Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0297 - Superfestung Tamanium

Titel: 0297 - Superfestung Tamanium
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Hände aus gleichzeitig beglückwünschten sie sich zu ihren Leistungen.
    Dann lachten sie lauthals los.
    Nachdem sie sich wieder beruhigt hatten, schlenderten sie zum Liftschacht und ließen sich zum Freizeit-Deck tragen. Die Halle des Solariums wirkte gigantisch, aber vier Fünftel der exotisch-terranischen Landschaft waren nur Illusion, gestaltet von einfallsreichen Video-Technikern.
    Im Bar-Pavillon ließen sie sich in weiche Sessel fallen, amüsierten sich über die Gesichter der anderen Anwesenden, die sich darüber entsetzten, daß die Sesselböden bis auf den Boden sanken, und bestellten jeder einen doppelten Gemüsesaft-Cocktail.
    „Sie waren ein verteufelt gerissener Tefroder, Melbar!" sagte Omar Hawk freimütig. „Sozusagen der gefährlichste Feindagent, dem ich bisher begegnete."
    Kasom lachte so laut, daß sich einige andere Offiziere die Ohren zuhielten. Er trank sein großes Glas aus und bestellte sofort neu.
    „Ich muß das Kompliment zurückgeben, Omar." Er schüttelte den Kopf. „Ehrlich gesagt, ich hätte niemals gedacht, daß Sie bei mir ein ‚Unentschieden‘ erzielen würden. Schließlich habe ich nicht nur die größere Einsatzerfahrung, sondern bin außerdem Spezialist der USO, und als solcher hielt ich mich bisher stets für unschlagbar."
    Hawk lächelte.
    „Ich habe Sie ja auch nicht geschlagen, Melbar. Dennoch: Die Spezialisten der Galaktischen Abwehr erhalten bestimmt keine schlechtere Ausbildung als die USO-Spezialisten; sie machen nur für gewöhnlich nicht so viel Aufhebens davon."
    „Das hat gesessen!" bemerkte der Ertruser grinsend. „Aber Sie mögen recht haben. In unserer Organisation gibt es fast nur Kolonialterraner, und die unterscheiden sich schon äußerlich stark von Erdgeborenen. Kein Wunder, daß die ‚Normalmenschen‘ der GA nicht so stark auffallen. Sogar Sie ragen äußerlich nicht aus der Masse heraus, dabei sind Ihre Körperkräfte stärker als meine, von der Widerstandskraft Ihres Metabolismus gar nicht zu reden."
    Der Oxtorner winkte ab und errötete leicht. Er mochte es nicht, wenn man seine besonderen Fähigkeiten hervorhob, wenn er es auch ebenso wenig leiden konnte, daß jemand sein Licht unter den Scheffel zu stellen versuchte.
    „Nicht die rohe Gewalt, sondern der Geist ist der entscheidende Faktor bei einem Geheimagenten. Sie haben es ja bei unserer ‚Auseinandersetzung‘ gesehen: Keiner hat versucht, seine Körperkräfte auszuspielen."
    Melbar Kasom strich behutsam über seine sandfarbene Sichellocke, die sich von der Stirn bis ins Genick zog und der einzige Körperteil des Ertrusers war, den er mit Hingabe und Eitelkeit pflegte.
    Anschließend legte er die Hand auf die Magengegend und verzog das Gesicht zu einer Grimasse des Schmerzes.
    „Ich schlage vor, wir gehen erst einmal einen Bissen essen, Omar. Wie denken Sie darüber?"
    „Einverstanden. Mein Magen knurrt ebenfalls schon seit dem Frühstück. Sehen wir zu, daß wir etwas Nahrhaftes bekommen."
    Auf allen größeren Raumschiffen der Solaren Flotte gab es besondere Speiseräume für Umweltangepaßte mit überdurchschnittlichem Nahrungsbedarf und für Kolonialterraner mit fremdartigem Metabolismus. Es wäre unzumutbar für beide Seiten gewesen, ständig gemeinsam zu speisen. So vertrugen es beispielsweise die wenigsten Erdgeborenen, neben einem Umweltangepaßten von Sapiskaja oder ähnlich gearteten Welten zu sitzen und zuzusehen, wie diese Leute ihren halbverwesten, violett schillernden Brei aus quallenartigen Meerestieren zu sich nahmen. Allein der Geruch hätte bereits unwiderstehlichen Brechreiz hervorgerufen ...
    Andererseits bedurfte der Metabolismus von Extremweltlern gewisser besonderer organischer Verbindungen, ohne die sie nur kurze Zeit existieren konnten - und noch vermochte man nicht alles synthetisch herzustellen.
    Melbar Kasom allerdings aß alles, was ihm vorgesetzt wurde - von arguontisischen Schleimigeln über gebackenen Gigaschneckenspeichel bis zu handfestem terranischen Rinderbraten. Seltsamerweise vertrug er auch alles - oder jedenfalls fast alles.
    Er bestellte sich bescheidenerweise diesmal nur einen gegrillten Truthahn und als Vorspeise etwa sechs Pfund gemischten Salat.
    Omar Hawk bedurfte gewisser Spezialitäten. Er aß eine Speise, die aus etwa vier Kilogramm stark gesalzenem, durchgedrehtem Fisch bestand und außer ungeräuchertem Speck und oxtornischer Mamuleber, ungefähr zwei Liter gegorener Pilzmaische aus der oxtornischen Produktion enthielt. Er benötigte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher