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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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sein Büro kommen.
    »Ihr kennt den Hatway-Fall?«
    »Chef«, stöhnte Phil. »Ich hätte es nicht für möglich gehalten, daß Sie auch noch davon anfangen. Man kann keine Zeitung mehr aufschlagen, ohne von dieser Geschichte belästigt zu werden. Nur weil ein verrücktes Playgirl Reklame braucht, spielt die amerikanische Presse verrückt. Ich würde mich nicht wundern, wenn der alte Hatway die ganze Sache organisiert hätte. Eines Tages läßt er seine Tochter wieder auftauchen. Sie verkauft den Zeitungen ihre Memoiren: ›Meine schrecklichen Erlebnisse im brasilianischen Urwald.‹ Dann übernimmt sie die Hauptrolle in einem Film, den ihr Vater finanziert, und in einem Jahr, wenn der Rummel verrauscht ist, sind die Hatways um ein paar Millionen reicher.«
    »Immerhin haben ihr die Entführer die Haare abgeschnitten.«
    Phil und ich, wir senkten wie auf Kommando die Köpfe und sagten gleichzeitig: »Für die Millionen, Chef… bedienen Sie sich und rufen Sie einen Friseur!«
    Der Chef öffnete lächelnd einen umfangreichen Aktenordner, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag. Gemeinsam studierten wir die Unterlagen über den Fall. Vor allem die Liste von Lilians Bekannten.
    William Done hatte jede Fährte verfolgt, bis die meisten von ihnen in einer Sackgasse endeten. Übrig blieben drei Männer und eine Frau. Ihre Namen lauteten:
    Harry Forster, vierzig Jahre, Playboy, am Ende seiner Karriere.
    Stuart Stenson, sechsunddreißig Jahre, Foirschungsreisender.
    Juan Alvarez, fünfzig Jahre, Importeur, Brasilianer, Besitzer mehrerer Kaffeeplantagen.
    Joan Haghert, vierunddreißig Jahre, Globetrotterin mit Vermögen.
    Das waren die Personen, die William Done verdächtigte, an Lilian Hatways Entführung beteiligt gewesen zu sein. Das FBI in Los Angeles hatte inzwischen einiges unternommen, um nähere Feststellungen zu treffen. Das Ergebnis: Die drei Männer und die Frau gehörten zu der gesellschaftlichen Clique von Miami.
    Harry Forrester war ein gutaussehender Mann, Sportler, Frauenfreund, mit ein oder zwei kleinen Filmrollen. Ehe mit einer reichen Frau. Scheidung, neue Ehe, Scheidung, neue Ehe. Hin und wieder ein Skandal, der ihn in die Zeitungen brachte. Playboy, Nichtstuer, finanzielle Verhältnisse undurchsichtig, wahrscheinlich schlecht. Verlor auf Grund seines Alters allmählich die Haare und die Anziehungskraft auf die Damen. Die gesamte Situation des Mannes war so, daß ihm die Beteiligung an einer echten oder gestellten Entführung durchaus zuzutrauen wäre. — Er hatte Miami zwei Tage vordem Verschwinden Lilian Hatways mit einer Flugkarte nach San Diego verlassen. In San Diego verließ er das Flugzeug. Weiterer Aufenthalt unbekannt. Von San Diego bis Los Angeles sind es nur ein paar hundert Meilen. Er konnte also den ersten Brief, der in Los Angeles aufgegeben war, zur Post gebracht haben.
    Stuart Stenson. Angeblicher Forschungsreisender, mehr der Typ eines Abenteuers. Er war mit seinem Motorboot »Katalaya« in Miami. Stenson hatte damit eine Reihe seiner sogenannten Forschungsfahrten unternommen, unter anderem auch Fahrten den Amazonas hinauf. Stenson kannte also Brasilien gut.
    Über Juan Alvarez lagen Informationen der brasilianischen Polizei vor. Alvarez wohnte in Rio de Janeiro, galt als reich, hielt sich aber oft im Landesinneren auf, da er dort Kaffeeplantagen besaß. Der Mann war vor zehn Jahren in eine häßliche Ausbeutungsaifäre im Kautschukgeschäft verwickelt gewesen, bei der ein halbes Dutzend Gummisucher ihr Leben einbüßten. Er entging damals nur um ein Haar einer Verurteilung.
    Mr. High entnahm dem Aktenordner eine große Fotografie.
    »Hier habt ihr alle vier Personen zusammen, gruppiert um das Opfer dieser mysteriösen Affäre. Die Aufnahme machte ein Strandfotograf in Miami wenige Tage vor Lilian Hatways Verschwinden. Der Mann links mit dem harten Gesicht und den kurzgeschorenen Haaren ist der Abenteurer Stuart Stenson. Die Frau neben ihm, die Lilian Hatway um die Schulter faßt, ist Joan Haghert. Rechts der Mann mit dem Schnurrbart und dem grauen Haar — Juan Alvarez. Ganz rechts dann der Beau, der sich bemüht, seinem schwammigen Gesicht einen dämonischen Ausdruck zu geben, das ist der Playboy Harry Forrester.«
    »Sie sollten das Bild dem Mann geben, der die fünfzigtausend Dollar überbringt«, sagte ich. »Vielleicht erkennt er in dem Mann, der ihm die Moneten abnimmt, einen von den Knaben.«
    Mr. High lächelte.
    »Nehmen Sie’s, Jerry, denn Sie werden dieser Mann sein.«
    ***
    Ich
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