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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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trat Funkstille ein. Vorsichtig reckte ich den Kopf. Die Luft stank nach Pulverdampf. Die Tür stand offen. Von den beiden Gangster war keine Spur mehr zu sehen. Ich stützte mich auf die Kiste, schraubte mich vorsichtig in die Höhe und lauschte. Argwöhnisch drehte ich mich nach hinten um. Nichts regte sich in der Halle.
    Die Gangster waren tatsächlich abgerückt.
    Ich tastete mich vor, umkreiste einige Kisten und war an der Stelle, wo ich mich nach dem Schlag auf den Hinterkopf ausgeruht hatte.
    Ich zückte meine Streichhölzer, riss ein Zündholz an und leuchtete den Boden ab. Denn ich war überzeugt, dass die Gangster sich nicht die Mühe gemacht hatten, meine Pistole zu suchen.
    Ich fand die 38er Special zwischen zwei Kisten. Sie war nicht einmal bis auf den Boden gerutscht. Nachdem ich die Waffe in mein Schulterhalfter gesteckt hatte, verließ ich den Raum, zog die Tür ins Schloss und versuchte, mich zu orientieren.
    Ich befand mich an der Rückseite der Lagerschuppen und musste nach links marschieren, wenn ich zum 69. Kai zurück wollte. Bei jedem Schritt schmerzte mein Kopf.
    Die Stimme des Gangsters Nr. 2 würde ich vorläufig nicht aus den Ohren verlieren!
    Ich torkelte an den Schuppen entlang. Mein Gleichgewichtsgefühl schien erheblich gestört. Endlich wehte mir die frische Brise vom Wasser entgegen.
    Vor mir lag Kai 69. Ich schlurfte weiter und stand nach wenigen Minuten vor dem Lagerschuppen 2365. Die Tür war geschlossen. Vorsichtig legte ich meine Hand auf die Klinke, drückte sie herunter. Mit einem knarrenden Geräusch schwang die Tür auf.
    »Stopp! Und reck die Pfoten in die Höhe!«, rief mein Freund Phil.
    »Jetzt fang du auch noch an«, erwiderte ich und ließ meine Pistole im Halfter verschwinden.
    »Ich dachte schon, du hättest einen Dampferausflug rund um Manhattan gemacht«, sagte Phil. »Wo ist in der Nähe ein Telefon? Wir müssen die Mordkommission verständigen.«
    »Wieso, hast du jemanden in Notwehr erschossen?«, fragte ich. Denn auch in solchen Fällen holen wir die Kommission, damit ein Bericht angefertigt werden kann.
    »Nein, die Gangster haben den Burschen, der uns einiges erzählen wollte, mundtot gemacht.«
    Phil berichtete im Telegrammstil und führte mich zu der Kiste, in der die Leiche lag. Ich sah mir das Gesicht des Ermordeten an, schüttelte den Kopf.
    »Er könnte Mac heißen. Mehr weiß ich auch nicht von ihm.«
    »Wie kommst du auf Mac?«, fragte Phil. Ich gab ihm mit wenigen Worten einen Bericht über meine Erlebnisse mit den Gangstern.
    »Wahrscheinlich waren es Macs Mörder«, folgerte Phil.
    »Ich halte es nicht für ausgeschlossen«, erwiderte ich.
    Im Lagerschuppen 2365 gab es auch elektrisches Licht. Aber ich vermied es, die Festbeleuchtung anzuschalten. Phil und ich gingen zur Tür zurück und entdeckten, dass der Schlüssel von innen steckte.
    Mein Freund zückte ein Taschentuch, zog den Schlüssel heraus, stieß ihn von außen ins Schloss und sicherte die Tür.
    Wir gingen in südlicher Richtung und erreichten Kai 67, wo die Polizei- und Feuerwehrboote auf dem East River schaukelten.
    Zwei Boote lagen mit tuckerndem Motor am Hafenbassin.
    Ich machte mich durch Winken bemerkbar. Nach wenigen Sekunden leuchteten Scheinwerfer auf, erfassten uns, verlöschten aber sofort wieder. Ich trabte über die Pier und wartete an der Spitze. Die Besatzung eines Polizeibootes begriff und setzte ihren Kahn in Marsch. Unmittelbar vor meinen Füßen stoppte das Boot. Der Maschinist drosselte den Motor, würgte ihn ganz ab. Das Boot wippte wie eine Nussschale auf dem Wasser.
    »Hallo, wir sind G-men«, brüllte ich zum Boot rüber. »Rufen Sie über Funk bitte die Mordkommission. Im Lagerschuppen 2365 liegt ein Mann - ermordet.«
    Der Bootsführer, ein Lieutenant, wiederholte und gab den Auftrag an einen Funker weiter. Dann kurbelte der Maschinist den Motor wieder an.
    »Wir fahren zum Kai 69 hinüber!«, brüllte der Lieutenant durchs Megafon.
    Phil und ich gingen zurück zum Kai 69. Das Polizeiboot hatte bereits angelegt. Der Lieutenant kam uns entgegen, stellte sich vor. Wir führten ihn in den Lagerschuppen, schalteten die Deckenbeleuchtung an und führten ihn an die fünf Fuß lange Kiste.
    »Hier in der Hafengegend ist man seines Lebens nie sicher«, murmelte er und rieb sich über die Bartstoppeln an seinem Kinn. Dann sah er auf die Uhr.
    »In fünf Minuten spätestens müsste die Mordkommission hier sein«, sagte er und behielt recht.
    Mit heulender Sirene schoss
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