Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0288 - Die Katzen-Göttin

0288 - Die Katzen-Göttin

Titel: 0288 - Die Katzen-Göttin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
zusammen.
    Schluchzend blieb er auf dem Boden hocken.
    Brenda meldete sich. »Du kannst erst hier verschwinden, wenn ich es will!« vernahm er ihre geflüsterten Worte.
    Clive spürte die Schmerzen auf seinem Rücken. Er hatte Mühe, überhaupt zu reden, und flüsterte: »Laß mich doch gehen!«
    »Steh auf!«
    »Kann ich dann…?«
    »Aufstehen!«
    »Ich habe Schmerzen. Mein Rücken…«
    »Auch die Katzen hatten Schmerzen, aber du hattest kein Mitleid, du verfluchter Bastard!«
    Als Odgen diese Antwort vernahm, wußte er ganz genau, daß er von Katzen-Brenda keine Gnade zu erwarten hatte. Es fiel ihm nicht leicht, aufzustehen. Er mußte seine Arme ausstrecken und sich an der Metalltür abstützen. Als er diesen Halt gefunden hatte und auch seine Schmerzen vergaß, gelang es ihm, sich in die Höhe zu schieben. Mit zitternden Knien blieb er stehen und hätte sich am liebsten wieder hinfallen lassen.
    »Jetzt dreh dich um!«
    Die Stimme aus der Dunkelheit klang hart und duldete keinen Widerspruch.
    Clive Odgen mußte gehorchen. Er rechnete damit, wieder die beiden so unterschiedlichen Augenpaare zu sehen. Das allerdings war diesmal nicht der Fall.
    Der Mann wurde mit etwas anderem konfrontiert, das ihn fast an seinem Verstand zweifeln ließ.
    Aus der tiefen Dunkelheit vernahm er schabende Geräusche. Dazwischen erklang ein Kratzen, das er sehr gut kannte, denn so hörte es sich an, wenn ausgefahrene Krallen über einen rauen Boden schabten.
    Hier erlebte er diese Laute, und er empfand sie als furchtbar. Zudem klangen die Geräusche in der Finsternis schaurig und unheimlich. Die Richtung stand fest.
    Das Kratzen drang daher, wo die leblosen Katzenkadaver aufgeschichtet lagen.
    Tote Tiere, wohlgemerkt.
    Und die konnten sich nicht bewegen.
    Oder doch?
    Unbeschreibliches Grauen und grenzenlose Angst schlichen auf ihn zu, und er stand auf dem Fleck, ohne sich zu rühren. Sein Verstand weigerte sich einfach, die Dinge zu akzeptieren, die sich mittlerweile als Tatsache herausstellten.
    Die Kadaver lebten!
    Lebende tote Tiere!
    Ein Widersinn, ein Wahnsinn, aber er hörte alles so deutlich, denn er hörte auch die Geräusche, die entstanden, als die Katzen sich abstießen und zu Boden sprangen. Es war das weiche Platschen der Pfoten auf einem harten Boden. Oft genug hatte er es vernommen, und er schaute noch einmal hin, denn er sah etwas, das sein Grauen noch steigerte.
    Das seltsame Leben war nicht nur in die Katzenkörper gekrochen, sondern in deren Augen.
    Waren sie zuvor glanzlos und fahl gewesen, so leuchteten sie jetzt wieder, und jedes Augenpaar kam ihm so vor, als würde in ihm sein Tod geschrieben stehen.
    Die Katzen wollten sich rächen.
    Clive Odgen ging zurück. »Nein!« gurgelte er. »Nein, ich kann nicht. Das ist…«
    »Es ist eine Tatsache!« vernahm er die Stimme der Frau. »Und du hast dich damit abzufinden.« Während dieser Worte hatte sie, von Odgen unbeobachtet, die Tür geöffnet, so daß ein breiter Lichtstreifen aus dem Kellerflur in den Raum fiel.
    Zum ersten Mal sah Clive Odgen die lebenden Katzenleichen.
    Seine Augen weiteten sich. Er konnte es nicht fassen, denn der gesamte Katzenberg war in Bewegung geraten. Da wimmelte es, da kratzten die Tiere und bewegten sich, wobei ihre Körper wieder so geschmeidig wirkten wie zu ihren Lebzeiten.
    Noch griffen sie nicht an. Irgend etwas hielt sie zurück, und wenig später erfuhr der grauenerstarrte Clive Odgen, welch eine Teufelei sich Brenda ausgedacht hatte.
    »Du kannst fliehen«, sagte sie. »Ich gebe dir eine Minute Vorsprung und damit eine größere Chance, als du sie den armen Tieren gegeben hast. Eine Minute!«
    Odgen drehte den Kopf.
    Er sah sie vor sich. Jason hockte noch immer auf ihrer Schulter.
    Das Gewehr hielt sie gesenkt, die Waffe brauchte sie nicht mehr.
    »Hast du verstanden, Bastard?«
    Er nickte.
    »Lauf!« peitschte der Befehl. »Ab jetzt läuft die Zeit!«
    War es tatsächlich eine Chance?
    Clive Odgen wußte es nicht, aber er wußte, daß Flucht wirklich die einzige Möglichkeit war, die ihm blieb.
    Also rannte er.
    In den nächsten Augenblicken vergaß er seine Schmerzen. Für ihn war einzig wichtig, sein Leben zu retten.
    Und so stolperte er vor.
    Fast wäre er über seine eigenen Beine gefallen, ruderte mit den Armen, erlangte das Gleichgewicht wieder und schaffte es, auch die ersten beiden Stufen der Treppe zu nehmen.
    Da erreichte ihn das Lachen.
    Es war ein gellendes Gelächter, und er glaubte auch, dazwischen das Fauchen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher