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0297 - Superfestung Tamanium

Titel: 0297 - Superfestung Tamanium
Autoren: Unbekannt
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die Moskito-Jet in den Normalraum zurückfiel, wußte Baar Lun, daß seine Ahnung ihn nicht getrogen hatte.
    Das Luum-System war verschwunden.
    „Wo sind wir?" fragte Gucky mit piepsiger Stimme.
    „Das möchte ich auch gern wissen" murmelte Lun. Er schaltete den Flugregistrator ein und betrachtete die Diagramme.
    Nach etwa zehn Minuten hob er den Kopf. Sein Lächeln wirkte gekünstelt.
    „Wir haben in rund achtzehn Minuten zwischen dreizehntausend und siebzehntausend Lichtjahre zurückgelegt. Leider kenne ich die Flugrichtung nicht. Innerhalb des Luum-Systems bin ich nach Sicht und Schätzung geflogen. Aber der Sternkonzentration in dieser Gegend Andromedas nach befinden wir uns weder am Rand noch in unmittelbarer Nähe des Zentrums."
    „Heißt das, daß wir niemals zurückfinden werden?"
    Baar Lun schüttelte den Kopf.
    „Vorläufig ist es zu früh für derartige Diagnosen. Zuerst muß ich ein astrographisches Besteck aufnehmen. Vielleicht erkenne ich anhand der Karten eine charakteristische Konstellation, so daß wir im Notspruch wenigstens unsere ungefähre Position angeben können."
    „Notspruch?" fragte der Mausbiber verständnislos. „Wozu Notspruch, wenn wir unsere Position kennen? Dann können wir ja auch die Position des Luum-Systems errechnen und selbst hinfliegen!"
    „Vielleicht - vielleicht auch nicht Du vergißt anscheinend, daß ich keine Möglichkeit besaß, den Kalup auszuschalten. Ich mußte untätig warten, bis die verfälschte Linearflugprogrammierung abgelaufen war. Und was man nicht ausschalten kann, kann man auch nicht einschalten. Die letzte Explosion hat die Automatik völlig verstellt. Es kann Monate dauern, bis ich den Fehler gefunden habe. Danach ..." Er brach ab und blickte irritiert auf die grüne Scheibe des Frequenzsuchers.
    Eine weiße Linie zitterte über die Anzeige.
    „Jemand sendet mit einem normal lichtschnell arbeitenden Gerät", sagte er atemlos.
    Der Mausbiber pfiff mißtönend.
    „Warum auch nicht. Hier muß es eine Menge bewohnter Sonnensysteme in der Nähe geben. Und auf zivilisierten Planeten gibt es nun einmal Funkverkehr."
    Der Modul lächelte ironisch.
    „Wer wird sich schon die Energieverschwendung leisten können, für planetaren Verkehr eine Leistung von viertausendfünfhundert Gigawatt aufzubringen ...?"
    Gucky entgegnete nichts darauf. Er versuchte erst gar nicht, sich vorzustellen, daß da jemand einen interstellaren Funkverkehr auf einfach lichtschneller Basis abwickelte. So etwas wäre sinnlos gewesen. Es sei denn, eine noch recht primitive Kultur versuchte per Richtstrahler Kontakt mit anderen Rassen zu erhalten. So etwas sollte auch auf der Erde des 20. Jahrhunderts ernstlich erwogen worden sein, bevor das Arkonidenschiff auf dem Mond gefunden wurde.
    „Ich schlage vor, wir wechseln unsere Position, Lun" sagte er.
    Baar Lun nickte.
    „Daran hatte ich ebenfalls gedacht. Na schön, versuchen wir es!"
    Die Steuerung des Impulstriebwerks funktionierte noch einwandfrei. Der Modul schwenkte die Moskito-Jet scharf nach Backbord und beschleunigte wieder mit Höchstwerten.
    Im Laufe einer Stunde legten sie mehr an Entfernung zurück, als für das Experiment normalerweise nötig gewesen wäre.
    Doch die Sache mit dem fremden Sender schien außerhalb aller Normen zu liegen. Der Empfänger nahm ihn in gleicher Stärke auf wie eine Stunde zuvor.
    Lun überlegte.
    Eine derartig breite Streuung wäre unsinnig gewesen, wenn damit nur ein scharf abgegrenzter Raumsektor erreicht werden sollte. Folglich mußte die Sendung nach allen Richtungen zugleich ausgestrahlt werden!
    Zweifellos befanden sich mindestens sechzehn Sender auf der Oberfläche des Planeten, sonst hätte es Intensitätsschwankungen geben müssen.
    Halt! sagte sich Baar Lun. Intensitätsschwankungen mußte es auf jeden Fall geben. Sonnen- und Planetenschatten, Strahlenströme und interstellare Gase beeinflußten sämtliche nur lichtschnellen Funkwellen.
    Der Schluß, der sich daraus ziehen ließ, machte aus dem rein rechnerischen Problem eines von allgemeiner Natur.
    Funkwellen ohne Intensitätsschwankungen mußten aus unmittelbarer Nähe kommen, zumindest aber aus einer Entfernung, die 0,8 Lichtjahre - die Entfernung bis zur nächsten Sonne - nicht überstieg.
    Ein Planet ohne Sonne ...? Baar Lun teilte seine Vermutungen dem Mausbiber mit. Gucky nickte nur.
    „Das hatte ich mir ebenfalls gedacht. Ich halte die Sache für wichtig genug, daß wir umdisponieren. Suche bitte vier Peilorte auf, ich werde
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