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0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten
Autoren: Unbekannt
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Rechnung waren es bis zum Start des Raumschiffs noch knapp siebzig Minuten.
    Nach dem Frühstück wurde er von einer Gruppe tefrodischer Offiziere abgeholt. Er hatte keine Gelegenheit, sich von Gershwin zu verabschieden. Die Tefroder brachten ihn durch einen breiten, mit Laufbändern ausgelegten Gang zum Zentrum des Stützpunktes. Zum erstenmal, seitdem er auf Grahat angekommen war, bekam Strugow die Raumschiffhangars zu sehen. Man führte ihn in eine Hangarhalle von zylindrischer Form, einhundertundfünfzig Metern Durchmesser und so beeindruckender Höhe, daß Strugow überzeugt war, die Decke, die er hoch über sich sah, sei die Decke der Kuppel selbst.
    Der Hangar enthielt ein kugelförmiges Raumschiff von etwas mehr als hundert Metern Durchmesser. In Begleitung der Tefroder ging Strugow an Bord. Man stellte ihm eine Reihe von Fragen, die ohne Ausnahme mit dem bevorstehenden Auftrag zu tun hatten.
    Strugow beantwortete sie zufriedenstellend. Er gab an, in welcher Entfernung von der Erde er das Raumschiff fliegen werde. Er erklärte, wie er sich durch die terranischen Orterringe zu schleichen gedachte und wie es ihm gelingen würde, sich mit dem Strugow-Duplo in Verbindung zu setzen. Alle diese Dinge hatte er am vergangenen Nachmittag gelernt. Infolge der Hypnoschulung saßen sie ihm so fest im Gedächtnis, daß er sie nicht mehr vergessen konnte. Einer der Offiziere brachte ihn bis zum Kommandostand, einem kleinen, kreisrunden Raum, der an sich für vier Mann ausgestattet war. Ohne auf seine Anweisung zu warten, nahm Strugow einen Raumschutzanzug aus einem zwischen zwei Schaltpulten angebrachten Wandkabinett und legte ihn an. Danach beantwortete er eine Reihe von Fragen, die mit seinen Aufgaben als Pilot zu tun hatten. Der Tefroder versicherte ihm schließlich, daß nach seiner Ansicht nichts schiefgehen könne, und verabschiedete sich. Strugow plazierte sich in den Pilotensessel und begann, die Instrumente zu überprüfen. Das Schiff war startbereit. Der Lichtzeiger des Startzeitmessers glitt langsam auf die Nullmarke zu.
    Strugow untersuchte die kleine Schalttafel des Hypersenders. Er schaltete die Hauptkontrolle ein und sah eine Anzahl von Kontrollichtern aufleuchten. Obwohl sein Hypnokurs keinerlei Hinweis auf die Bedienung des Senders enthalten hatte, glaubte Strugow, mit ihm fertigwerden zu können. Die Ähnlichkeit mit gleichen Instrumenten terranischer Herkunft war unverkennbar.
    Der Sender war betriebsbereit, und Strugow kam voller Befriedigung zu der Erkenntnis, daß er jetzt so gut wie gewonnen hatte.
    Er startete wenige Minuten später. Der Start vollzog sich ohne Formalitäten. Als der Lichtzeiger des Zeitmessers die Nullmarke erreichte, begannen die Triebwerke mit hellem Summen zu arbeiten. Auf dem Rundsichtbildschirm sah Strugow die glatten Wände des Hangars nach unten gleiten. Als das Schiff das stützende Schwerefeld des Stützpunkts verließ, leuchteten die Kontrollsignale des Schwerkraftreglers auf. Strugow fühlte keinen Übergang. Die Gravitation an Bord des Schiffes blieb normal. Auf dem Bildschirm war das grünlichtrübe Licht des neuen Grahat-Tages. Strugow lehnte sich in den Sessel zurück und zog eine der Zigarren aus der Tasche, die er als letzte Tagesration während des Frühstücks erhalten hatte.
    Er versuchte, sich auszumalen, wie es im Stützpunkt aussah.
    Nach seiner Zeitrechnung mußte die Bombe inzwischen gezündet haben. Die Gefangenen und Gershwin waren unterwegs zum Fahrzeughangar. Er drückte ihnen im Geist die Daumen.
    Dann stand er auf um sein Schiff zu inspizieren. Er fand kindliche Freude an dem Gedanken, daß es ihm nicht nur gelungen war, einem so gut wie fluchtsicheren Gefängnis zu entkommen, sondern außerdem, sozusagen als Souvenir, ein feindliches Kriegsschiff mitzunehmen.
    Ohne sich dessen bewußt zu sein, wandte er sich zunächst dem Teil des Schiffes zu, in dem er den Beiboothangar vermutete. Das Fahrzeug war für eine Besatzung von rund dreißig Mann gedacht und mußte demnach über wenigstens zwei Rettungsboote für den Notfall verfügen. Zum erstenmal fiel ihm auf, daß er während der mehrstündigen Hypnokurse zwar in hunderttausend mitunter unerhebliche Details eingeweiht worden war, jedoch nichts über den Beiboothangar und die Rettungsfahrzeuge erfahren hatte.
    Große Schleusen befanden sich gewöhnlich in der Äquatorialebene eines Schiffes. Strugow fuhr mit dem Antigrav zwei Etagen nach unten und begann dort seine Suche. Er befand sich jetzt auf einem
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