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0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen

Titel: 0305 - Der Tod schminkt sich die Lippen
Autoren: Der Tod schminkt sich die Lippen
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zurückkommen, G-man, zeigen wir dir die Dollars. Du kannst uns beim Zählen helfen und dann…«
    Er beendete den Satz mit einem Schnippen der Finger.
    Ich schluckte. »Hör zu, Dean«, sagte ich heiser. »Ich steige um. Du wirst mich noch brauchen können. Ich weiß, was das FBI unternimmt, um einen Mann zu fangen. Ich kann dir nützlich sein.«
    Seine Augen leuchteten voller Triumph.
    »Du möchtest leben?«
    »Ja!«
    Er kam näher. »Hallo, wo ist deine große Klappe geblieben, G-man? Du willst für mich arbeiten? Für einen Gangster und Mörder?«
    »Ich will leben«, wiederholte ich.
    Er schlug mich mit der flachen Hand ins Gesicht, rechts, links, rechts, links.
    »Du Dreckstück«, lachte er. »Ich brauche dich nicht! Schafft ihn wieder ’runter!«
    Tonio und Jack befolgten den Befehl mit Stößen und Fußtritten. Unten nahm mich Al in Empfang und beförderte mich in den Luftschutzbunker.
    Ich ließ alles mit mir geschehen. Sie sollten glauben, daß ich moralisch nichts mehr taugte.
    Sobald die Stahitür hinter mir zugeknallt war, zischte ich Ann Raffling zu.
    »Gehen Sie an das Luftrohr! Liz, decken Sie sie!«
    Ich selbst legte mich auf die alte Couch.
    Zwanzig Minuten vergingen. Einmal öffnete Al die Stahlklappe und blickte kurz herein, schloß sie aber sofort wieder.
    Plötzlich sagte Ann leise:
    »Ich höre Stimmen!«
    Ich richtete mich auf.
    »Bleiben Sie dort. Sagen Sie mir, was Sie hören!«
    »Ein Motorengeräusch! Es wird leiser!« Nach einer Pause von zwei Minuten setzte sie hinzu:
    »Jetzt ist wieder alles still!«
    Ich sprang von der Couch.
    »Liz, hören Sie gut zu! Sobald ich >jetzt< sage, fangen Sie an zu schreien!« Sie starrte mich verständnislos an. »Warum? Ich verstehe Sie nicht.«
    »Fragen Sie jetzt nicht! Schreien Sie, als ginge es um Ihr Leben! Es geht um Ihr Leben! Denken Sie daran! Stellen Sie sich dorthin! Dort sind Sie relativ geschützt, falls geschossen wird.«
    Ich sprang zu der Neonröhre, die den Keller erhellte. Die Decke war so niedrig, daß ich die Lämpe erreichen konnte. Ich löste einen Kontakt und das Licht erlosch.
    Mit drei lautlosen Sprüngen war ich an der Stahltür. Ich duckte mich nur einen halben Schritt von der Tür entfernt, sprungbereit in allen Gelenken.
    Ich kann nicht sagen, was ich dachte. Ich weiß es heute nicht mehr, aber vielleicht schaltet sich in solchen Sekunden der Entscheidung das Gehirn aus und nur noch die seit Jahrmillionen überkommenden Instinkte des Kämpfens und des Lebenwollens beherrschen einen Mann.
    »Jetzt!« flüsterte ich.
    Liz Burn schrie. Sie stieß einen leisen Schrei aus, aber ich glaube, daß dann die lange unterdrückte Furcht sie plötzlich ansprang, sie schüttelte, denn plötzlich kreischte sie wie in einem hysterischen Anfall, und die Panik sprang über auf Ann Raffling, und auch sie schrie wild und hemmungslos.
    Ich hielt den Blick in der Dunkelheit auf die Stelle gerichtet, wo sich die Klappe in der Stahltür befinden mußte. Meine Sinne waren so angespannt, daß ich trotz des Kreischens der Mädchen das Geräusch des zurückgezogenen Riegels hörte. Dann… ein Lichtviereck von der Lampe im Kellergang und Als häßliches Gesicht in dem Viereck.
    »Was ist denn…«
    Ich zuckte hoch. Meine Hände, meine Unterarme flogen durch die Öffnung, meine Finger krallten sich wie Stahlklammern in den Mann. Ich bekam Als Gesicht zu fassen. Wenn er meinem Griff entkam, war alles verloren. Er hatte alle Vorteile für sich, außer dem einen der Überraschung. Die Überraschung war auf meiner Seite, und ich nutzte sie.
    Es gelang mir, seinen Kopf an die Tür heranzureißen, ein Knie gegen den Stahl zu stemmen, und mit aller Gewalt zerrte ich seinen Schädel gegen die Öffnung, und ich drehte ihn gleichzeitig.
    Offenbar hielt er eine Kanone in der Hand, und in einer Instinktreaktion berührte er den Abzug. Zwei Schüsse dröhnten, aber er gefährdete sich damit nur selbst, denn er konnte den Arm nicht hochbringen, um in den Keller oder auf mich zu schießen.
    Ich hörte das Jaulen der Kugeln, als sie als Querschläger von der Tür abprallten.
    Der Gangster verlor kostbare Sekunden, bis er begriff, daß die Pistole ihm in dieser Lage nichts nutzen konnte, und er sie fallen ließ. Jetzt hatte er Hände und Füße frei, um sich von der Tür abzudrücken und sich loszureißen.
    Ich stemmte das zweite Knie gegen die Stahltür. Ich veränderte blitzschnell den Griff, und ich drehte mich in den Hüften nach rechts und dann…
    Der Körper des
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