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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger
Autoren: Michael Cobley
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streng nach Euren Instruktionen gebildet wurden, Großer Schatten …« Jumil keuchte vor Angst, und sein Gesicht war schweißgebadet. »Abgesehen von ihren Anführern weiß keine Herde … von den anderen und jede glaubt, sie wäre die Einzige … Ich werde sehr bald die Vorbereitungen für ihre … Reisen treffen …«
    Das Lehmgesicht erglühte in grüner Macht und schien ihn einen Moment finster anzustarren. Dann löste sich der Tentakel vom Hals des Schreibers und glitt in den Mund zurück. Der Mann fiel auf Hände und Knie, rang nach Atem und zitterte sichtlich vor Erleichterung.
    Und unsere Feinde, die Wächter? Was hast du wegen ihnen unternommen?
    Ein ängstliches Grinsen huschte über Jumils Gesicht. »Noch nichts, aber das ändert sich bald. Ich habe sehr lange und gründlich nachgedacht und einen Weg gefunden, die Fragmente des Zerbrochenen gegen sie zu richten.« Sein Lächeln wurde ruhiger und zuversichtlicher. »Noch ein oder zwei Tage, dann sind wir bereit.«
Und der Tod des Kaisers Magramon vor zwei Nächten?,
fuhr das Gesicht am Boden fort.
War das auch dein Werk?
    Jumil schüttelte den Kopf. »Nein, Gebieter, ich hätte so etwas niemals ohne Euren ausdrücklichen Befehl getan. Vertrauenswürdigen Berichten zufolge scheint der erhabene Magramon einfach an der Hohen Tafel an einem Obstkern erstickt zu sein, vor den Augen des Hohen Lordministers und verschiedener anderer Würdenträger. Kronprinz Ilgarion wird am morgigen Tag zurückerwartet. Der Thron wartet auf ihn.« Er rieb sich den Nacken. »Welche Auswirkungen wird das auf Eure Pläne haben, Gebieter? Was die Gestalter-Wallfahrt angeht, ist unser Vorhaben bereits sehr weit fortgeschritten, obwohl ich nur wenig von der Situation in Honjir weiß …«
Kümmere du dich nicht um die Vorgänge in Jefren oder Honjir. Ich habe außer dir noch andere Aufseher. Sei versichert, dass sich an meinen Plänen nichts ändern wird, obwohl einige unbedeutende Einzelheiten möglicherweise berichtigt werden müssen. Das hängt nicht zuletzt vom Charakter dieses Ilgarion ab.
»Er ist ein verbitterter Mann«, erwiderte Jumil. »Er wurde an seinem achtzehnten Geburtstag zum Thronfolger bestimmt und musste beinahe dreißig Jahre warten, bis er jetzt endlich den Thron besteigen kann. Als Kaiser ist er gewiss ebenso der Tradition verhaftet wie sein Vater, vor allem angesichts einer äußeren Bedrohung. Das dürfte seine erste Sitzung mit dem Konklave ziemlich interessant gestalten …«
    Also ist er ein Mann, der den Wert der Macht kennt,
entgegnete das Gesicht.
Der aber über keinerlei Erfahrung in ihrer Ausübung verfügt. Gut. Unsere Wallfahrer-Taktik wird seinen Stolz reizen, obwohl du vielleicht diesen Drang verstärken und das Messer ein wenig in der Wunde drehen musst. Was nun die Wächter angeht

Hast du mittlerweile Fortschritte gemacht, was die Enthüllung ihrer Identität angeht?
    »Bedauerlicherweise nicht, Großer Gebieter. Meine Spione konnten nur herausfinden, dass es acht oder neun von ihnen gibt. Sie verbergen sich unter Kapuzen und hinter Masken, und alle sind in den Gesängen der Niederen Macht wohl bewandert.« Der Schreiber runzelte die Stirn. »Sie scheinen sogar sehr versiert und außerordentlich geschickt darin zu sein.«
    Das freut mich keineswegs, Jumil. Ich will, dass sie gefasst und getötet werden!
    Die Miene des Schreibers verriet seine Furcht. »Großer Schatten… Ich tue, was ich kann. Mein Plan für die Fragmente des Zerbrochenen wird sie beseitigen …«
    Um das sicherzustellen, gebe ich dir jemanden als Beistand zur Seite, einen meiner ergebensten Diener.
Jumil sah das Gesicht eifrig und erwartungsvoll an.
    »Einen Diener aus Eurem glorreichen Nachtreich? Wie wird er in unsere Welt überwechseln, Gebieter, und wann?«
    Ein großer Tempel, durch Anrufungen richtig geweiht und mit genügend vielen Opfern versehen, wäre gewiss ein besseres Portal. Aber die gegebenen Umstände in dieser Welt erlauben einen solchen Luxus nicht, also muss ich einfachere Methoden anwenden. Und zwar durch ein Opfer, das bereits mehrere Wochen lang dafür vorbereitet wurde. Es wird das Bluttor bilden, durch welches mein Diener deine Welt betreten kann. Und er kommt bald, Jumil, sehr bald.
    Fahles grünes Feuer leuchtete durch das Netz aus feinen Rissen in dem Lehmgesicht.
Ich nehme an, du begreifst.
Der Schreiber antwortete nicht. Er hockte auf den Knien, beugte sich auf geballten Fäusten vor und schien sich weder bewegen, noch einen Laut von sich geben
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