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028 - Zimmer 13

028 - Zimmer 13

Titel: 028 - Zimmer 13
Autoren: Edgar Wallace
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Ihrem Vater, der ihr Glück für alle Zukunft gesichert glaubte, wagte sie es zuallerletzt zu gestehen. Was hatte Jeff gesagt? Nicht viel, wie Jonny vermutete. Er hatte ihr wohl nur einen Wink gegeben, daß der reizende Major Floyd, den sie kannte, nicht der Major Floyd war, mit dem sie leben sollte.
    Es könnte natürlich zwischen Jeff Legge und diesem Major Floyd einfach eine Ähnlichkeit bestehen. Er hatte den Schurken ein einziges Mal gesehen, und auch da nur aus der Ferne. - Nein, ausgeschlossen, Jonny wußte, daß es keinen Zweifel gab.
    Er hörte einen leichten Schritt, Kleiderrascheln, und drehte sich um. Es war das Mädchen, das sich heute mittag mit Barney gestritten hatte.
    »Mr. Kane läßt fragen, ob Sie an der Gruppe teilnehmen wollen, die fotografiert wird?«
    Er antwortete nicht gleich, musterte sie nur interessiert.
    »Sagen Sie ihm, ich möchte lieber nicht dabeisein. Dagegen würde ich mich gern mit - Ihnen unterhalten.
    Vielleicht kommen Sie nachher nochmals her?«
    »Nochmals herkommen, Sir?« fragte sie erstaunt.
    »Ja, ich möchte mit Ihnen reden.«
    Sie stand unentschlossen da.
    »Ich weiß nicht, ob Mr. Kane damit einverstanden wäre.« Um ihre Mundwinkel zuckte ein spöttisches Lächeln. »Gut, ich komme.«
    Es verging reichlich viel Zeit, aber sie erschien tatsächlich wieder.
    »Setzen Sie sich«, sagte Jonny. Er warf seine Zigarette weg und rückte ans eine Ende der Steinbank.
    »Rauchen Sie ruhig weiter, Captain Gray.«
    »Wie lange sind Sie schon hier?«
    »Bei Mr. Kane? Etwa ein halbes Jahr.«
    »Eine ganz gute Stellung?«
    »O ja, Sir, sehr gut.«
    »Wie heißen Sie?«
    »Ich heiße Lila. Warum wollen Sie das wissen?«
    »Ach, ich finde, wir sollten uns ein wenig näher kennenlernen, Lila ...« Er nahm ihre Hand, die sie ihm schockiert überließ.
    »Ich wußte nicht, daß Sie so unternehmungslustig sind, Mr. Gray - Sie sind doch Captain, nicht wahr?«
    »Captain ist bloß ein Ehrentitel, Lila. - Sie werden Ihre Herrin wohl vermissen?«
    »Ja, ich werde sie vermissen.«
    »Ein nettes Mädchen, oder nicht?«
    »Und ein sehr netter Ehemann«, bemerkte sie scharf.
    »Finden Sie?«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Er sieht gut aus«, meinte Jonny. »Und ist sehr verliebt in seine Frau.«
    »O ja, gewiß«, sagte sie ungeduldig. »Wünschen Sie noch etwas von mir, Captain Gray? Ich habe nämlich sehr viel zu tun.«
    »Laufen Sie nicht weg«, rief er im freundlichsten Ton. »Hochzeiten stimmen mich immer romantisch. Was haben Sie denn? Sind Sie etwa in den Major verliebt? Aber der wird auf Jahre hinaus für kein anderes Mädchen Augen haben. Wie sollte er auch! Glauben Sie nicht? Vermutlich hat er schon viele Liebesaffären hinter sich - mit Mädchen, die man nach Belieben haben und sitzenlassen kann.«
    Tiefe Röte überzog jetzt ihr ganzes Gesicht. Ihre Augen bekamen einen eigentümlichen Glanz.
    »Was wollen Sie? Ich weiß nichts über Major Floyd.« Sie wollte aufstehen, aber er hielt sie am Arm fest.
    »Laufen Sie nicht weg, Lila!«
    »Ich bleibe nicht hier«, erklärte sie heftig. »Ich möchte weder über Major Floyd noch über sonst jemand Worte verlieren. Wenn Sie wollen, daß ich mit Ihnen ...«
    »Ich will mit Ihnen über die Flitterwochen plaudern. Können Sie sich die beiden in einer Rosenlaube am Comer See vorstellen? Können Sie sich denken, daß er alles Vergangene, alle früheren hübschen Mädchen einfach vergißt?«
    Sie riß ihren Arm los und stand auf.
    »Worauf spielen Sie an, Gray?« Sie war blaß geworden und ließ ihre Rolle fallen.
    »Auf Sie, Miß Lila Sain - und wenn Sie den Versuch machen, davonzulaufen, erwürge ich Sie!«
    Sie atmete mit offenem Mund und starrte ihn an.
    »Es heißt doch, daß Sie ein Gentleman sind!«
    »Es heißt, daß ich Jonny Gray aus Dartmoor bin. Setzen Sie sich! Worum handelt es sich, Lila?«
    »Ich verstehe nicht, wovon Sie reden.«
    »Jeff Legge hat Sie hier untergebracht, um das Haus für ihn auszuschnüffeln und ihn über alles, was hier vorgeht, auf dem laufenden zu halten.«
    »Ich kenne Jeff Legge nicht.«
    »Sie lügen. Ich kenne Sie, Lila! Sie treiben sich mit Legge herum und verraten ihm für wenig Geld, was Sie hören. Ich habe Sie oft genug gesehen. Wer ist Mr. Floyd?«
    »Fragen Sie ihn doch selbst«, sagte sie trotzig.
    »Wer ist Mr. Floyd?« Er packte sie.
    »Sie wissen es ja - Jeff Legge.«
    »Hören Sie jetzt genau zu, Lila! Wenn Sie zu Jeff gehen und ihm ein Wort sagen, gebe ich Sie beide an. Verstehen Sie mich? Ich bringe
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