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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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zu können. Er legte zwar noch die Hände um die Kante, wurde aber vom Schwung wieder hochgezogen und mußte loslassen, wenn ihm nicht die Hände abgequetscht werden sollten, als der Stein sich wieder schloß.
    Mit einem Fluch landete er neben Tendyke und der Lampe, die er losgelassen hatten, als er nach der Plattenkante sprang. Die Lampe war unverwüstlich; sie brannte innrer noch.
    »Oh, verdammt«, murmelte Zamorra. »Nicht schon wieder!«
    Die Steinwände bewegten sich erneut. Das Öffnen der Falltür war der Auslöser gewesen.
    »He, wo sind wir hier?« keuchte Tendyke.
    Zamorra riß ihm die Machete aus der Hand, schlug damit kurz vor der anrückenden Wand wieder eine Ausbuchtung in den porösen Bodenstein und legte das Amulett hinein. Abermals glitt der Stein der Wand über die Kante der silbrigen Zauberscheibe.
    Zamorra wollte schon aufatmen.
    Aber diesmal klappte der Trick nicht.
    Offenbar war hier, am Anfang der Bewegung, die steinerne Wand noch in der Höhe beweglich, jedenfalls glitt sie über das Amulett hinweg, senkte sich wieder und glitt weiter. Merlins Stern verschwand unerreichbar hinter der Steinplatte.
    Und die beiden Wände rückten weiter aufeinander zu. Unaufhaltsam und mit tödlicher Präzision.
    ***
    »Ich nehme an, es ist meine Schuld«, sagte Tendyke dumpf. »Ich hätte vorsichtiger sein müssen. Wie bist du hier hineingeraten?«
    Zamorra stattete ihm einen Kurzbericht ab, während die Wände immer näher rückten. Dann erzählte Tendyke.
    »Sie werden Nicole in den Tempel verschleppt haben«, sagte er. »Wahrscheinlich dürfte sie von uns allen jetzt noch am besten dran sein. Kann man diese verdammten Wände nicht mit der Machete festkeilen?«
    »Versuch’s.«
    Tendyke versuchte es, scheiterte aber.
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Es hilft alles nichts mehr«, sagte er. »Ich muß den Dhyarra einsetzen. Sonst kommen wir hier nicht mehr lebend raus.«
    »Deine Entscheidung«, sagte Tendyke.
    Zamorra nahm den Kristall aus der Tasche und versenkte sich geistig in das komplizierte magische Muster in seinem Innern. Der Kristall begann leicht zu flimmern und zu leuchten.
    Jetzt ! befahl Zamorra. Höchsten Druck ausüben!
    Der Kristall gehorchte und sandte seine Kraft aus. Die Wände stoppten.
    Und glitten wieder zurück.
    »Jetzt müssen wir nur noch irgendwie hier herauskommen«, brummte Tendyke. »Schaffst du es, den Deckel da oben wieder zu öffnen?«
    »Vielleicht. Aber erst will ich noch das Amulett zurückhaben.«
    Er wartete, bis die Steinplatte die Stelle erreicht hatte, wo sie über Merlins Stern hinweggeruckt war. Aber nur ein metallisches Scharren ertönte. Die Steinwand schob das Amulett vor sich her fort…
    Zamorra murmelte ein unfeines Wort. Er konzentrierte sich wieder auf den Kristall und darauf, was dieser bewirken sollte. Ein laserähnlicher Lichtfinger schoß aus dem Kristall hervor und fraß sich in den Stein. Splitter flogen nach allen Seiten. Der Stein erhitzte sich und kam knackend zum Stehen. Er war an seinem Ausgangspunkt angekommen. Zamorra bohrte ein kopfgroßes Loch hinein. Erst, als er spürte, hindurch zu sein, hörte er auf und griff in die Öffnung. Er tastete nach dem Amulett und hielt es schließlich zwischen den Fingern. Hastig zog er es zu sich herüber.
    »Wir sollten machen, daß wir hier wegkommen. Die Ewigen haben den Kristall mit Sicherheit geortet!« mahnte Tendyke. »Wir sind hier ein wenig zu unbeweglich, Alter!«
    »Klar, Knabe. Ich tue, was ich kann«, brummte Zamorra und setzte den Dhyarra erneut ein. Er zwang die Deckenplatte, sich zu senken. Langsam, ganz langsam öffnete sie sich.
    »Kannst du hinauf springen?« fragte Zamorra. »Ich versuche die Platte magisch unten zu halten.«
    »Es gibt nichts, was ich nicht kann«, brummte Tendyke. Er wartete, bis die Öffnung groß genug war, weil die Steinplatte jetzt im Winkel von fünfundvierzig Grad nach unten hing. Dann sprang er.
    Ein fahles Leuchten zischte über ihn hinweg und hüllte den Raum über der Falle in blaues, verzehrendes Höllenfeuer.
    ***
    Gamma spürte die Dhyarra-Energie, noch ehe er das Gebäude betrat, in dem sich die Falle am Ende des Geheimgangs befand.
    Der Dhyarra-Träger befand sich also wirklich da unten, und er setzte seinen Kristall ein, um freizukommen.
    Gamma orientierte sich kurz.
    Vor Jahrhunderten hatten die Khmer den geheimen Gang aus dem Tempel geschaffen, um ihre kleinen Zauberkünste besser ausüben zu könnon, um ungesehen kommen und gehen zu können, um
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