Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
worum sich bei ihm alles drehte. Ich hatte den Giftstachel gelegt, und er war tief eingedrungen.
    Wir gingen nicht sehr weit. Rhokasas Ganghaltung veränderte sich. Er stieg nicht mehr hoch. Ich konnte nachschauen und stellte fest, daß wir uns auf einem Plateau befanden. Wir hatten eine Art Gipfel oder Zwischenstation erreicht, auf jeden Fall den Platz, an dem ich sterben sollte.
    Der Boden war ziemlich glatt. Ich merkte den Wind, der jetzt kühler in mein Gesicht fuhr und mir guttat.
    Rhokasa blieb stehen, drehte sich um und nahm eine schräge Haltung ein, so daß ich von der Schulter rutschen konnte. Früh genug streckte ich meine gefesselten Hände aus, so dass ich mich abstützen konnte, sonst wäre ich mit dem Kopf zuerst aufgeschlagen.
    Vom Rücken rollte ich mich auf die Seite, so daß ich den größten Teil des Plateaus überblicken konnte.
    Hier also würde sich alles abspielen.
    Rhokasa hatte sich von mir entfernt. Er stand jetzt dort, wo sich die Mitte des Plateaus befand, und von der Stelle aus besaß er auch den besten Blick.
    Nicht mich schaute er an, sondern Wayne Zangy.
    Der Industrielle fühlte sich nicht sehr wohl, das war ihm anzumerken. Er bewegte seinen Mund, ich sah ihn schlucken, und ich merkte, daß er so etwas wie ein ungutes Gefühl besaß, denn meine Worte waren bei ihm auf fruchtbaren Boden gefallen.
    Die beiden standen sich gegenüber. Im Mondlicht hoben sich ihre Körper ziemlich deutlich vom Untergrund ab. Sie starrten sich an. Ich merkte wohl, daß Zangy etwas sagen wollte, doch er traute sich nicht so recht. Ich wollte die Sache beschleunigen und sagte: »Laß dir doch den Bumerang geben, Zangy!«
    Sein Kopf ruckte herum. Für einen Moment schaute er mich wild an, zischte etwas, das ich nicht verstand, und drehte sich wieder Rhokasa zu.
    »Ja«, sagte er, und seine Stimme klang unsicher. »Wann bekomme ich die Waffe endlich?«
    Jetzt war ich gespannt. Bisher hatte ich den Bumerang nur am Himmel gesehen. Rhokasa mußte ihn irgendwo versteckt haben, aber ich sah mich getäuscht.
    Der Eingeborene griff an seinen Gürtel und holte einen völlig normal aussehenden Bumerang hervor. Er war so groß wie meine Waffe. Das konnte nicht der Flammen-Bumerang sein.
    Ich irrte mich. Wayne Zangy lachte auf. »Ja, das ist er. Ich sehe, du hältst Wort.« Er ging noch zwei Schritte vor und streckte auch seinen Arm aus, doch Rhokasa schüttelte den Kopf. »So einfach ist das nicht, Zangy. Ich werde ihn dir nicht geben. Du kannst ihn fangen, wenn du Lust hast. Sieh her!«
    Nicht nur Zangy starrte auf den Mann, auch mein Blick pendelte sich auf ihn ein.
    Rhokasa hatte irgendeine Schweinerei vor. Ich ahnte dies, sah mich jetzt schon bestätigt, und auch Wayne Zangy schien zu wissen, daß nicht alles so glatt lief.
    »Mach doch keinen…«
    Rhokasa holte aus. Diese Bewegung schnitt dem anderen das Wort mitten im Satz ab, und im nächsten Augenblick wischte die Waffe aus der Hand des Mannes.
    Ich hörte ein Fauchen, als sie die Luft durchschnitt. Ein gekrümmter Schatten jagte in den Nachthimmel, stieg hoch wie ein Vogel und wurde rasend schnell.
    Ich sah ihn nicht mehr, denn die Dunkelheit verschluckte ihn. Rhokasa aber lachte. Und plötzlich hielt er meine Waffe in der Hand. Die silberne Banane, an der ich so hing und die jetzt ihm gehörte. Er schien sie überhaupt nicht zu wollen, denn er ließ sie fallen, so daß sie zwischen ihm und mir liegenblieb.
    Für mich unerreichbar.
    Ich wurde sehr bald abgelenkt und schaute nicht mehr auf meinen Bumerang, denn über uns stand der Himmel in Flammen. Es war ein begrenztes Feuer, das ich besser sehen konnte, als ich mich auf den Rücken wälzte und in die Höhe starrte.
    Ein gewaltiger, riesiger Feuer-Bumerang schwebte hoch oben über mir.
    Ein Fanal, etwas Unheimliches, Unbegreifliches, und mir stockte im Moment der Atem.
    Auch Wayne Zangy starrte die Waffe an. Dabei rief er mit schriller Stimme: »Verdammt, was soll das?«
    »Wolltest du ihn nicht haben?«
    »Ja, aber…«
    Rhokasa lachte. »Dann nimm ihn dir, denn er kommt!«
    Der Eingeborene hatte das letzte Wort kaum ausgesprochen, als sich die Waffe in Bewegung setzte. Sie war von einer kaum zu erfassenden Schnelligkeit, als sie dem Boden entgegenraste. Ein gekrümmter, gewaltiger Feuerstab, flammenumkränzt, lodernd, fauchend und eine seltsame Hitze verbreitend.
    Einmal kam er mir wie ein riesiges Fallbeil vor, dann wieder wie eine flammende Kreissäge.
    Ein Schauspiel, das mich faszinierte und mich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher