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0293 - Unternehmen Central-Station

Titel: 0293 - Unternehmen Central-Station
Autoren: Unbekannt
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Der MdI biß sich auf die Unterlippe. Er wünschte, er wäre weniger erregt gewesen, doch die Bedeutung dieses Augenblicks war ihm zu sehr bewußt, als daß er die Ruhe hätte bewahren können. Sein langgehegter Wunsch, durch einen großartigen Erfolg die Spitze der Organisation übernehmen zu können, würde sich endlich erfüllen.
    Miras-Etrin hätte am liebsten bereits jetzt einen Kurzfunkspruch an Faktor Iabgeschickt und von seinem Triumph berichtet. Doch er mußte noch warten.
    Seine Blicke lösten sich nicht vom Bildschirm. Unmittelbar unter der Mattscheibe erschienen in Leuchtschrift die Entfernungsangaben. Jetzt waren die Schiffe noch etwas über sechs Millionen Kilometer entfernt. Je geringer der Abstand wurde, desto länger schienen die Terranischen Einheiten für die Überwindung der restlichen Strecke zu benötigen.
    Miras-Etrin war in Schweiß gebadet, obwohl die Klimaanlage die Temperatur innerhalb der Zentrale stets gleichmäßig hielt.
    Noch fünfeinhalb Millionen Kilometer. Unwillkürlich richtete sich Miras-Etrin etwas auf. Er hörte sich aufatmen. Das bewies ihm, daß er die ganze Zeit über noch immer an einem Erfolg gezweifelt hatte. Er hatte die Terraner überschätzt. Jetzt konnte niemand mehr seinen Triumph verhindern. Mit unverminderter Geschwindigkeit rasten die terranischen Schiffe auf den alten Maahk-Bahnhof zu.
    Miras-Etrin hörte das sanfte Klicken, mit dem sich die Steuerpositronik einschaltete. In wenigen Augenblicken wurde über unzählige Relaisstationen der entscheidende Impuls an alle Geschützstellungen gehen. Sekunden später würden 950 atomare Glutbälle die Stellen kennzeichnen, wo das Unternehmen Central-Station der Terraner ein Ende gefunden hatte.
     
    8.
     
    Energie!
    Ungläubig beugte sich Grek lnach vorn. Seine Benommenheit verflog. Seine Blicke glitten über die Kontrollen, und er zuckte zusammen, als er sah, daß er keiner Halluzination zum Opfer gefallen war. Die Meßskalen der Energiekontrollen zeigten deutlich an, daß die Impulsgeschütze noch einsatzbereit waren.
    Grek lversuchte sich zu erinnern, wo die Geschütztürme lagen.
    Er konnte sich nur nach den Bildern richten, die er von alten Maahkschiffen gesehen hatte. Das Schiff, in dem er sich jetzt befand, war nicht besonders groß. Es war knapp zweihundert Meter lang und durchmaß vierzig Meter.
    Der Maahk vermutete, daß zwei Kanonen am Bug, zwei am Heck und sechs zu beiden Seiten der Walzenaußenflache angebracht waren. Die Tefroder hatten jedoch drei Geschütze entfernt, so daß im günstigsten Fall noch sieben Waffen blieben.
    Die alten Impulskanonen der Maahks hätten thermische Energien von ungeheurer Gewalt abgestrahlt. Grek lerinnerte sich an Berichte, in denen Raumschlachten zwischen Maahkschiffen und gegnerischen Einheiten geschildert wurden. Wenn ein Treffer aus einer Impulskanone den Schutzschirm des feindlichen Schiffes durchschlagen konnte, dann war das getroffene Schiff verloren.
    Beinahe zögernd umklammerte Grek ldie Kontrollen. Er wußte, daß es einem Selbstmord gleichkam, wenn er die Energie für die Impulsgeschütze jetzt freigab. Gleichzeitig war es die letzte Chance, den MdI an seinem Vorhaben zu hindern. Grek lwar sich nicht sicher, ob die einzelnen Relais noch reagieren würden. Es war möglich, daß nur ein Teil der Geschütze in Aktion trat.
    Noch einmal überblickte der Maahk die Meßskalen, um sich zu vergewissern, daß ihn sein umnebelter Verstand nicht trog. Es war genügend Energie vorhanden. Die Tefroder, die fast das gesamte Schiff ausgeplündert hatten, waren in der Feuerleitzentrale zu nachlässig vorgegangen.
    Es konnte aber auch sein, daß sie die Geräte in diesem Raum als nutzlos betrachtet und zurückgelassen hatten. Grek lließ sich im Sitz zurücksinken und überlegte. Die Kanonen am Heck durfte er zunächst nicht benutzen, weil die Gefahr bestand, daß ihre Feuerkraft die Wände des Planetoiden aufriß oder die Röhrenschleuse, die in unmittelbarer Nahe lag, endgültig zerstörte.
    Es blieben die beiden Geschütze am Bug und jene drei auf der der Hallenwand zugewandten Längsseite des Schiffes. Von diesen drei Waffen wußte Grek lnicht mit Sicherheit, ob sie noch existierten. Er hatte nur die Geschütztürme an Heck und Bug gesehen.
    An Bord der sich nähernden terranischen Schiffe hielten sich viele Maahks auf, die den Tod finden wurden, wenn Miras-Etrin seinen Plan verwirklichen konnte. Das war für Grek lGrund genug, sein eigenes Leben zu riskieren, das sowieso nur
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