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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker
Autoren: Ein Strick für den Henker
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stimmt das?«
    Er nickte. »Yes, Mr. Cotton! Sie spielte jedoch nur mit mir, wie mit den anderen Männern auch.«
    Walsh regulierte den Ton des Aufnahmegerätes, auf dessen Band die ganze Vernehmung festgehalten wurde.
    »Wie spielte sich alles am Dienstagmorgen ab?« fragte ich.
    »Ich saß an der Bartheke, als dieser Kerl auftauchte. Er traktierte Elaine mit Whisky. Sie schien ihn gut,zu kennen und sich über seinen Besuch zu freuen. Mich ließ sie links liegen. Als der Laden um 4 Uhr dichtmachte, stiegen beide in Elaines Wagen.«
    »Miß Duncan besaß ein Auto?«
    Er nickte. »Es war nur ein gebrauchter Dodge, Sir! Ich fuhr ihnen nach. Als sie Elaines Haus betraten, kam gerade ein Mann heraus. Er hatte einen Hund an der Leine und ging zur Columbus Avenue. Als er um die Ecke verschwunden war,' verließ ich den Wagen und ging hinüber. Die Haustür war nur angelehnt. Ich nahm nicht den Lift, sondern ging über die Treppe. Oben lauschte ich an der Tür. Ich konnte nichts verstehen, aber es war ein erregter Wortwechsel im Gange. Sie stritten sich über irgend etwas. Dann hörte ich unten die Haustür gehen. Es war der Mann mit dem Hund. Ich hörte den Köter kläffen.«
    Murray machte eine Pause und sog an seiner Zigarette. »Zum Glück wohnte der Mann in einer der unteren Etagen. Doch dann hörte ich Elaine und den Fremden in den Flur kommen. Ich lief schnell eine halbe Treppe höher, als auch schon die Tür aufging. Elaine holte den Lift hoch und fuhr mit dem Fremden nach unten. Ich schlich hinunter und fand ihre Wohnungstür nur angelehnt. Da schlüpfte ich hinein und versteckte mich auf dem Balkon des Schlafzimmers. Elaine kam allein zurück. Sie zog sich aus und setzte sich auf den Bettrand. Dort rauchte sie nervös eine Zigarette. Plötzlich stieß ich gegen einen Blumentopf, der an der Erde stand. Es gab ein Poltern, und Elaine entdeckte mich auf dem Balkon. Ich erzählte ihr, wie ich in die Wohnung gekommen wäre. Erst schien sie froh zu sein über mein Auftauchen. Sie gestand rnir, daß sie vor dem Mann, der bei ihr gewesen sei, Angst gehabt hätte. Er sei ein Verbrecher. Leider hätte sie es zu spät erfahren.«
    Er schwieg und starrte verbissen vor sich hin.
    »Und weiter, Murray?« mahnte ich.
    »Dann verlangte sie plötzlich, daß ich ihre Wohnung verließe. Ich wollte nicht. Sie drohte mir damit, daß sie ihren Morgenrock zerreißen würde, um dann die ganze Nachbarschaft zu alarmieren: Da überkam mich die Wut. Ich fragte sie, ob sie mir einen Strumpf schenken würde, wenn ich ginge. Sie nickte nur. Da nahm ich den Strumpf und warf ihn ihr blitzschnell um den Hals. Als sie tatsächlich schreien wollte, zog ich ihn zusammen«
    ***
    Es ist wohl klar, daß ich mich nach den Erlebnissen der letzten Nacht erst einmal richtig ausschlief. Am frühen Nachmittag fuhr ich zum Distriktsgebäude. Als ich den Bau betrat, kam. Tom Duggins aus seinem Glaskasten heraus.
    »Hallo, Jerry. Du sollst gleich mal zum Chef kommen. Ein Kollege aus Salt Lake City ist da. Es handelt sich wohl um den Gilbert-Fall.«
    Ich nickte. »All right, Tom. Ist Phil im Hause?«
    »Der ist auch beim Boß.«
    Ich fuhr mit dem Lift nach oben. Mr. High begrüßte mich freundlich und stellte mich dann dem Kollegen aus Utah vor
    »Hallo, Jerry. Ich bin Earl Matlock.«
    »Freut mich, Earl. Hatten Sie eine gute Reise?«
    Er nickte. »Wie man’s nimmt, Jerry. Fliegen ist eine schwache Seite von mir. Da ist mein Freund Don Law besser dran. Der war Pilot, bevor er zu uns kam.«
    Mr. High lächelte. »Der Kollege Law sieht sich nach einer passenden Pension um. Wie mir Ed Walsh erzählte, haben Sie den Mörder von Elaine Duncan noch in der Nacht gefaßt. Wie kamen Sie so rasch darauf, daß Murray der Täter sei?«
    Ich wehrte ab. »Das war ein Zufall, Chef.« Ich berichtete.
    Mr. High nickte. »Da Gilbert also für den Mord ausscheidet, sieht die Sache ja ziemlich verfahren aus. Er wird wohl kaum in das Haus zurückkehren. Phil hat trotzdem die City-Police veranlaßt, dort Posten zu beziehen. Die Kollegen Matlock und Law sind von ihrer Dienststelle hierher beordert worden, um nach Frederik Gilbert zu suchen. Falls Sie Hilfe benötigen, werden wir Ihnen natürlich ein paar G.-men zur Verfügung stellen. Ihr könnt euch also vorerst eurem Aktenkram zuwenden.«
    Nach diesen Worten sah der Chef Earl Matlock an. »Wo wollen Sie mit Ihren Nachforschungen beginnen, Mr. Matlock?«
    »Das einzige, was wir tun können, ist, das Gebäude des Versandhauses Landers
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