitzen ein Bein, seine Hand glitt höher, erreichte einen Oberschenkel und Bill folgerte aus der glatten weichen Form, daß das das obere Bein einer Frau sein mußte.
    Wahrscheinlich gehörte es Jane Collins.
    Bills Hand zuckte im selben Moment zurück, als sich Jane bewegte und einen zischenden Laut ausstieß, der wahrscheinlich ein Fluch sein sollte.
    »Okay, Jane, du lebst noch«, sagte der Reporter.
    Sekunden verrannen, bis die Antwort erfolgte. Und sie war bissig, paßte zu einer Hexe wie Jane. »Du leider auch.«
    Der Reporter lachte krächzend. »Damit werden wir uns wohl abfinden müssen. Bevor du auf dumme Gedanken kommst, Jane, sage ich es dir jetzt schon. Wir haben gemeinsam die Reise unternommen und sind auch gemeinsam gefangen.«
    »Und wo?«
    »Frag mich was Leichteres. Auf jeden Fall hat die magische Reise vorerst ein Ende. Hast du denn nichts mitbekommen?«
    An den raschelnden Bewegungen der Kleidung merkte Bill, daß Jane Collins sich ebenfalls aufrecht hinsetzte. Sehen konnten die beiden sich nicht. Dafür war es zu finster. Die ehemalige Detektivin ging auf Bills Frage nicht ein, sondern schimpfte weiter.
    »Daran trägt nur dieses verfluchte Hexenweib Wikka die Schuld. Wäre sie nicht gewesen, hätte alles anders laufen können.«
    »Du solltest deinen Haß bezähmen, und deine Kräfte auf wichtigere Dinge konzentrieren«, sagte der Reporter.
    »Ich lasse mir von dir keine Vorschriften machen, verdammt!«
    Das war deutlich genug, und Bill hielt den Mund. Er kümmerte sich nur mehr um sich selbst.
    Dabei dachte er auch an Professor Chandler und an Wikka, die Oberhexe. Von beiden hatte er bisher kein Lebenszeichen bemerkt.
    Waren sie vielleicht während der Reise abgetrieben worden?
    Die beiden paßten zusammen wie Feuer und Wasser. Wahrscheinlich hatte der Professor Höllenqualen ausstehen müssen, wäre er in die Klauen der Hexe geraten.
    Denn bei ihr endete fast alles mit dem Tod.
    Bill schüttelte sich, als er daran dachte, und spürte die sanfte Berührung, da Jane Collins dicht an ihm vorbeistrich.
    »Wo willst du hin?«
    »Frag nicht.« Sie ging weiter.
    Bill traute sich nicht. Die Dunkelheit war zu gefährlich. Sie umlauerte ihn, schien zu atmen, zu leben und voller Gefahren zu stecken, die nur darauf warteten, zuschlagen zu können.
    Hatte er noch vorhin auf Janes Schritte gelauscht, so waren sie nun verstummt.
    Wieder umgab ihn die Stille. Erst jetzt kam Bill auf den Gedanken, sein Feuerzeug hervorzuholen. Er griff in die Tasche und hielt es kaum in der Hand, als er Wikkas Stimme vernahm.
    Sie klang wie das Zischen eines geöffneten Gashahns und drang aus der tiefsten Dunkelheit. »Laß es, Conolly!«
    Bill verharrte in der Bewegung. Seine Stirn bildete ein Faltermuster, ein Zeichen des Ärgers, der in ihm hochstieg. »Weshalb?« fragte er aggressiv. »Weshalb soll ich es lassen? Nenn mir den Grund.« Sein Daumen berührte bereits das kleine Drehrad des Feuerzeugs.
    »Weil ich es will. Ich muß mich konzentrieren. Ich…«
    Bill lachte krächzend in die Worte der Oberhexe hinein, »Du mußt gar nichts, Wikka. Überhaupt nichts. Hier hast du nichts zu sagen. Wir sind alle gleich.«
    Nach diesen Worten drehte der Reporter das Rädchen, der Feuerstein warf blitzend Funken, dann zuckte die Flamme auf. Blaß und dünn, so hoch wie ein halber Finger, riß sie eine helle Insel aus der Schwärze.
    Bill sah Wikka stehen. Eine Armlänge nur befand sie sich entfernt. Die Schlangen in ihrer Stirn schienen vereist zu sein, so starr schauten sie aus der Haut hervor. In dem häßlichen, schwarz verbrannten Gesicht saßen die Augen wie zwei Perlen. Ihr Weiß wirkte wie die Haut einer Leiche.
    Wikka hatte die Arme erhoben, die Hände gespreizt, wobei die Finger an schwarze Krallen erinnerten. Sie versuchte, ihre Magie aufzubauen, doch sie hatte keinen Erfolg.
    Bill bekam mit, wie ein Zittern durch ihre Gestalt lief. Langsam sanken die Arme nach unten.
    Der Reporter ahnte jetzt, aus welchem Grund die Oberhexe so gegen einen Lichtschein gewesen war. Keiner sollte ihre Schwäche merken, aber es war bereits zu spät.
    Aus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher