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0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie

Titel: 0300a - Wir jagten die Brillanten-Haie
Autoren: Wir jagten die Brillanten-Haie
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in der Jackentasche verschwinden, setzte sich auf die Kiste und lauschte nach draußen. Er nahm ein schlurfendes Geräusch wahr.
    Mein Freund riss die 38er Smith & Wesson Special hoch und hielt die Luft an.
    ***
    Als mein Erinnerungsvermögen zurückkehrte, lag ich auf dem Rücken. Ich bewegte mich nicht, weil ich die Nähe eines Menschen spürte. Der Geruch von Leder drang in meine Nase. Vorsichtig öffnete ich meine Augen einen Spalt. Es war dunkel im Schuppen.
    Trotzdem wusste ich, dass die Gangster sich in meiner unmittelbaren Nähe befanden. Ich atmete leise und lauschte angestrengt. Vorsichtig dehnte ich die Muskeln meines rechten Oberarms, ohne den Arm aus seiner Lage zu bewegen. Ich berührte einen harten Gegenstand, versuchte mit meinen Augen die Finsternis zu durchdringen. Aber jede Bewegung meiner Augäpfel verursachte in meinem Hinterkopf wahnsinnige Nadelstiche.
    Dann half mir der Gangster bei der Orientierung. Der Catcher stand direkt neben mir. Er kramte seine Zigarettenpackung aus der Tasche, steckte sich eine Zigarette zwischen die Lippen und riss ein Streichholz an.
    Für die Dauer von zwei Herzschlägen sah ich das Gesicht. Die Augen lagen tief in den Höhlen, buschige Brauen, zerfurchte Stirn, hervorstehende Backenknochen, Knollennase und wulstige vorstehende Lippen. Der runde Kopf saß auf einem kurzen Hals. Der Mann trug deshalb ein Oberhemd mit offenem Kragen.
    Das Streichholz verlosch, die Zigarette glühte auf.
    »Well, hast du dir überlegt, was wir mit dem Kerl anfangen?«, keuchte der Catcher zwischen zwei Lungenzügen.
    »Lass ihn in den East River stolpern. Ehe der Bursche wieder hochkommt, sind wir verschwunden.«
    Mir lief eine Gänsehaut über den Rücken. Die Burschen gingen mit einer Furcht erregenden Kaltblütigkeit zu Werk. Sie hatten gesehen, dass wir zu zweit waren. Trotzdem riskierten sie es, mich hier zu bewachen, obgleich sie damit rechnen mussten, dass Phil sich nach mir auf die Suche machte.
    Oder warteten sie nur darauf, dass mein Freund ebenfalls in die Fälle tappte?
    »Das ist keine Lösung«, knurrte der Catcher.
    »Na ja, sieh zu, wie du fertig wirst. Es war nicht meine Idee, Mac eins auszuwischen«, erwiderte der andere. Es musste sich um einen Mann handeln, der jünger war als der Catcher.
    Ich verhielt mich ruhig, um die Burschen bei der Unterhaltung nicht zu stören.
    »Du kannst den G-man hier liegen lassen. Der hat genug für die ersten Stunden. Ihm wird die Lust schon vergehen, sich nachts in Lagerschuppen herumzutreiben«, zischte der Hagere. Er näherte sich auf leisen Sohlen.
    »Hier liegen lassen, damit er uns bei der nächsten Gelegenheit einbuchtet? Nein«, konterte der Catcher.
    »Gut, dann pack an. Wir werden dem G-man den Ausweis abnehmen. Den können wir vielleicht noch gut gebrauchen«, lispelte der zweite Gangster. Seine Fußspitzen berührten meinen linken Oberarm. Ich spannte meine Beinmuskeln an. Die Gefahr, in der ich mich befand, gab mir meine Kräfte zurück.
    Als sich der Bursche über mich beugte, um seine Hände in meine Taschen zu stecken, zog ich die Beine ruckartig an, schnellte die Fußsohlen nach oben und traf den Burschen unter die Kinnlade. Der Gangster stieß einen Überraschungsschrei aus, verlor das Gleichgewicht und krachte nach hinten auf den Boden. Blitzschnell federte ich hoch. Die ruckartige Bewegung löste in meinem Kopf eine innere Explosion aus. Für Sekunden hatte ich das Gefühl, dass mein Schädel in die Luft gesprengt würde.
    Aber ich hatte keine Zeit, diesen Gefühlen nachzugeben. Der Catcher stürzte sich mit seinen zweihundertzwanzig Pfund auf mich. Seine Hände klammerten sich um meinen Hals. Seine Wurstfinger pressten mir die Luftröhre zu.
    Ich war nicht bereit, mich von dem Burschen ein zweites Mal k.o. schlagen zu lassen, grub meine Daumen unter die kleinen Finger des Catchers und befreite mich mit einem Griff.
    Der Catcher stöhnte auf, als ich ihm die Finger aus den Gelenken kugelte.
    Er riss seine Arme an den Körper und torkelte einige Schritte zurück. Ich setzte nach.
    Mit polternden Schritten jagten die beiden Gangster zur Tür. Eine Pistole bellte auf. Die Kugeln pfiffen mir um die Ohren. Ich ließ mich platt auf den Boden fallen und ging in Deckung.
    Der erste knallte sein ganzes Magazin leer. Dann übernahm der zweite den Feuerschutz. Die Kugeln klatschten gegen die Mauern, surrten wie wilde Hummeln durch den Raum und landeten auf dem Boden.
    Ich duckte mich hinter die Kiste und wartete.
    Plötzlich
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