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0304 - Überfall auf OLD MAN

Titel: 0304 - Überfall auf OLD MAN
Autoren: Unbekannt
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konnte.
    Aber sowohl Atlan als auch der Großadministrator gaben sich vorläufig zufrieden. Roi Danton, der seinen Vater ebenso gut kannte wie sich selbst, wußte jedoch, daß dieser von nun an ein wachsames Auge auf Kaiman haben und nicht eher ruhen wurde, bis er dessen Geheimnis ergründet hatte.
    Orbiter Kaiman aber schien tatsächlich zu glauben, daß die Sache nun erledigt sei - oder er wußte mit absoluter Sicherheit, daß niemand ohne seine Zustimmung hinter sein Geheimnis kommen wurde. Und das, so folgerte Roi, ließ darauf schließen, daß ihnen der Oxtorner noch einige Rätsel mehr aufgeben würde...
     
    *
     
    Der Eingang zur Nottreppe war düster und eng. Eigentlich handelte es sich nicht einmal um eine richtige Treppe, sondern nur um eine sehr steile Rampe mit einem Boden aus nacktem Stahlplastik, der von zahllosen Querrillen durchzogen war. Die einzige Beleuchtung bestand aus dem Licht, das von außen hereinfiel und das reichte nicht weit. Alles andere lag im Dunkeln.
    „Hm! machte Perry Rhodan nachdenklich. „Wenn uns jemand entdeckt, während wir auf halber Strecke sind, stecken wir in der Falle." Roi wußte, daß sein Vater recht hatte. Im Falle einer Entdeckung wäre es sicher nicht mehr möglich gewesen, Teleporter einzusetzen. Bestimmt gab es entsprechende Sicherungen dagegen. Dennoch mußte es gewagt werden.
    „Pernettez-vous, Grandseigneur!" Entschlossen, mit dem hitzigen Temperament seiner Jugend, schob sich Roi Danton an seinem Vater vorbei, wobei er ihn zur Seite drängte.
    „Einen Augenblick!" protestierte Rhodan. Roi stand bereits an der verwischten Zone zwischen Hell und Dunkel. Er wandte sich um, riß einen imaginären Degen aus einer ebenso imaginären Scheide und schwang ihn über seinen Kopf. „Allons, enfants de la patrie!
    Vorwärts, Kinder des Vaterlands!" Er rief so zündend, daß es selbst seinen Vater mitriß. Einige Techniker, vermutlich stammten sie aus der französischen Region der Erde. stimmten in den Ruf ein - den Anfang jenes Liedes, das die Soldaten der Französischen Revolution des 18. Jahrhunderts zu unwahrscheinlichen Leistungen aufgepeitscht hatte: der Marseillaise. Atlans Augen glitzerten feucht. Vermutlich entsann sich der uralte Arkonide jener historischen Ereignisse, die eine neue Geschichtsepoche eingeleitet hatten, jenem ersten Aufbäumen der Unterdrückten und Verachteten gegen die brutale, gewissenlose und dekadente Herrschaft einer blutsaugerischen Clique... Der alte Ruf hatte auch heute - wo die meisten Menschen sich kaum noch an ihn erinnerten - seine zündende Wirkung nicht verloren. Ihm wohnte eine beinahe magische Kraft inne, die das Blut schneller durch die Adern trieb und die Herren mit Wagemut erfüllte. Und als Roi Danton sich wieder der Rampe zuwandte und mit schnellen Schritten hinaufstürmte, eilten die anderen ihm ohne Zögern nach. Der Weg war beschwerlich zu gehen. Menschliche Füße fanden nur schlecht Halt auf den schwach ausgeprägten Rillen, und die Antigravaggregate der Kampfanzüge durften nicht aktiviert werden, um die Anmessung der entstehenden Energieemissionen zu vermeiden. Gucky hatte seinen „Träger" gewechselt. Er hockte nun auf Oro Masuts Schultern, stieß von Zeit zu Zeit einen aufmunternden Pfiff aus und schaukelte vergnügt hin und her.
    Eine Stunde später beschrieb die Rampe einen scharfen Knick nach rechts, und als Roi Danton um die Ecke bog, sah er vor sich den Schimmer rötlichgelben Lichts.
    Eine Minute danach trat er durch die immaterielle Tarnprojektion des Ausgangs auf einen langen und breiten Flur hinaus.
    „Voila!" sagte er, als sein Vater neben ihm auftauchte. „Das hätten wir geschafft. Wir befinden uns in der oberen Sektion dieser Abteilung!"
    Perry Rhodan warf ihm einen undefinierbaren Blick zu, schwieg aber. Auch Atlan sah den Freifahrer merkwürdig an.
    Gucky dagegen stieß einen hell pfeifenden Laut aus und sagte dann: „Meinen Glückwunsch, Freibeuter! Soeben haben Sie mir neuen Stoff für mein Weltraum-Epos verschafft."
    Roi verneigte sich. „Merci bien, Monsieur! Ich wünsche Ihnen, daß die Auflageziffer Ihres grandiosen Epos ebenso steil ansteigt wie die Rampe, die Oro Masut Sie hinaufzutragen geruhte." Der Großadministrator räusperte sich.
    „Bleiben wir bei der Sache! Wir haben nur ein Viertel des Weges bis zum Oberdeck der Plattform geschafft. Ich denke. wir suchen sofort nach dem nächsten Aufgang." Sie fanden ihn schon nach zwanzig Minuten - aber vor der Tarnprojektion, die den Zugang
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