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0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte

Titel: 0281 - Ein Spitzel zieht die falsche Karte
Autoren: Ein Spitzel zieht die falsche Karte
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will eine Drogerie aufmachen. Ich habe nur noch nicht das ganze Geld zusammen.«
    Ich hatte mir so etwas Ähnliches gedacht. Realers sah nicht aus wie einer dieser Burschen, denen es lediglich darum geht, mit möglichst wenig Arbeit möglichst viel Dollars zu machen, auch wenn man dabei gegen das Gesetz verstoßen müßte.
    »Sie wollten doch das System haben, nicht wahr?« fragte ich.
    Er nickte eifrig.
    »Dann tun Sie mir doch einen Gefallen«, bat ich. »Gehen Sie mal ’runter in die Straße. Zwei Häuser weiter östlich steht mein Wagen. Ein dunkelblauer Chevrolet. Mein Fahrer sitzt drin. Sagen Sie ihm doch einen Gruß von Mc-Noy, und es wäre soweit. Wollen Sie das tun?«
    Er runzelte die Stirn.
    »Und wenn Sie danach ruhig nach Hause gehen«, fuhr ich leise fort, »werde ich vergessen, daß ich Sie hier gesehen habe.«
    Er wurde blaß. Dann fragte er sehr leise:
    »Kriminalabteilung?«
    Ich schüttelte ruhig den Kopf:
    »Noch schlimmer«, sagte ich leise
    »FBI.«
    Realers riß den Mund auf. Ich schlug ihm klatschend auf die Schulter und sagte laut:
    »Was? Jetzt sind Sie überrascht? Mc-Noy hat damit schon mehr als einen auf den Leim geführt.«
    Er fing sich. Einen Augenblick sah er mich an, dann gab er mir die Hand.
    »Vielen Dank, Sir! Sie können sich auf mich verlassen.«
    Er verschwand. Wir tranken unseren Whisky aus und bummelten zu der Tür, die in den Flur führte. Dort stellten wir uns so auf, als ob wir in ein Gespräch vertieft wären. Plötzlich erschien der Ausländer.
    »Verzeihung«, sagte er. »Darf ich mal vorbei?«
    Ich sah aui die Uhr. Seit Realers gegangen war, mochten zwei Minuten vergangen sein. Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein«, sagte ich. »Sie dürfen nicht.«
    »Was soll das heißen?« fauchte er leise.
    Ich zog meinen Dienstausweis.
    »FBI«, sagte ich. »Dies ist ein verbotener Spielklub, und wir machen eine Razzia. Jeder Anwesende wird sich wohl oder übel mit zum Distriktsgebäude bemühen müssen, damit dort seine Identität festgestellt werden kann.«
    Der Ausländer war kreidebleich geworden. Er dachte fieberhaft nach. Dann kam er einen Schritt näher und raunte mir zu:
    »Herr, ich bin ein ausländischer Diplomat. Sie werden sicher keinen Skandal entfesseln wollen. Bitte, lassen Sie mich gehen.«
    Ich sah ihm hart in die Augen.
    »Corry B. Duckart durfte auch nicht gehen«, sagte Major Cunnings.
    »Und auch Nora Ballister nicht«, fügte ich hinzu.
    Inzwischen hatte Holden unser Gespräch bemerkt und kam ebenfalls heran.
    »Was ist denn hier los?« fragte er. »Stimmt was nicht?«
    In diesem Augenblick klingelte es draußen an der Tür. Das Geräusch ließ alle Anwesenden erschrocken herumfahren.
    Ich zog meine Dienstpistole.
    »Niemand rührt sich von der Stelle!« sagte ich laut und klar. »Bewaffnete Einheiten des FBI haben das Haus umstellt! Cunnings, machen Sie die Tür auf.«
    »Bin schon unterwegs!« rief es aus dem Flur zurück.
    Holden sah mich erschrocken an. Dann stürzte er auf mich los. Ich holte aus und schlug mit dem Lauf zu. Nick Holden schrie und stürzte. Der Ausländer wollte an mir vorbei.
    »Hoppla, nicht so eilig!« sagte Jimmy Stone und hielt ihn am Jackett fest. Neben ihm quollen sechsunddreißig G.-men herein. Der Spielklub hatte aufgehört zu existieren.
    ***
    »Verdammt noch mal, wie lange sollen wir eigentlich noch hier herumsitzen und warten?« fluchte Juan Depestos, der Portorikaner.
    »Halt’s Maul«, sagte Snuck Martins grob. »Holden wird schon noch kommen. Er muß erst seine Instruktionen einholen.«
    »Ist er zu dumm, etwas allein zu unternehmen?« fragte Slim Wools, der in Wirklichkeit mein Freund Phil Decker war.
    Er saß mit gefesselten Händen und an den Fußgelenken zusammengebundenen Beinen in einem Sessel.
    »Wenn du noch die große Lippe riskieren willst, dann drehen wir dich durch die Mangel!« fauchte Ricci Bastiano.
    »Wie Duckart?« fragte Phil hinterhältig.
    »Ja, wie Duckart!« röhrte Walter Miller. »Oder wie die Kleine da!«
    Er zeigte auf Belinda Handerson, die in einem anderen Sessel hockte. Auch sie war gefesselt. Seit ihrer Entführung hatte sie gefesselt in einem Keller gelegen. Ihre Kleidung war schmutzbedeckt. Am Kinn und an der linken Wange hatte sie ein paar blutige Schrammen. Sie starrte angsterfüllt auf die Männer.
    »Dafür werdet ihr noch bezahlen«, sagte Phil. »Für das, was ihr mit dem Mädchen gemacht habt, werdet ihr bezahlen. Verlaßt euch drauf! Bildet euch nicht ein, daß euer Spiel in alle
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