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0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden

Titel: 0310 - Das Geschenk der Zeitreisenden
Autoren: Unbekannt
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MAN ein. Er konnte sich leicht ausrechnen, daß die Aktion innerhalb von zwanzig Minuten abgeschlossen sein mußte.
    Das war sehr wenig Zeit.
    Bully und Marshall fanden das auch.
    „Es wird also notwendig sein, OLD MAN von der ständigen Beobachtung New Lunas abzulenken. Ich schlage einen Scheinangriff auf den Roboter vor. Fünftausend Schiffe der Wachflotte sollen das Gebilde angreifen und beschießen. Dann wird es genug zu tun haben und nicht mehr auf das achten, was auf New Luna passiert."
    „Können wir einen solchen Angriff verantworten?" fragte Marshall.
    Bully nickte.
    „Sie haben ja gehört, was Gucky sagte, John. Ich habe breite Schultern."
    Marshall grinste.
    „Seit ein paar hundert Jahren", bestätigte er.
     
    *
     
    Die MARSCHALL FREYT verfügte über einen Durchmesser von zweitausendfünfhundert Metern und eine Gesamtflugreichweite von nahezu fünf Millionen Lichtjahren. Die Überwindung derart unvorstellbarer Entfernungen war nur den neuentwickelten Kompakt-Kalups zu verdanken, die weniger Platz einnahmen und mehr Energie abgaben.
    Zusammen mit den zwanzigtausend Einheiten der Wachflotte umkreiste sie Jellicos Stern und riegelte das System hermetisch ab. Im System selbst zog OLD MAN im Schutz seines gigantischen HÜ-Schirms auf seiner Bahn um New Luna dahin, unbehindert und unangreifbar, eine ständige Bedrohung für alle humanoiden Intelligenzen.
    Die Kommandanten von fünftausend Wachschiffen warteten auf den Einsatzbefehl.
    Im Hangar der MARSCHALL FREYT waren die letzten Vorbereitungen abgeschlossen worden. Ein kleiner Transmitter war zerlegt und so aufgeteilt worden, daß drei Teleporter zusammen es schaffen würden, ihn auf die Oberfläche von New Luna hinabzubringen. Das war auch der Grund, warum Guckys Sohn endlich seinen Wunsch erfüllt bekam, mitkommen zu dürfen.
    Der zweite Transmitter stand sende- und empfangsbereit im Hangar. Daneben lagen die Ausrüstungsgegenstände, die nachgeschickt werden sollten, sobald das Vorkommando heil auf dem Planeten angekommen war. Über den Transmitter sollten Marshall und Sengu nachfolgen.
    Es war der zehnte November des Jahres zweitausendvierhundertfünfunddreißig.
    Bully saß im Kontrollraum der Space-Jet und hielt Verbindung zum Kommandanten der MARSCHALL FREYT. Von ihm erhielt er laufend die Lageberichte und erfuhr so, daß alles bereit war.
    Marshall und Wuriu Sengu, die beim Transmitter standen, hoben unwillkürlich die Hand zum Gruß, als die Space-Jet in die Vorkammer glitt, von der aus sie blitzschnell ausgeschleust werden konnte Die drei Teleporter waren an Bord.
    Die Luke schloß sich wieder.
    „Ich habe ein komisches Gefühl in der Magengegend", sagte Sengu und setzte sich auf eine der Kisten. „Wenn die geringste Kleinigkeit schiefgeht, sitzen die drei auf New Luna fest - und New Luna ist kein angenehmer Aufenthaltsort."
    „Erdähnlich", beruhigte ihn Marshall. „Keine Raubtiere oder sonstige Gefahren. Die Siedler sind harmlos, vorerst noch. Nur OLD MAN und die Kristalle bereiten mir Sorge. Sie werden rücksichtslos angreifen, wenn sie etwas Verdächtiges ahnen. Hoffentlich haben sie genug damit zu tun, den Scheinangriff der fünftausend Schiffe abzuwehren."
    Die MARSCHALL FREYT nahm Fahrt auf und scherte aus dem Verband der Angriffsflotte aus. Sie nahm direkten Kurs auf New Luna während die übrigen Schiffe zum Angriff auf OLD MAN ansetzten.
    In der Space-Jet wartete Bully auf den richtigen Augenblick.
    Gucky saß neben ihm.
    „Nun, Alter, wie fühlst du dich? Ist doch besser, als den ganzen Tag im Büro zu hocken und sich dauernd von übereifrigen Mitarbeitern wecken zu lassen - meinst du nicht auch?"
    „Ich schlafe grundsätzlich nicht im Büro", eröffnete ihm Bully humorlos. „Außerdem habe ich jetzt andere Sorgen. OLD MAN ist in Sicht. Wir werden gleich ausgeschleust werden."
    Das Kommando kam Sekunden später.
    Die MARSCHALL FREYT änderte nach dem kurzen Manöver sofort abermals den Kurs und raste in entgegengesetzter Richtung davon. Die Space-Jet blieb zurück, ein verlorenes Stäubchen in der Unendlichkeit des Raumes.
    „Der Angriff hat begonnen", rief Ras und deutete in Flugrichtung.
    Die Sicht durch die Panzerplastkuppel war nach allen Seiten frei und unbehindert. Das mächtige Robotgebilde zog auf seiner Bahn dahin, von seinem grünen Schutzschirm eingehüllt, der es gegen jeden Angriff schützte. Auch gegen den von fünftausend terranischen Schiffen.
    OLD MAN ignorierte den Angriff, als fände er gar nicht
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