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028 - Die Kapuzenmaenner

028 - Die Kapuzenmaenner

Titel: 028 - Die Kapuzenmaenner
Autoren: R. Warner-Crozetti
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Halle, als seine Schwester und ihre Gäste das Wohnzimmer verließen. Seine grauen Augen blickten ärgerlich, als er Campion erkannte und wanderten dann schweigend zu seiner Schwester. Sie vermied seinen Blick, lehnte sich gegen das Treppengeländer und wartete, bis er sprach.
    „Welche Überraschung, Eric. Wie hast du uns gefunden?“
    „Dein Großvater hat nach mir geschickt, Paul. Er schrieb, ihr alle wärt in Gefahr.“
    „Der alte Narr ist senil! Wozu könnte er dich brauchen?“ Seine Stimme klang erregt. „Was hat er dir erzählt?“
    „Ich glaube nicht, daß dich das was angeht“, sagte Campion ruhig. „Wenn er will, wird er es dir sicher sagen. Außerdem ist er keineswegs senil. Die Methode, deren er sich bediente, um mich zu erreichen, zeigte, daß er das keinesfalls ist.“
    „Du brauchst nicht unhöflich zu Eric zu sein“, sagte Valerie. „Dies ist immer noch Großvaters Haus, und er kann einladen, wen er will.“
    Kate lächelte Paul an. „Ich bin Dr. Mallory und arbeite mit Eric zusammen.“
    „Eric befaßt sich jetzt mit dem Verjagen von Geistern“, warnte Valerie ihren Bruder. „Laß unsins Wohnzimmer gehen, um zu streiten. Wenigstens können wir dabei sitzen.“
    Paul wandte sich der Treppe zu, hatte schon die Hand auf dem Geländer, zögerte und besann sich dann anders. Es würde interessanter sein, die näheren Umstände von Erics Kommen zu erfahren, als den Tatsachen auszuweichen und grollend auf sein Zimmer zu gehen.
    „Was hat Großvater dir erzählt?“ Paul zitterte vor Wut. „Was hat er dir über mich erzählt?“
    „Nichts. Außer daß du und Valerie in Gefahr seid“, sagte Campion der Wahrheit entsprechend.
    Paul wandte sich an seine Schwester. „Die Dinge müssen schlimmer stehen, als wir dachten, wenn er Eric zu Hilfe ruft. – Kannst du uns helfen?“ fragte er Eric.
    „Ich weiß es nicht. Zuerst müßte ich einmal wissen, was ich tun soll.“
    Pauls Ärger war verschwunden, neuer Respekt für Eric stand in seinem Gesicht. Wenn Großvater Campions Fähigkeiten schätzte, wußte er, daß der große Mann ein wertvoller Freund und Verbündeter sein konnte.
    „Erzähle Eric, was dir in Indien passierte“, rief Valerie.
    „Ich wurde von einem Wer-Tiger angefallen, und jetzt streiche ich nachts durch die Gegend und töte Babys“, sagte Paul.
    „Das war nicht sehr geschmackvoll, Paul.“ Valerie war ärgerlich. „Die Sache ist zu ernst, um fragwürdige Witze darüber zu machen.“
    „Warum soll man keine Witze darüber machen? Was bleibt einem denn sonst übrig?“
    „Was hast du eigentlich gegen mich gehabt?“ fragte Campion ruhig. „Ich habe vom ersten Tag an gewußt, daß du mich nicht mochtest oder Angst vor mir hattest.“
    Irgendetwas brach in Paul zusammen. Er hielt seine Hände Eric entgegen. Campion ging zu ihm hinüber und hielt sie fest. Paul lächelte. „Valerie, warum gehst du nicht mit Dr. Mallory irgendwohin, und ihr unterhaltet euch darüber, worüber Frauen so sprechen. Eric und ich müssen miteinander reden.“
    Kate wollte protestieren, sah den warnenden Blick, den ihr Eric zuwarf, nickte unmerklich und stand auf.
    Als die Frauen gegangen waren, blieb es still. Campion wollte nicht das plötzlich zwischen ihnen bestehende Band zerreißen, und Paul erinnerte sich seiner früheren Befangenheit Eric gegenüber und fand keine Worte. Er hatte damals befürchtet, Eric würde ihn durchschauen. Jetzt merkte er, daß das unvermeidlich war. Er wollte sprechen und mußte sprechen, wenn er auch nicht wußte, wie er beginnen sollte.
    „Warum wolltest du vor den Frauen nicht reden?“ fragte Campion.
    „Hat Großvater wirklich nach dir gesandt?“
    „Ja, sein Brief materialisierte sich in meinem Büro. Ich dachte mir, daß es ziemlich ernst sein müsse, wenn er eine solche Methode wählte, die so viel enthüllte.“
    „Ernst“, das Wort explodierte fast. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie ernst es ist.“
    „Ich kann es mir denken, nachdem ich Belial und die Leute von Widderburn getroffen habe. Ich nehme an, daß eine Art Machtkampf innerhalb der Familie im Gange ist.“
    „Obwohl ich von klein auf gewöhnt bin, die Familiengeheimnisse für mich zu behalten, bin ich jetzt doch froh, daß du gekommen bist. Wir drei sind zu schwach. Seit Großvater krank ist, kann er die Leute im Ort nicht mehr unter Kontrolle halten. Charlemagne hat sich gegen Valerie gewandt, so daß sie außer mir niemand mehr hat. Und ich bin keine große Hilfe, weil ich
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