Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0283 - Flucht vom Giftplaneten

Titel: 0283 - Flucht vom Giftplaneten
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gab keine Geräusche. Es gab kein Zittern. Das Schiff blieb ruhig. Der Geschwindigkeitsmesser relativ zu Grahat stand auf 262.000 Kilometer pro Sekunde, und die Beschleunigung lag nach wie vor bei 100 m/sec2.
    Strugow fing an zu lachen. Er lachte so laut und so lange, daß es Miras-Etrin, falls er ihn immer noch beobachtete, unerträglich in den Ohren schmerzen mußte. Er lachte, bis all die Last, die ihm bisher auf der Seele gelegen hatte, endgültig und für immer verschwunden war.
    Dann beugte er sich von neuem über das Mikrophon. Und sagte seinen Spruch. Und wiederholte ihn, bis er endlich Antwort bekam.
    „Kreuzer JOHANNESBURG an General Strugow. Wir empfangen Sie laut und deutlich, Sir ..."
     
    8.
     
    Stunden später befand Rawil Strugow sich an Bord des USO-Flaggschiffs IMPERATOR. Das Rätsel, wieso es ihm so schnell gelungen war, mit Schiffen der terranischen Flotte Funkverbindung aufzunehmen, war gelöst. Atlan, Chef der USO, war mit einem Verband von zehntausend Einheiten zum Rand der Galaxis unterwegs. In einem Planwürfel, dessen Koordinaten er sich von Nathan, dem Super-Rechengehirn auf Luna, hatte errechnen lassen, vermutete er den Ort, an dem die Tefroder, die kosmischen Bahnhöfe der Maahks benutzend, in die Milchstraße einsickerten.
    Seine Absicht war, dem Gegner den Weg zu verlegen. Im Zuge dieser Unternehmens war er Grahat bis auf zweitausend Lichtjahre nahegekommen. Mehrere seiner Vorpostenschiffe, darunter die JOHANNESBURG, streiften weniger als eintausend Lichtjahre an dem Methanplaneten vorbei. Nur auf diese Weise war es Strugow gelungen, Kontakt aufzunehmen.
    Als er, zunächst von der JOHANNESBURG übernommen, an Bord der IMPERATOR gebracht wurde, war die Grahat-Episode schon abgeschlossen. Die beiden Mutanten Ras Tschubai und Gucky hatten Grahat in einem schnellen Kreuzer angeflogen und sich selbst mit samt einem Transmitter auf die Oberfläche des Planeten teleportiert, nachdem der Standort des Bodenfahrzeugs mit den entflohenen Gefangenen ausgemacht worden war. Mit Hilfe des Transmitters gelangten die Flüchtigen an Bord der IMPERATOR. Als Rawil Strugow dort ankam war das Rennen schon gelaufen.
    Atlans Flotte umringte Grahat. Eine Zeitlang sah es so aus, als käme der terranische Vorstoß zu überraschend für die Besatzung des Stützpunktes, als sei es endlich gelungen, den Meister der Insel in seiner eigenen Falle zu fangen. Aber bevor Atlan noch seine Robotkommandos zur Landung ausschleusen konnte, registrierte die Energieortung einen scharfen Schockimpuls, dessen Analyse ergab, daß er von einem Transmitter herrührte.
    Miras-Etrin und seine Tefroder hatten sich rechtzeitig davongemacht. Wohin, das ließ sich im Augenblick nicht sagen.
    Atlan war verbittert, obwohl er sich sagen mußte, daß es ihm mit Strugows Hilfe gelungen war, den Meistern einen dicken Strich durch eine Rechnung zu machen, von der sie fast mit Gewißheit hatten annehmen dürfen, sie werde ohne Schwierigkeit aufgehen.
    Die gelandeten Robot-Kommandos arbeiteten sich auf den Stützpunkt vor, während die Flotte weiterhin Grahat umkreiste.
    Vorsicht war geboten. Niemand konnte sagen, welche Sicherheitsvorkehrungen Miras-Etrin getroffen hatte, bevor er sich mit den Tefrodern von Grahat absetzte.
     
    *
     
    Rawil Strugow blieb von solcher Überlegungen unberührt. Nach den Strapazen der letzten Stunden hatte er sich ein Bad und ein paar Stunden Ruhe gegönnt. Man hatte ihm eine Privatkabine zugeteilt. Als er, erfrischt und vom Schlaf gestärkt, sich schließlich erhob und zur Messe begab, um dort die längstverdiente Mahlzeit einzunehmen, traf er auf Homer G. Adams, Koan Hun, Amsel Weinstein, Jörg Gansson und Cole Argerty, die vor dem Schott seiner Kabine auf ihn gewartet hatten. Adams trat auf ihn zu und streckte ihm, noch bevor er sich von seiner Überraschung erholen konnte, die Hand entgegen. Strugow ergriff sie.
    „Wir danken Ihnen, Rawil", sagte Adams. „Wir danken Ihnen für den Mut und die Tatkraft, die Sie aufgebracht haben, um diese Affäre zu einem Ende zu bringen, das wir anderen für unmöglich hielten."
    Strugow machte eine abwehrende Geste.
    „Ach was, das war doch nichts", behauptete er unbeholfen.
    „Mehr als wir andern zusammen aufgebracht haben", korrigierte ihn Jörg Gansson. „Ohne Sie ..."
    Strugow unterbrach ihn mit einer irritierten Handbewegung.
    „Wo ist Gershwin?" fragte er. „Wo ist der Weinstein-Duplo?"
    Jörg Ganssons Lächeln verschwand wie weggewischt.
    „Das ist eine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher