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0304 - Überfall auf OLD MAN

Titel: 0304 - Überfall auf OLD MAN
Autoren: Unbekannt
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daß so etwas innerhalb von zwei Stunden in unserer Anwesenheit geschieht. Und die Wahrscheinlichkeit, daß ein derartiger Vorfall uns jedesmal aus einer anscheinend ausweglosen Lage hilft, ist gleich Null. - Chef, da steckt etwas anderes dahinter!"
    Roi lächelte gequält. Ihm widerstrebte es, seinen Diener und Vertrauten zu belügen. Andererseits konnte er hier nicht über das Geheimnis Kaimans sprechen, ohne daß der eine oder andere mithörte. „Sie sind ein unverbesserlicher Pessimist, Masut. Solche Leute habe ich gern", fügte er scherzhaft hinzu, „die aus einem Positivum gleich negative Schlüsse ziehen."
    Er schimpfte unterdrückt, als er auf einem Ölfleck ausrutschte und beinahe hingefallen wäre. Offenbar wurde dieser Notaufgang öfter benutzt als der, durch den sie zuerst gestiegen waren.
    Wer weiß, was für Hindernisse noch im Dunkeln lauerten!
    Aber Licht durften sie nicht benutzen. Die sicherlich vorhandenen Detektoren hätten jede Art von Helligkeit zweifellos aufgespürt. Es war ein seltsames Gefühl, sich innerhalb der Hangarwandungen fortbewegen zu müssen. Doch das traf eigentlich auf alle normalen Gänge und Lifts in Sektion VIII zu; es stellte die rationellste Bauweise für ein derartiges Monstrum von Hangarplattform dar.
    Auf halber Höhe legten sie eine kurze Pause ein. Die Männer waren zwar sämtlich in ausgezeichneter Kondition, aber bei den Technikern und Kybernetikern fehlte das militärische Training.
    Doch auch Roi spürte die Anstrengung.
    „Procurez-moi un taxi, sil vous plait!" forderte er Atlan auf.
    Der Arkonide lachte. „Wozu ein Taxi, Monsieur Danton. Gehen ist viel gesünder."
    „Vous etes bien aimable", murmelte Roi. „Sie sind sehr liebenswürdig."
    „Was gibt es da schon wieder, was anständige Leute nicht hören sollen?" fragte Gucky neugierig.
    „Erzählt ihr euch schmutzige Witze?"
    „Ihre Anspielungen lassen mich erröten, Monsieur Gucky!" erwiderte Roi Danton.
    „Schade, daß man das im Dunkeln nicht sehen kann", warf Iwan Goratschin ein. „Ich hätte zu gern einen errötenden Freihändler gesehen."
    „Diese Brüder erröten sogar sehr oft, habe ich mir sagen lassen", frotzelte der Mausbiber, „und zwar jedesmal, wenn sie ihr 'sauer verdientes' Geld zur Bank bringen."
    „Da geht es ihnen wie den Ependichtern!" konterte Roi. „Für ein paar tausend Anschläge streichen sie immense Honorare ein, und dann sind sie noch nicht einmal zufrieden damit."
    „Der Kerl spricht, als wäre er Teilhaber meines Verlags", schrillte Gucky erbost. „Genau das nämlich muß ich mir immer anhören, wenn ich um ein paar Soli mehr feilsche. Jedesmal bekomme ich dabei Minderwertigkeitskomplexe oder so etwas Ähnliches."
    „Man merkt es, mon ami", entgegnete Roi ironisch.
    Aus den Telekomlautsprechern erscholl brüllendes Gelächter.
    Die Männer hatten das Wortgeplänkel ausgezeichnet mitverfolgen können und sich darüber köstlich amüsiert.
    Gucky grinste verstohlen, nur konnte es wegen der herrschenden Finsternis keiner sehen. Aber diesmal legte er keinen Wert auf Beifall. Ihm genügte es, die psychischen Spannungen wieder einmal auf seine oft bewährte Art gelöst zu haben.
    „Ruhe!" befahl Perry Rhodan. „Ich sehe den Ausgang. Gleich werden wir das Zwischendeck erreicht haben."
    „Ich bin gespannt darauf, ob es dort tatsächlich semi-materielle Labyrinthe gibt", bemerkte Oro Masut.
    „Wir können ja einmal zusammen teleportieren", schlug der Mausbiber vor. Er schwieg jedoch, als Rhodan ein mahnendes Räuspern hören ließ. Allmählich nahm die Stärke des Lichteinfalls zu. Die Konturen der Männer und Janines schälten sich aus der Dunkelheit. Sie wirkten wie von einer goldgelben Aura umgeben sobald sie in die Helligkeit des Zwischendecks hinaustraten. Roi nahm die Lichteffekte als ein gutes Omen.
    Immerhin hatten sie nun die achte Sektion zur Hälfte durchquert, ohne entdeckt worden zu sein. Das gab wieder stärkeren Auftrieb.
    „Hm!" machte Gucky. „Die Räume sind zwar sehr groß, aber nicht gerade besonders hoch."
    „Wir befinden uns im Fußboden der oberen Abteilung, Kleiner", sagte Atlan. „Daran sollten wir immer denken. Das sogenannte Hauptdeck ist nichts weiter als eine Trennwand zwischen unterer und oberer Abteilung."
    Roi Danton nickte unwillkürlich. Er kannte den Bericht von Don Redhorse ebensogut wie Atlan oder sein Vater. Am meisten daran imponierte ihm jedoch die geistige Wandlung des Cheyenne, die daraus hervorging. Dieser tollkühne und oft
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