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0300 - Alarm im Sektor Morgenrot

Titel: 0300 - Alarm im Sektor Morgenrot
Autoren: Unbekannt
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geringfügige Fehlerquellen erkannten.
    Ein maßloses Aufheulen dicht unter der Zentrale ließ Rhodan die Handflächen gegen die Ohren pressen. Dort wurden Kraftwerke auf Maximalleistung hochgefahren. Atlan brachte es fertig, in dieser Situation zu lachen.
    Das Lachen verging ihm, als auf den großen Zentralebildschirmen plötzlich ein tiefgrünes Wabern erkennbar wurde.
    „Ein HÜ-Schirm!" staunte der Lordadmiral. Diesmal lachte Rhodan auf, aber es war ein verzweifeltes Lachen.
    Der Chef des Solaren Imperiums dachte daran, wie viele Freifahrer wohl mit den geheimsten Waffen der Menschheit ausgerüstet sein mochten Den größten Schock erhielten die beiden Flottenbefehlshaber und Staatsmänner, als Roi Danton seine nächsten Befehle gab.
    Die Waffenleitzentrale des großen Freifahrerschiffes war innerhalb der Mittelkugel eingebaut worden. Rhodan und Atlan konnten die Leuchtanzeigen sehr gut sehen.
    Ein kleiner, dürrer Bursche ließ seine Finger mit artistischer Gewandtheit über die Schaltknöpfe der Feuerorgel huschen.
    Im nächsten Augenblick verwandelte sich die äußerlich so harmlose FRANCIS DRAKE in ein feuerspeiendes Ungeheuer, das aus wenigstens zehn hochmodernen Transformkanonen Fusionsgeschosse mit einem Energiegehalt von etwa tausend Gigatonnen TNT pro Einheit abstrahlte.
    Das wäre nicht besonders bemerkenswert gewesen, wenn Rhodan nicht auf speziellen Beobachtungsschirmen hätte sehen können, daß der Ladevorgang vollautomatisch und mit ungewohnter Schnelligkeit erfolgte. Er erblickte eine energetische Geschoßzuführung, die mindestens dreimal so schnell arbeitete wie die mechanischen Einrichtungen auf terranischen Schiffen.
    Atlan sagte nichts mehr. Es wäre in diesem Inferno auch zwecklos gewesen.
    Rechts und links der davonrasenden FRANCIS DRAKE entstand je eine Kette aus miteinander verschmelzenden Atomsonnen riesigen Ausmaßes. Roi jagte mit unverminderter Schubleistung durch diesen künstlich geschaffenen Energiekorridor hindurch und wagte es sogar, auf seinem voraussichtlichen Kurs einige Feuerbälle aufleuchten zu lassen.
    Die Transformsalven der fremden Schiffsriesen lagen ungenau.
    Der tiefgrüne HU-Schirm wies die auftreffenden Randenergien ohne besondere Belastungserscheinungen ab.
    Dann wuchs die violette Feuerwand, die Danton selbst erzeugt hatte, immer mächtiger vor dem Schiff auf.
    „Roi...!" schrie Rhodan entsetzt.
    Ehe er die Augen schließen konnte, ging der sogenannte Frachter in den Linearraum und ließ alles hinter sich, was ihm gefährlich werden konnte.
    Das fürchterliche Tosen verstummte. Die Waffen wurden mit ihren Kuppeln eingefahren, der HÜ-Schirm erlosch.
    Rhodan und Atlan stocherten mit den kleinen Fingern in den strapazierten Ohren herum, bis die FRANCIS DRAKE nach kurzem Linearflug in den Einstein-Raum zurückkehrte. Die gelbrote Sonne von Rois System war nur noch in der Größe eines Tennisballes zu sehen.
    Rhodan wollte etwas sagen, doch da begannen die Triebwerke schon wieder zu tosen. Danton rückte lächelnd seine zerzauste Perücke zurecht. Bei der Gelegenheit bemerkte Atlan, daß der Freifahrerkönig die darin eingebauten Geräuschdämpfer über die Ohren streifte.
    Nochmals zehn Minuten später hatte der Frachter seine Eintauchfahrt aufgehoben. Er glitt mit geringer Restgeschwindigkeit aus dem Sonnensystem hinaus.
    Roi Danton löste die Gurte und erhob sich aus seinem Sessel.
    Hüstelnd, mit seinem Spitzentuch die Stirn betupfend, kam er auf die wichtigsten Männer des Imperiums zu.
    Oro Masut war auch schon wieder da. Ohne eine Miene zu verziehen versprühte er aus seiner riesigen Spritze duftende Essenzen.
    Roi blieb vor dem Großadministrator stehen und schaute auf ihn hinunter. Perry sah ihm starr in die Augen.
    „Es ist gelungen", begann Danton fröhlich. „Das Glück ist mit dem Tüchtigen. Comment allez-vous Messieurs? Sie fühlen sich doch wohl? Oder sollte ich mich irren?"
    Rhodan ließ die Gurte aufschnappen und stand auf. Schwer atmend, die Hände zu Fäusten geballt, stand er vor dem Freifahrer.
    Roi Danton runzelte die Stirn.
    „Ich sehe Sie erregt, Grandseigneur. Sie werden doch wohl nicht mit dem wenig feinen Gedanken spielen, einen Kavalier verhaften zu wollen?"
    „Ich sollte Sie auf der Stelle erschießen!" sagte Perry gepreßt.
    Roi nickte vergnügt.
    „Das wäre allerdings auch eine Lösung. Würden Sie mir gestatten, darauf hinzuweisen, daß ich sie nicht für besonders gut halte?"
    Atlan erhob sich ebenfalls. Er blickte den
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