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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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und Ledereimer für die Fische, die wir nicht fangen wollten.
    Diamond Point liegt im Südosten Brooklyns. Eine grüne Halbinsel, die in die Jamaica Bay hineinragt und vom Highway 78 durchquert wird. Die Jamaica Bay ist ein Gewässer mit vielen kleinen Inseln. Sie hat etwas mehr Quadratmeilen als Manhattan und wird im Süden durch die lange, schmale Landzunge Rockaway Inlet gegen den Atlantischen Ozean begrenzt.
    Wir verstauten unsere Utensilien im Jaguar und brausten ab.
    Die Fahrt dauerte mehr als eine Stunde.
    Als wir im Südosten Brooklyns eine wenig befahrene Seitenstraße benutzten, sagte Phil, der neben mir auf dem Beifahrersitz hockte: »Wir werden verfolgt. - Der kleine Austin dort hinten.«
    Ich blickte in den Rückspiegel und sah das Fahrzeug, das in erheblichem Abstand hinter uns blieb.
    »Täuscht du dich nicht?«
    »Probier’s mal.«
    Ich trat auf die Bremse und brachte den Jaguar am Straßenrand zum Stehen. Fast augenblicklich stoppte auch der Austin, fuhr dann langsam wieder an und bog in eine Seitenstraße.
    »Unser-Verfolger benimmt sich nicht sehr geschickt«, meinte Phil. »Aber jetzt dürfte wohl sicher sein, dass der Wagen nicht zufällig hinter uns ist.«
    »Hast du ihn schon in der City bemerkt?«, fragte ich und fuhr wieder an.
    »Nein. Aber das besagt nichts. Ich habe nicht auf die Wagen hinter uns geachtet. Erst hier auf freier Strecke fiel er mir auf.«
    »Probieren wir einen Trick«, sagte ich und kurvte in eine Toreinfahrt.
    Wir sprangen aus dem Wagen und bauten uns hinter einem Mauervorsprung auf. Phil schob die Nase ein Stück vor.
    »Er kommt, beeilt sich aber nicht sonderlich. Wenn er uns verfolgt, müsste er jetzt ein bisschen auf die Tube drücken. Sicherlich weiß er nicht, dass hier eine Einfahrt ist.«
    »Oder, er vermutet eine Falle.«
    »Nur noch hundert Yards«, sagte Phil über die Schulter zurück. »Gleich kann ich erkennen, wer hinter dem Steuer… Ich werd verrückt!… Weißt du, wer dort angezuckelt kommt?«
    »Ich vermute, eine Frau.«
    »Du solltest dich auf Coney Island als Hellseher verdingen, Jerry.« Phil schnitt eine Grimasse komischer Verzweiflung. »Es kann nur Mabel Parker sein. Ich dachte, du hättest ihr strikt verboten, an der Aktion teilzunehmen.«
    »Das habe ich auch. Aber sie scheint so hartnäckig zu sein wie ein Versicherungsvertreter. Ich hätte Lust, ihr die Hosen stramm zu ziehen.«
    In diesem Augenblick bog der Austin um die Ecke. Mabel Parker sah uns und trat erschreckt auf die Bremse. Halb auf dem Gehsteig blieb der Austin mit abgewürgtem Motor stehen.
    Wir gingen auf den Wagen zu, den die Reporterin jetzt langsam rückwärts auf die Straße rollen ließ.
    Ich bückte mich zu dem geöffneten Seitenfenster hinab und starrte Mabel Parker böse an.
    Aber bevor ich dazu kam, etwas zu sagen, hob die junge Frau mit einer rührend hilflosen Geste die Hände.
    »Nicht böse sein, Agent Cotton. Bitte. Und nicht schimpfen. Es ist nun mal mein Job.«
    Ich gab’s auf.
    Phil trat neben mich.
    »Das ist mein Kollege, Phil Decker«, sagte ich und deutete auf ihn.
    Sie lächelte fröhlich. »Zwei junge Männer, die mich vor einer verirrten Kugel bewahren werden.«
    »Den Teufel werden wir«, sagte Phil ungalant. »Wenn Sie uns nicht schwören, dass Sie jetzt sofort nach Manhattan zurückfahren, werden wir Sie fesseln und in Ihren Wagen sperren.«
    »Herrlich.« Sie strahlte uns an. »Das wäre eine Bombenreportage.«
    Wir vergeudeten zehn Minuten damit, Mabel Parker von der Gefährlichkeit unserer Aktion zu überzeugen. Dann wurde Phil dienstlich und erzählte etwas von Behinderung polizeilicher Arbeit und so weiter. Das bewirkte immerhin, dass das Girl versprach, zum FBI-Gebäude nach Manhattan zurück-14 zufahren und dort auf das Ergebnis unseres Vorgehens zu warten.
    Wir sahen ihrem Wagen nach, wie er westwärts fuhr und dann hinter einer Straßenbiegung verschwand.
    ***
    Am Strand von Diamond Point gab es ungefähr fünfzig Bootsschuppen, aber bis auf zwei wurden alle ständig benutzt. In diesen konnte Stan Kelly sich nicht verborgen haben.
    Die beiden Verbleibenden lagen neben einem schroffen Felshang, der ungefähr zwanzig Yards steil abfiel und im Wasser endete.
    Die beiden Schuppen standen zum Teil auf Pfählen. Die Dächer waren verwittert und vom Wind abgetragen. Die Türen bewegten sich knarrend in den Angeln, wenn der Wind gegen sie stieß. Die Schuppen bestanden aus morschen Brettern und waren nicht größer als mittlere Garagen.
    Die Straße
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