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0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang
Autoren: Jason Dark
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Zeitspanne noch unternehmen? Ich war noch an den Füßen gefesselt, demnach konnte ich nicht wegrennen, aber ich hatte das Messer und mußte meine Stricke lösen.
    Ich richtete mich auf, während der Bumerang noch in die Höhe stieg. Die Klinge blitzte zwischen meinen Fingern, und Rhokasa, der ein wenig später reagierte, weil er dem Bumerang nachgeschaut hatte, bekam große Augen, als er mich in der Haltung sah. Er begriff die Welt nicht mehr. Ich mußte schließlich gefesselt sein, da aber säbelte ich bereits an meinen Fußfesseln.
    Rhokasa stieß einen röhrenden Schrei aus. Er stürzte auf mich zu, um mich zu töten, aber er hatte nicht mehr mit Suko gerechnet. Wie ein Blitz war mein Partner plötzlich da, tauchte seitlich von ihm auf und sprang ihn an.
    Rhokasa wurde mitten im Lauf gestoppt und von Suko zu Boden geschleudert. Zwischen beiden Männern begann ein verzweifelter Kampf auf Leben und Tod.
    Mein Partner gab mir die Zeit, mich um die Fußfesseln zu kümmern.
    Während ich säbelte, hörte ich das Keuchen der Kämpfer. Ich schnitt und riß wie ein Wahnsinniger. Die ersten Stricke fielen. Gleichzeitig stand der Himmel wieder in Flammen.
    Der Bumerang kam zurück!
    Ich war frei.
    Sofort wuchtete ich meinen Körper nach vorn, wollte gehen, brach aber zusammen, weil ich einfach zu lange gefesselt gewesen und der Kreislauf durcheinandergeraten war.
    Ich mußte weiter.
    Und ich sah eine einzige Chance. Meinen eigenen Bumerang. Die beiden waren magisch aufgeladen, dennoch verschieden, so daß ich den einen gegen den andern einsetzen konnte.
    Während ich weiterkroch, hörte ich das Klatschen der Schläge und das wilde Keuchen der beiden Männer. Rhokasa war ein gestählter Kämpfer, Suko würde es schwerhaben.
    Leider konnte ich ihm nicht helfen, denn ich war heilfroh, endlich meine Waffe wieder zwischen den Fingern zu spüren.
    Mit ihr kreiselte ich herum.
    Er kam.
    Mörderisch, gewaltig. Flammenumkränzt, alles vernichten wollend. Ein riesiges Gebilde, das einem Menschen Angst einjagte, wenn er ihm entgegenschaute.
    Auch mir lief ein Schauer über den Rücken, als ich ihn anschaute, und ich kam mir mit meinem eigenen Bumerang nahezu lächerlich vor. Die große Waffe taumelte. Sie hielt dabei eine senkrechte Stellung ein, so daß sie mir wie eine hochkant gestellte Messerklinge entgegenhuschte.
    Ich schleuderte meine Waffe.
    Ein wuchtiger Wurf. Der Bumerang verließ meine Hand, und ich jagte ihn im rechten Winkel zu der anderen Waffe los, so daß mein Bumerang den anderen praktisch in der Mitte und genau im Winkelknick treffen mußte.
    Ein silberner Blitz fegte auf den Feuer-Bumerang zu. Macht- und kraftvoll von mir geschleudert, wie damals, als ich gegen den Schwarzen Tod kämpfte, und ich tat noch etwas.
    Ich aktivierte mein Kreuz.
    »Terra pestem teneto - salus hic maneto!«
    Diese Formel floß mir glatt über die Lippen, und sie war genau das richtige Wort, denn in der Erde lauerte das Unheil. Wir standen auf dem Heiligen Berg, doch er sollte das Unheil halten.
    Und er hielt es.
    Kreuz und Bumerang gingen eine Verbindung ein. Helle Strahlen begleiteten den Flug der silbernen Banane, verstärkten sie, gaben ihr eine unheimliche Kraft, den anderen anzugehen und ihn vielleicht zu vernichten.
    Sie prallten zusammen.
    Ich hörte es nicht. Ich sah nur den Blitz, der die gesamte Welt zu spalten schien, das Feuer löschte und uns mit einem fahlen Schein überdeckte.
    Plötzlich wurde der Boden unter meinen Füßen durchsichtig, fast gläsern.
    Ich konnte in die Tiefe schauen, sah für einen winzigen Moment schreckliche, fratzenhafte Gestalten.
    Die Götter, von denen Rhokasa gesprochen hatte.
    Auch er sah sie.
    Ich hörte seinen Schrei.
    Und dann sah ich ihn durch die fahle Helligkeit rennen. Er hatte sich von meinem Freund Suko gelöst, kannte nur noch ein Ziel. Seinen Bumerang und dessen Rettung.
    Er rannte in sein Verderben.
    Genau dort, wo sich die beiden Waffen berührt hatten und der Blitz entstanden war, befand sich auch das Zentrum der Magie.
    Da hinein stieß Rhokasa.
    Sekundenlang sahen wir seine Gestalt überdeutlich. Fahl wurde sie angeleuchtet, das Gesicht zeichnete den Schrecken und die Angst nach, die er empfand, und dann wurde er zerstört.
    Von unseren Augen wurde er vernichtet, und nicht einmal Staub blieb zurück.
    Auch der Boden nahm wieder seine normale Form und sein normales Aussehen an. Ich stand nicht mehr auf Glas, sondern auf Stein. Das Leuchten meines Kreuzes ging ebenfalls zurück. Nur
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