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0296 - Manege der Geister

0296 - Manege der Geister

Titel: 0296 - Manege der Geister
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Belloni Feinde?«
    »Nicht, daß ich wüßte. Er war allseits beliebt.«
    Damit war Candal auch nicht viel schlauer als zuvor und mit seinem Latein erst mal am Ende. Auf der Rückfahrt zum Police Department pfiff er mißvergnügt vor sich hin. Am kommenden Tag wollte er sich mal die Raubtiere näher ansehen.
    ***
    Die Untersuchungen kamen ins Stocken. Belloni hatte weder Feinde noch Neider, und ob das Mädchen auf dem Foto in seiner Brieftasche zu seinen Verwandten gehörte, konnte auch niemand sagen. Belloni war bei den Mitarbeitern des Zirkus außerordentlich beliebt gewesen, aber über sein Privatleben wußte man so gut wie nichts.
    »Und dann ist da noch dieses seltsame Foto, das die Gespenster zeigt, welche von den meisten Menschen nicht gesehen werden können«, sagte Robert Tendyke. »Schaut euch das Ding an. Was sagt ihr dazu?«
    »Erst einmal möchte ich wissen, wie du an das Foto kommst. Ich denke, es gehört zum Beweismaterial der Polizei oder so.«
    Der Abenteurer grinste und zog sich den breitrandigen Westernhut tiefer in die Stirn. »Ich habe so meine Beziehungen«, sagte er. »Außerdem ist dies hier eine Kopie des Fotos. Interessanterweise zeigt sich darauf derselbe Effekt wie auf dem Original. Kannst du die Geister erkennen?«
    »Klar und deutlich«, sagte Professor Zamorra. »Du, Nici?«
    Nicole Duval, Zamorras geliebte Lebens- und Abenteuergefährtin, nickte und reichte das Foto weiter. Die Zwillinge Monica und Uschi Peters betrachteten es ebenfalls eingehend.
    »Ebenfalls klar und deutlich.«
    Zamorra forderte das Bild zurück. Er berührte die beiden Geister mit den Fingerspitzen und konzentrierte sich auf sie. Aber da war nichts. Etwas enttäuscht gab er das Foto an Rob Tendyke zurück.
    »Hat die Polizei dich gebeten, uns in den Fall zu ziehen?« fragte der Parapsychologe.
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Das ist meine Privatsache. Ich habe mich bei einem Bier mit Candal unterhalten, der so ratlos war wie noch nie in seinem Leben. Und als ich dann das Koto sah, dachte ich mir, daß das etwas für euch ist. Dazu dieser merkwürdige Mordfall ohne Täter… Ob da die Geister gemordet haben?«
    »Mordende Geister…«, sagte Nicole leise. »Hör mal - kann ich das Bild noch einmal haben? Das erinnert mich an etwas.«
    »Mich auch«, sagte Zamorra spontan. »Das war damals in Deutschland, nicht wahr? Astrano…«
    Sekundenlang herrschte Schweigen. »Aber der ist doch tot«, fuhr Zamorra fort. »Ich sah ihn selbst sterben.«
    »Worum ging es?« wollten Tendyke und die Zwillinge wissen.
    »In einem Zirkus in Deutschland passierten mysteriöse Mordfälle. Ein Artistenpaar, Rogier und Sorrya Pascal, wurde vom Hochseil in den Tod gestürzt, zumindest das Mädchen. Schuld daran waren Geister, die von dem Magier Astrano gesteuert wurden! Und das hier… Verdammt, das ist die Szene, in der Sorrya Pascal in die Tiefe stürzte! Genau in dem Augenblick muß einer auf den Auslöser der Kamera gedrückt haben! Ausgerechnet dieser Tom Belloni?«
    »Der bei einem US-Zirkus arbeitete! Wenn es da keine Verbindung gibt, fresse ich den Löwenbändiger!« sagte Nicole. »Ich glaube, Rob, es war eine gute Idee, daß du uns alarmiert hast, auch wenn du nicht ahnen konntest, daß wir irgendwie in der Sache drinstecken!«
    »Ich habe nur gute Ideen«, sagte Rob Tendyke in angeborener Bescheidenheit. »Die nächste gute Idee ist, daß wir uns allmählich anschnallen sollten. Mich dünkt, das Flugzeug landet in Kürze.«
    »Hoffentlich auf dem Fahrwerk und nicht auf dem Schaumteppich der Flughafenfeuerwehr«, murmelte Zamorra und griff nach dem Gurt.
    Der zweistrahlige Charter-Jet stieß auf den Miami International Airport zu. Professor Zamorra streckte die Beine aus. Das Schicksal ging schon seltsame Wege…
    Vor ein paar Stunden waren sie noch im Dschungel des Amazonas gewesen - er, Nicole und die Peters-Zwillinge. Sie hatten dort einen magischen Schrumpfkopf zur Strecke gebracht und gegen Leonardo de Montagnes Skelett-Krieger gekämpft. Wieder einmal waren sie dem Teufel im letzten Moment von der Schaufel gesprungen. Und das einzige, was in ihrem abgestürzten Hubschrauber noch funktionierte, war das Funkgerät! Zamorra gab einen Notruf ab, und der wurde ausgerechnet von Rob Tendyke beantwortet! Tendyke hatte, wie er sich ausdrückte, ein Geschäft in Brasilien abgeschlossen und hatte nebenbei gehofft, Zamorra hier zu finden. Er hatte gehört, daß der Parapsychologe hierhergeflogen sei, und hatte Geschäftsreise mit
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