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0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

Titel: 0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen
Autoren: Der Tod schminkt sich die Lippen
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Auch er blickte zu den Kollegen.
    Sollte ich weiterfahren? Nicht eingreifen? Phil die Sache überlassen?
    Jane Larrow und Harry Dean saßen verdammt eng beieinander, viel zu eng und zu nahe für eine Kugel, selbst wenn sie aus nächster Nähe abgefeuert wurde. Deans ganze Aufmerksamkeit war auf Phil gerichtet.
    Ich handelte viel schneller, als ich es beschreiben kann. Ich warf mich hinüber auf den Beifahrersitz, aber ich ließ den Fuß auf dem Gas, und ich drehte mit der linken Hand das Steuer nach links herum.
    In steuerte das Taxi wie einen Torpedo auf den linken Kotflügel des Cadillacs, und ich trat den Gashebel durch, aber die wenigen Yard langten nicht mehr, um die Geschwindigkeit der Karre zu erhöhen.
    Einen Sekundenbruchteil vor dem Zusammenstoß riß ich den linken Fuß hoch, stemmte beide Hände gegen das Handschuhfach, zog den Kopf ein und warf mich mit der Schulter gegen die Beifahrertür.
    Es war kein schwerer Zusammenstoß. Wenn man mit knapp dreißig Meilen in der Stunde auf einen stehenden Wagen auf fährt, dann gibt es zwar einiges an zerknautschtem Blech und einen mächtigen Ruck auf beiden Seiten, aber jemand, der auf einen solchen Zusammenprall vorbereitet ist, hat keine Mühe, ihn abzufangen.
    Ich weiß nicht mehr, wie ich aus dem Taxi herausgekommen bin.
    Jedenfalls stand ich schon auf der Straße, als das Knallen des verbeulenden Bleches noch in der Luft lag, und mit einem wahren Panthersatz stürzte ich mich auf die Fondtür des Cadillacs und riß sie auf. Mit voller Absicht hatte ich das Taxi auf das Vorderteil des Gangsterwagens gerichtet. Die hinteren Türen durften nicht blockiert werden, und sie waren es nicht.
    Der Stoß hatte Dean gegen Jane Larrow geworfen.
    Mit einem Hechtsprung tauchte ich in den Fond des Cadillac.
    Ich bekam den Hals eines Mannes zu fassen, sah wie in einem Nebel Deans Gesicht vor mir auftauchen, brachte den rechten Arm irgendwie hoch und ließ die Faust heruntersausen, mitten in das Gesicht hinein. Viermal.
    Ganz nahe schrie eine Frau grell, aber ich glaube, ich begriff nicht, daß es Jane Larrow war. Ich hielt den Mann in den Fäusten, der das alles ausgedacht, organisiert und in Gang gesetzt hatte.
    Jetzt fielen Schüsse. Eine MP hackte eine stotternde Serie hinaus. Das dumpfe Bellen von FBI-Pistolen schlug dazwischen.
    ***
    Bei Phil hatte sich inzwischen folgendes abgespielt:
    Der Cadillac hob sich an, als das Taxi ihn rammte, fiel aber auf seine Räder zurück.
    Eine Tür des Taxis flog auf. Jerry tauchte auf, als wäre er aus dem Boden gezaubert worden. Mit einem einzigen Satz übersprang er die Entfernung zwischen Taxi und Cadillac, riß die hintere Tür auf und tauchte kopfüber in den Wagen hinein. Im Handumdrehen sah ich nichts von ihm.
    Ich rannte über die Straße, die Pistole jetzt in der Faust.
    Andrew rannte neben mir, und er nahm sich die blonde Frau vor, die in einer Instinktbewegung vor dem heransausenden Taxi bis zur Mauer zurückgewichen war.
    Andrew brüllte: »Hände hoch!«
    Die Blonde riß sich aus ihrer Erstarrung, warf sich herum und wollte fliehen. Andrew holte sie mit drei Sprüngen ein. Der Lauf der Pistole traf die blonde Perücke. Der Fliehenden stolperten die Beine durcheinander. Sie fiel nach vorn.
    Im nächsten Augenblick kniete Andrew neben ihr, drehte sie auf den Rücken.
    Die Perücke rutschte vom Kopf des Niedergeschlagenen, und vor Andrew lag ein Mann, ein junger Bursche, lächerlich geschminkt.
    Das alles geschah, während ich das Rückenfenster des Cadillac einschlug, um Jerry helfen zu können.
    Es geschah, während in der Kleiderfabrik die Kollegen ihre Pistolen hoben und durchzogen, als die Gangster sich nicht ergaben.
    Die große, blonde Frau bekam es fertig, eine Pistole aus der Tasche zu reißen, aber sie konnte keinen Schuß mehr abgeben, und die einzigen Schüsse, die die Gangster abgeben konnten, wurden von Marc abgegeben, dem es gelang seine Maschinenpistole aus dem flachen Koffer zu nehmen und sie hochzureißen. Aber der Feuerstoß, den er abgab, war nicht mehr gezielt, denn die tödliche Kugel traf ihn im gleichen Augenblick.
    Was Jerry anging, brauchte er meine Hilfe nicht mehr. Der Mann in seinen Fäusten war bereits ausgeknockt.
    Nachdem ich Dean groggy geschlagen hatte, kroch ich aus dem Cadillac.
    Phil stand vor mir. Wir grinsten uns einmal kurz an, und dann griffen wir beide zu und zerrten Harry Dean ins Freie. Er war ohnmächtig und so schlaff wie ein leerer Sack. Er sah auch nicht mehr besonders gut aus.
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