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0308 - Einbahnstraße in den Tod

0308 - Einbahnstraße in den Tod

Titel: 0308 - Einbahnstraße in den Tod
Autoren: Einbahnstraße in den Tod
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Augen und eine Figur wie ein Mannequin oder Fotomodell. Sie trägt überaus elegante Kleidung und sogar jetzt im Winter mit Vorliebe gewagt dekolletierte Blusen.«
    »Das ist eine Beschreibung, die auf viele Frauen passt. Fällt Ihnen nichts Besonderes ein?«
    Der Diener dachte einen Augenblick nach, dann sagte er schnell: »Sie hat ein Kennzeichen, das man nicht übersehen kann. Nämlich ein herzförmiges braunes Muttermal. Rechts zwischen Hals und Schulter.«
    »Das ist schon besser«, sagte Phil. »Und Mister Hauser. Wie sah er aus?«
    »Wie ein Gelehrter. Er hat dunkelblondes, gescheiteltes Haar, einen kleinen Schurrbart und einen Spitzbart. Ich glaube, er hat braune Augen. Aber ich kann es nicht beschwören, denn er trug immer eine gelbliche Brille, die er niemals abnahm. Er ist groß und kräftig. Er war immer gut, aber salopp gekleidet. Es fiel mir auf, dass die Bügelfalten seiner Hosen stets zu wünschen übrig ließen. Ich hielt ihn für einen Arzt. An der rechten Hand trug er einen dünnen Glacehandschuh. Ich hörte, wie er einmal sagte, er habe eine entstellende Narbe, die er sich bei Bestrahlungen zugezogen habe.«
    »Was fahren die beiden für einen Wagen?«
    »Sie müssen mehrere haben. Einmal kamen sie in einem blauen Caddy und ein andermal in einem cremefarbigen Chrysler.«
    »Haben Sie sich die Wagennummer gemerkt?«
    »Nein.«
    »Wissen Sie, ob Mrs. Wolters irgendwelche Geschäfte mit dem Ehepaar Hauser tätigte?«
    »Nein, davon weiß ich nichts. Ich hörte nur einmal wie Mrs. Wolters Mister Hauser fragte, ob er ihr eine Banknote von tausend Dollar wechseln könne. Ich sah auch, wie er seine Brieftasche herausnahm. Aber in diesem Augenblick verließ ich den Raum.«
    Ich benutzte das Telefon in der Diele und rief Captain Belmont von der Richmond Police an und bat ihn, sofort mit seiner Mordkommission zu kommen.
    Zwölf Minuten später war er da, und fünf Detectives machten sich an die Arbeit, um Fingerabdrücke zu sichern und Spuren zu suchen. Der Arzt stellte fest, dass der Tod vor ungefähr einer halben Stunde eingetreten sein musste, also zur Zeit des Besuches des Ehepaares Hauser.
    Es fanden sich keinerlei Fingerabdrücke, und wir hatten das nicht anders erwartet. Nur die der Toten, des Dieners und des Hausmädchens waren überall. Auch der Fernsprecher trug nur die Prints von Mrs. Wolters. Der Schal gehörte ihr. Die Zofe erkannte ihn und sagte, Mrs. Wolters habe ihn getragen, weil sie stark erkältet gewesen sei.
    Eines war für Phil und mich sicher. Mrs. Wolters hatte den Anruf von Mrs. Freeburg erhalten und sich überlegt, wer ihr den Schein mit dem grünen Strich gegeben habe.
    Sie hatte dann dasselbe gemacht wir ihre Freundin und die betreffende Person angerufen. Diese Person musste Mrs. oder Mr. Hauser gewesen sein.
    Ich glaubte sogar, dass dieser Hunderter nicht der einzige Schein gewesen war, den Mrs. Wolters von den Hausers erhalten hatte. Denn sonst hätte das Mörderehepaar es nicht nötig gehabt, die Brieftasche zu durchsuchen.
    Der Verdacht, dieses Ehepaar Hauser sei identisch mit dem Gangsterboss Jerome Vickers und seiner Freundin Jo Brons, lag natürlich nahe. Aber als wir im Office angekommen waren und uns die Karteikarten der beiden geholt hatten, stiegen uns ernsthafte Zweifel auf.
    Wir verglichen das Äußere der beiden Gangster mit der Beschreibung der Hausers.
    Es gab wohl Übereinstimmungen hinsichtlich der Größen, aber in allem anderen waren die Unterschiede erheblich.
    Wir setzten uns mit der Verkehrspolizei in Verbindung, aber die Cops fanden niemanden, der einen blauen Caddy oder einen cremefarbenen Chrysler besaß. Im Fernsprechverzeichnis standen siebenundvierzig Hauser, aber kein Roger und keine Ellen.
    Trotzdem gaben wir Auftrag, alle Leute zu überprüfen. In der-Verbrecherkartei der City Police schienen wir Glück zu haben. Darin befand sich ein Roger Hauser, seines Zeichens Hochstapler. Er hatte sogar eine rothaarige Freundin namens Vivian Flax. Die beiden wurden kurzerhand abgeholt, obwohl sie der Beschreibung des Dieners mir teilweise entsprachen.
    Bei einer Gegenüberstellung erklärte aber der Diener mit Bestimmtheit, die beiden seien nicht mit dem Ehepaar Hauser, das er kannte, identisch.
    Zweifellos war der Name Hauser falsch, und so ließen wir nur auf Grund der Beschreibung am folgenden Tag eine Fahndung los.
    Gleichzeitig erließen wir in den Zeitungen einen Aufruf, in dem jeder, der eine der bewussten Hundert-Dollar-Noten zu Gesicht bekam, gebeten
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