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0296 - Ein Strick für den Henker

0296 - Ein Strick für den Henker

Titel: 0296 - Ein Strick für den Henker
Autoren: Ein Strick für den Henker
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überwältigte ihn. Dann kam er als Detektiv und befreite ihn wieder. Der Junge hatte großen Spaß an dieseih Spiel.«
    Matlock und Law sahen sich schweigend an. Das gab der Sache natürlich ein eindeutiges Bild. Nun begriffen sie, warum man den kleinen Jimmy gefesselt gefunden hatte. Er hielt alles für ein Spiel und hatte womöglich auf seinen Vater gewartet, der ihn wieder befreien würde. Wieviel Angst und Qualen mochte der Kleine ausgestanden haben?
    Matlock ließ sich von Mrs. Gilbert die Briefe geben und notierte auch die Nummer des Ford. Dann verließen die Männer das Haus.
    ***
    Am Dienstagmorgen saßen wir, d. h. mein Freund Phil Decker und ich, Mr. High gegenüber. Nach der Begrüßung sah uns der Chef fragend an.
    »Habt ihr schon von dem unglaublichen Vorfall in der Wüste Nevada gehört?«
    Phil nickte. »Yes, Chef! Sie meinen doch die Sache mit dem kleinen Jungen, der gefesselt im Versuchsgelände ausgesetzt wurde?«
    »Das meine ich, Phil!« bestätigte Mr. High. »Es dürfte so gut wie sicher sein, daß der eigene Vater so unmenschlich gehandelt hat. Unsere Kollegen aus Salt Lake City haben uns einen Bericht zugesandt. Man glaubt, daß Frederik Gilbert nach New York kommt, wenn er nicht schon hier ist. Er soll ein Verhältnis mit einer Bardame unterhalten, von der man nur den Vornamen kennt. Sie heißt Elaine und arbeitet wahrscheinlich im ›El Paso‹.«
    »El Paso?« fragte Phil. »Den Namen habe ich noch nie gehört.«
    Mr. High nickte. »Es soll auch ein keinesfalls empfehlenswertes Etablissement sein. Das ›El Paso‹ liegt in der Charles Street. Ihr werdet den Laden heute abend aufsuchen und euch diese Elaine ansehen.«
    ***
    Als wir das ,E1 Paso' betraten, herrschte dort schon ein ziemlicher Betrieb. Vier Neger bearbeiteten mit verbissenen Gesichtern ihre Instrumente. Viel zu laut für die Enge der Räumlichkeiten. Wir drängelten uns zur Bar durch und kamen neben einen Mann, der geistesabwesend in sein Glas stierte.
    Hinter der halbrunden Theke amtierten zwei aufgedonnerte Girls. Wir bestellten Highballs und musterten erst einmal die Umgebung. Nach etwa zehn Minuten hatte ich festgestellt, daß die blonde Barmaid Lisa hieß und die schwarzhaarige Janet. Als wir die Gläser ausgetrunken hatten, rief ich die Blonde heran.
    »Wir bekommen noch zwei Highballs, Lisa!«
    Sie füllte unsere Gläser und schob sie uns über den Bartisch zu.
    »Ist Elaine heute nicht hier?« fragte ich ganz beiläufig.
    Lisa schüttelte lachend den Kopf. »Die ist gestern sicher versackt. Ihr Kavalier hat sie auch ganz schön mit Alkohol traktiert.«
    »Na, so was«, entrüstete ich mich und sah Phil an. »Dann kann sie ja gestern keine Kopfschmerzen gehabt haben. Mich versetzt sie und mit einem anderen Kerl trinkt sie.«
    Lisa kicherte. »Ach, Sie gehören auch zu ihren Verehrern? Na, Dummheit muß bezahlt werden.«
    Ich nippte an meinem Glas und sah Phil an.
    »Ich hätte nicht übel Lust, zu ihrer Wohnung zu fahren und ihr ganz gehörig den Marsch zu blasen. Aber sie hat mir ja nie ihre Adresse gegeben.«
    »Na, sehen Sie«, meinte Lisa. »Das sagt doch schon genug. Die Adresse könnte ich Ihnen geben, aber nur unter einer Bedingung.«
    »Und die wäre?« fragte ich.
    Sie beugte sich vor. »Sie sagen ihr nicht, von wem Sie die Adresse bekommen haben, aber wenn Sie das nächste Mal hierher kommen, erzählen Sie mir, ob der Bursche bei ihr in der Wohnung war.«
    »Okay, Lisa! Wo wohnt das treulose Girl also?«
    »West ölst Street, Hausnummer 22. Es ist ein Apartmenthouse.«
    ***
    Das Haus, in dem diese Elaine wohnen sollte, war ein ganz moderner Bau und lag dicht an der Columbus Avenue. Wir parkten meinen Jaguar auf der gegenüberliegenden Straßenseite und stiegen aus. Dann überquerten wir die Straße und gingen auf den Hauseingang zu. Die Tür war verschlossen. Das Licht der Straßenlaternen erleuchtete matt die Halle hinter der Glastür. Wir sahen, daß die Hausmeisterkabine dunkel war.
    »Was nun?« fragte ich Phil. »Ich hätte diese Lisa nicht auch noch nach dem Namen dieser Elaine fragen können, dann .wäre sie womöglich stutzig geworden. Jetzt stehen wir da mit unserem Talent.«
    Phil musterte den Eingang, aber nirgends gab es Namensschilder. Sicher war eine solche Tafel innen angebracht worden, aber das konnte uns nichts nutzen. Nachdenklich gingen Wir zum Wagen zurück und stiegen ein.
    Eine knappe Minute mochte vergangen sein, als von der Columbus Ave. her eine Patrol-Car in die Charles Street
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