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0292 - Sieben Seelen für den Dämon

0292 - Sieben Seelen für den Dämon

Titel: 0292 - Sieben Seelen für den Dämon
Autoren: Werner Kurt Giesa und Andreas Decker
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nichts an der Sachlage. Komm!«
    Und wieder jagte der Wagen durch die Nacht. Sie beide ahnten nicht, was sich um diese Zeit im Hospital abspielte…
    ***
    Zu dieser Zeit tat ein Angehöriger der Sekte der Jenseitsmörder am anderen Ende der Stadt einen Blick in die nahe Zukunft. Die Kristallkugel zeigte ihm Bilder, die ihn erschauern ließen.
    Da war ein Dämon, mächtig und stark, der sich an keine Verträge hielt, der rücksichtslos seine Macht einsetzte und sein Reich aufbaute… und der selbst über die Leichen seiner Verbündeten ging… und auch die Sekte, die den Seelendieb unterstützt hatte, mußte Federn lassen…
    Oder: Da war Zamorra, der Faulcon ausschaltete und den Dämon zurücktrieb in die Verbannung, und der danach den Angehörigen der Sekte ausfindig machte, um ihn auszuschalten.
    Noch war alles diffus. Beide Zukunftsvisionen waren möglich. Eine von ihnen oder eine Mischung aus beiden würde Wirklichkeit werden. Aber für den Jenseitsmörder sah es in allen Fällen schlecht aus.
    Und so beschloß er, die Azoreninseln zu verlassen und unterzutauchen. Er wollte auf jeden Fall überleben, und die Sekte würde ihn schützen, soweit sie es verantworten konnte. Egal, wie die Auseinandersetzung zwischen Zamorra, Faulcon und Zarathos ausging - der Sekten-Angehörige hielt es für sicherer, zu verschwinden.
    Und so verschwand er auch, und es sollte lange dauern, bis sein Weg wieder den Zamorras kreuzte. Zu einem Zeitpunkt, an dem keiner von beiden mehr daran dachte…
    ***
    »Nimm ihm das Amulett ab«, vernahm Zamorra eine schrille Stimme. Mühsam kämpfte er die letzten Schleier der Bewußtlosigkeit nieder. Die Erinnerung kam zurück. Vor ihm war ohne Vorwarnung tappender Schritte die Tür aufgerissen worden. Faulcon hatte ihn völlig überrascht. Es war eines der wenigen Male gewesen, da Zamorra fast ohne Gegenwehr niedergeschlagen wurde.
    Er riß die Augen auf. Ein Schatten beugte sich über ihn. Hände griffen nach seiner Brust.
    »Nein«, preßte Zamorra leise hervor. »Du stirbst, wenn du es berührst.«
    Der Schatten, den er jetzt als Faulcon erkannte, lachte spöttisch. »Narr«, brummte er und langte nach dem Amulett.
    »Okay, dein Leben, das du wegwirfst«, stöhnte Zamorra.
    Faulcon zögerte.
    »Nun nimm es schon«, kreischte die andere Stimme. Das mußte der Familiaris sein.
    »Merkst du was, Faulcon?« ächzte Zamorra, ohne sich zu bewegen. »Er will sich selbst nicht die Finger daran verbrennen, weil er genau weiß, was bei einer Berührung passiert. Dabei sollte er es doch eigentlich sein, der dich schützt, und nicht umgekehrt«
    »Geschwätz«, murmelte Faulcon, aber er klang unsicher. Zamorras Worte trafen genau seine verwundbare Stelle.
    »Dann nimm es selbst ab«, knurrte er. »Aber ein bißchen schnell, oder ich puste dir das Gehirn aus dem Schädel.«
    Er richtete seine großkalibrige Pistole auf Zamorra.
    Der hatte seinen Gegner genau da, wo er ihn haben wollte. Langsam griff er nach dem Silberkettcheh, um das Amulett abzunehmen.
    »Paß auf, verdammt!« schrillte der Familiaris aus dem Unsichtbaren. »Das ist eine Falle. Er will dich reinlegen!«
    Aber Faulcon, den Finger am Abzug, fühlte sich jetzt sicher. Zamorra dachte aber nicht daran, sich davon irritieren zu lassen. Wenn Faulcon ihn töten wollte, hätte er das schon längst getan. Hier ging es um mehr. Zamorra vermutete, daß Faulcon ihn als zusätzliches Opfer verwenden wollte. Ob er schon ahnte, daß Nicole entkommen war?
    Offenbar nicht, denn sonst wäre er nicht so ruhig gewesen. Zamorra fragte sich, wie sie es geschafft hatte, selbst vom Dämon unbeachtet davonzukommen.
    Der Parapsychologe sah sich im Keller um. Er sah die Seelenflaschen. Sie standen bereits in einer regelmäßigen, bizarren Anordnung zwischen magischen Zeichen und Symbolen. Hier war also schon alles für den großen Schlag vorbereitet.
    Das Ereignis stand unmittelbar bevor. Wenn Zamorra die Seelen retten wollte, mußte er sich auf die Schnelle etwas einfallen lassen.
    Er nahm das Amulett langsam ab. Wenn es ihn jetzt im Stich ließ… dann war alles verloren!
    »Wirf es weg!« befahl Faulcon.
    Zamorra verschob zwei, drei der Hieroglyphen und hoffte, daß das ausreichte. Er fühlte das schwache Kribbeln. »Paß auf! Er aktiviert es!« kreischte der Familiaris auf. Aber als es in Faulcons Augen aufblitzte, warf Zamorra die Silberscheibe. Merlins Stern fiel zwischen die Zeichen und die Seelenflaschen. Gleichzeitig traf ein Fausthieb Zamorra und ließ ihn
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