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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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alles meinen Vorgesetzten beibringen soll, wird mir wohl für immer ein unlösbares Rätsel bleiben.«
    »Holen Sie sich Schützenhilfe in England, bei Scotland Yard«, empfahl Zamorra. »Die haben da einen Oberinspektor mit einer Zwei-Mann-Abteilung, der offiziell als Geisterjäger fungiert… Aber davon abgesehen, die wirklichen Experten für Geisterjagden und Dämonenbekämpfung sind wir«
    »Hm«, machte Perkins zweifelnd. »Und wohin bringen Sie jetzt diesen… Geist?«
    »Zu mir«, entschied Tendyke. »Da werden wir uns näher mit ihm befassen.«
    »Und wann wird das sein?«
    »Heute nacht, morgen, übermorgen… So genau weiß keiner von uns, wie lange es dauert«, sagte Zamorra.
    »Dann haben Sie sicher nichts dagegen, wenn ich mich zu regelmäßigen Stichproben bei Ihnen sehen lasse, ja? Verstehen Sie - ich bin im Druck und muß Leistungen bringen. Ich kann diesen Fall nicht einfach so zu den Akten legen und vergessen, auch wenn er so gut wie gelöst sein dürfte. Ich bin Beamter.«
    »Sie sind herzlich eingeladen, Captain - und ein Bierchen trinken Sie ja wohl auch mit?«
    Perkins verzog das Gesicht. »Wenn Sie meinen, ich würde darüber den Faustschlag vergessen, den Sie mir heute nachmittag im Auflieger verpaßt haben… So leicht können Sie sich damit nicht freikaufen.«
    »Werden wir sehen«, brummte der Abenteurer. »Auf geht’s! Packt den Geist in den Kofferraum, und laßt uns endlich fahren. Die Nacht wird kühl, liebe Leute!«
    ***
    Captain Perkins folgte Nicoles Empfehlung. Noch in der Stadt wurde Rodney Williams junior wieder freigelassen. Perkins stellte ihm Haftentschädigung in Aussicht, bat ihn aber eindringlich, mit ihm in Kontakt zu bleiben, falls noch Aussagen zur Sache zu tätigen seien. Mehr konnte er nach Lage der Dinge zur Zeit nicht unternehmen. Er wartete also ab, was Professor Zamorra als nächstes erreichen würde.
    Am anderen Tag begannen die Abbauarbeiten des Zirkus. Liebend gern hätte Williams noch einen Tag drangehängt, um die ausgefallene Vorstellung nachzuholen. Allein der Publicity wegen, die der Zirkus jetzt durch die Vorkommnisse und die Fernsehübertragungen bekommen hatte. Aber er mußte zusehen, die Folgetermine einzuhalten. Und so ließ er schweren Herzens abbauen.
    Tags darauf reiste der Zirkus dann ab. Ein Truck nach dem anderen schob sich auf den Highway und verschwand in der Ferne, um die Fracht auf der anderen Seite der Florida-Halbinsel wieder auszuladen.
    Darauf hatte Zamorra gewartet.
    Tendyke sorgte immer wieder in regelmäßigen Abständen dafür, daß der Geist sich nicht zu sehr wieder erholte. Sie alle waren nicht darauf erpicht, neuen mörderischen Angriffen Astranos ausgesetzt zu sein. Unterdessen gelang es Zamorra, das Fangfeld, das magische Netz, das Astrano festhielt, Stück für Stück weiter zu verstärken, daß es die Kräfte des Geistes immer besser zu binden vermochte. Schließlich war er so weit, daß Tendyke Astrano nicht mehr zu betäuben brauchte. Wie er diese Betäubungen vornahm, blieb allerdings das Geheimnis des Abenteurers. Eines von vielen.
    Als der Zirkus verschwand, begann der Geist zu toben. Zamorra fühlte ein unsichtbares, aber auch unerklärbares Band, das sich immer mehr dehnte und ausdünnte, je weiter sich die Williams-Show von Miami entfernte. Astranos Toben wurde zu jammernder Verzweiflung. Und plötzlich riß das Band.
    Astrano verfiel in unruhiges Dämmern.
    Nichts mehr an ihm erinnerte an den eiskalten Mörder, den Rächer, der über unglaubliche magische Kräfte verfügte. Astrano war nur noch ein mattes Gespenst voller ohnmächtiger Wut.
    Da endlich konnte Zamorra es wagen, in die Hintergründe einzudringen.
    Er begab sich auf die Astral-Ebene, um sich besser mit Astrano verständigen zu können. Zunächst verweigerte der Geist ihm jegliche Antwort, dann aber mußte er allmählich dem Drängen des Meisters des Übersinnlichen nachgeben. Zamorra zwang Astranos letzte Barrieren nieder und preßte die Antwort auf seine Frage förmlich aus ihm heraus.
    Er war verblüfft. Astranos Antwort war kurz und einfach: Ich stehe unter einem Fluch!
    »Ausgerechnet du, Astrano?« fragte Zamorra ungläubig zurück. »Unter einem Fluch? Wie ist das möglich?«
    Astrano schwieg.
    »Du wirst reden«, verlangte Zamorra. »Ich werde dich dazu zwingen, und du wirst leiden, als sei deine verfluchte Seele in die tiefsten Schlünde der Hölle eingegangen.«
    Der Geist gab ein verärgertes Grollen von sich.
    »Du wirst gleich reden«, sagte
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