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0280 - Turm der weißen Vampire

0280 - Turm der weißen Vampire

Titel: 0280 - Turm der weißen Vampire
Autoren: Jason Dark
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diesen Trumpf wollte sie nicht so einfach hergeben.
    »Die Feder!« verlangte der Vampir.
    Ruth schüttelte den Kopf. »Nein!« flüsterte sie. »So schnell nicht. Das ist meine Versicherung. Was willst du überhaupt damit?« stieß sie hastig hervor.
    »Wir brauchen sie als Erinnerung.«
    »Das glaube ich nicht.«
    »Doch, in ihr fließt das Blut unseres Vaters. Wenn wir sie besitzen, werden wir erstarken und…«
    Ruth wunderte sich, woher sie den Mut nahm, den Blutsauger zu unterbrechen. »Ich will wissen, was ihr mit meinem Vater gemacht habt. Ihr habt mir erzählt, er würde noch leben. Doch er ist tot, er kann nicht mehr zurück. Und er ist auch kein Vampir, das habe ich genau erkannt, du Bestie. Ihr habt mich reingelegt, ihr…«
    »In diesem Spiel gibt es keine Regeln«, erklärte der Wiedergänger. »Und wenn, dann sind es unsere. Hast du es verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann los, her mit der Feder!« Der Blutsauger streckte seinen Arm aus, aber Ruth Thompson hatte achtgegeben. Sie wich blitzschnell zurück, so daß der andere sie nicht greifen konnte und seine zuschnappende Klaue ins Leere faßte.
    Er setzte sofort nach. »Du kommst nicht hier raus!« versprach er. »Diesmal nicht. Wir brauchen die Feder und dein Blut!«
    Ruth kreiselte herum. Sie starrte auf die Treppe und sah die beiden anderen Vampire.
    Langsam schritten sie die Stufen hinab. Jetzt befanden sich zwei vor ihr und einer in ihrem Rücken.
    Da gab es kein Entrinnen.
    Aber sie hörte etwas anderes.
    Ein brummendes, leicht knatterndes Geräusch, und für einen Moment leuchteten ihre Augen.
    Auch die drei Vampire waren abgelenkt. Anscheinend konnten sie das Geräusch nicht so richtig einstufen.
    Alle drei schauten zum Ausgang, aber dort war nichts zu sehen, und die Vampire drehten sich wieder zu ihrem Opfer um.
    »Was ist das?«
    »Ich weiß es nicht!« log Ruth.
    »Doch, du weißt es!« Der Vampir, der sie zuerst angesprochen hatte, brüllte sie an. Seine Augen blitzten, und dann sprang er vor.
    Ruth wußte nicht, woher sie die Kälte nahm, so gut zu reagieren.
    Aber der Geisterjäger hatte ihr alles gesagt, was sie tun sollte, und das machte sie auch.
    Als sich der Vampir in Bewegung befand, riß sie den rechten Arm hoch. In der Hand hielt sie die Feder. Und damit stieß sie zu!
    ***
    Ich wußte selbst, auf welch tönernen Füßen mein Plan aufgebaut war, aber ich hatte keine andere Möglichkeit gesehen. Sicher, wir hätten die Vampire jagen können, doch die Insel war einfach zu groß. Es wäre ihnen immer gelungen, sich zu verstecken, und wir hätten tagelang suchen können.
    So war es zwar risikoreicher, aber auch besser!
    Jeder mußte sich auf jeden verlassen können. Suko, Father Ignatius und ich auf Ruth Thompson und ich allein wiederum auf Suko und den energischen Pater.
    Suko hatte in den vielen Jahren, in denen wir zusammen waren, vieles gelernt. Vor allen Dingen besaß er ein Gespür für die Technik. Er wurde mit ihr schnell warm, das heißt, Suko lernte rasch, und er hatte es auch geschafft, ein Flugzeug zu steuern.
    Zwar nicht perfekt wie ein Pilot, doch für den Hausgebrauch reichte es.
    Und darauf baute sich ein großer Teil meines Plans. Suko und der Pater sollten die Vampire ablenken, indem sie aus der Luft kamen.
    Mit anderen Worten, die beiden würden den Turm anfliegen, während ich mich dem Bau zu Fuß näherte.
    Bisher war ich ziemlich gut vorangekommen. Nur das letzte Stück würde mir Ärger bereiten, denn dort gab es für mich so gut wie keine Deckung.
    Suko und Father Ignatius befanden sich bereits an der Maschine, während ich mich von Baum zu Baum oder Felsen zu Felsen weiterschob. Hin und wieder schaute ich auf meine Uhr. Noch sah ich die schmale Gestalt der Ruth Thompson, aber sie hatte sich dem Turm inzwischen so weit genähert, daß sie nur noch wenige Schritte benötigte, um in seinem Innern zu verschwinden.
    Das geschah sehr schnell.
    Auf einmal war sie nicht mehr zu sehen, und jetzt hätte Suko eigentlich starten sollen.
    Das geschah nicht.
    Ich wurde nervös. War etwas dazwischengekommen? Ein unvorhergesehenes. Ereignis? Kam Suko unter Umständen mit der Technik doch nicht zurecht und hatte ich seine Fähigkeiten überschätzt?
    Ich wußte es nicht. Ich hielt nur an und schaute zu der Piper hin.
    Die Sicht war zwar klar, doch in die Kanzel oder das Cockpit konnte ich nicht schauen, da die Scheiben blendeten.
    »Mann, Suko«, flüsterte ich, »mach jetzt keinen Ärger.« Das Blut schoß mir in den
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