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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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würde ihm der Kopf abgerissen.
    Aber jetzt konnte er die Machete richtig einsetzen. Der Knochenmann lag passend. Die Klinge wirbelte durch die Luft und trennte ihm den Kopf von den Schultern. Damit erlosch das unheilige Leben.
    Tendyke bog die erstarrten Knochenfinger von seinem Hals los. Er brauchte fast eine Viertelstunde, bis er wieder normal atmen konnte. Hätte ihn in dieser Zeit ein dritter Knochenmann angegriffen, hätte er sich wahrscheinlich nicht mehr zur Wehr setzen können.
    Tief atmete er durch.
    Dann raffte er sich auf und setzte seinen Weg zurück weiter fort. Er allein konnte die Gefangenen nicht befreien. Er wußte, was er sich Zutrauen konnte und was nicht. Zudem war hier Magie im Spiel, und das gefiel ihm gar nicht.
    Er brauchte Hilfe. Hilfe, die er hier in Kambodscha mit Sicherheit nicht erhalten konnte. Im Gegenteil. Die Kambodschaner würden den Teufel tun, ihn ins gesperrte Land zu begleiten.
    Der zweite Vorstoß mußte also ebenso illegal erfolgen wie der erste. Und es gab nur einen Mann, dem Tendyke zutraute, hierher durchzukommen und die Gefangenen herauszuhauen.
    Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen.
    ***
    »Einer ist entkommen«, sagte Beta. »Und er hat insgesamt drei unserer… Diener zerstört.«
    »Das kann kein Zufall mehr sein«, erwiderte Alpha. »Bei einem… ja, aber gleich deren drei?«
    »Zwei davon verfolgten ihn, als er die Flucht ergriff.«
    »Projektion!« verlangte Alpha.
    Beta spannte die Hände auf. Eine Bildkugel erschien. Sie zeigte Bilder der Vergangenheit. Zeigte, wie der Mann mit dem Stetson sieh seiner Verfolger erwehrte und sie ausschaltete, indem er ihnen die Köpfe abschlug.
    »Magisch vorgebildet«, sagte Alpha. »Er muß Erfahrungen haben. Er weiß genau, wie man einen Untoten ausschaltet. Wüßte er es nur aus der Theorie, hätte er gezögert. Aber er ist ein Praktiker.«
    Beta ließ das Bild erlöschen. »Lassen wir ihn verfolgen?«
    »Nein. Wahrscheinlich versucht er, seine Kameraden zu befreien. Dazu muß er Hilfe holen. So, wie die politische Lage in diesem Land aussieht, wird das geraume Zeit dauern. Darüber hinaus werden wir die Umgebung strenger überwachen. Denn wenn sie irgendwann zurückkehren, werden sie mit unserer Anwesenheit rechnen.«
    »Sie wissen aber nicht, mit wem sie es wirklich zu tun haben.«
    »Das ist unser Vorteil«, sagte Alpha. »Wir bekommen bald Verstärkung. Zwei weitere Agenten sind angekündigt worden.«
    »Das verstehe ich nicht«, erwiderte Beta. »Reichen wir zwei nicht, hier am Ende der Welt? Was verspricht sich der ERHABENE davon? Es wäre besser, wenn wir nicht hier in Reserve warteten, sondern überall auf dem Planeten aktiv werden könnten.«
    »Der ERHABENE tut nichts ohne Grund. Wir werden sehen. Ich werde ihn von der Gefangennahme der fünf Männer unterrichten.«
    ***
    Der Summer der Sprechanlage ertönte dreimal kurz hintereinander. Da wußte der hochgewachsene, hagere Mann, daß ein Anruf auf ihn wartete, der nicht über die normale Telefonleitung hereinkam.
    Eine Hand berührte eine Schaltleiste unterhalb der Schreibtischplatte. Im gleichen Moment war die Bürotür nicht mehr von außen zu öffnen. Der schallisolierte Raum war hermetisch abgedichtet.
    Auf einen weiteren Knopfdruck hin drehte sich ein Teil der Seitenwand um hundertachtzig Grad. Vor einer irisierenden Fläche entstand ein dreidimensionaler Bildwürfel. Er zeigte einen Mann im silbernen Overall mit Gesichtsmaske.
    Der Empfänger des Anrufes war in seinem Büro für den Gesprächspartner nicht zu sehen. Jenem wurde nur ein Symbol übermittelt. Das Symbol der Macht, das Symbol des ERHABENEN. Damit wußte jener, daß sein Gespräch den richtigen Mann erreichte.
    »Bitte sprechen«, verlangte der ERHABENE ruhig.
    Alpha berichtete von der Gefangennahme der fünf Männer. »Der sechste ist leider entkommen, doch bei seiner Rückkehr wird er zwangsläufig in unsere Falle tappen.«
    Der ERHABENE stutzte. »Insgesamt sechs Männer?« vergewisserte er sich. »Warum habt ihr sie gefangengenommen?«
    »Sie näherten sich unserer Basis im Tempel.«
    »Es gibt viele Tempel in und um Angkor herum«, erwiderte der ERHABENE erbost. »Ihr Narren! Ihr hättet abwarten sollen! Es ist nicht sicher, ob sie euren Tempel erreichen wollten. Es ist vielmehr sicher, daß es einer der anderen war. Sie kamen mit einer Planzeichnung, die sie an einen anderen Tempel geführt hätte - sofern sie die Zeichnung zu lesen verstehen. Aber ihr Narren mußtet euch verraten
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