Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

0279 - Hexenkraft und Druidenzauber

Titel: 0279 - Hexenkraft und Druidenzauber
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ändern.
    Gedankenschnell fuhr die Hexe herum. Rod erschrak, als er die Bewegung wahrnahm und die Blicke der unheimlichen Person auf sich gerichtet sah.
    »Einer hat es hinter sich«, sagte Wikka leise, »und jetzt zu dir. Auch du sollst mir und der Hölle dienen, deshalb werde ich auch mit dir einen Pakt schließen. Komm näher!« Sie streckte ihren Arm aus und winkte mit dem Zeigefinger. Dabei sah sie aus wie die hässliche Hexe aus dem Märchen Hänsel und Gretel.
    Rod kam.
    Er zitterte. Seine Füße schienen mit Blei gefüllt zu sein. Er sah auch seinen Freund, dessen Blick seltsam stumpf geworden war. Das gleiche stand ihm bevor.
    Er hatte zwar zugestimmt, aber jetzt, als es soweit war, da wollte er doch nicht.
    Plötzlich verzerrte sich sein Gesicht. »Nein!« schrie er und stieß sich ab.
    Selbst Wikka wurde überrascht, als sie der hochgerissene Fuß voll in den Leib traf. Sie wirbelte zurück, krachte zu Boden, überschlug sich dabei, kam wieder auf die Füße und sah, dass sich Rod der Tür zuwandte. Er wollte fliehen.
    Da löste sich Tiger.
    »Bleib da!« schrie Wikka. Tiger stand unter ihrem Bann. Er würde jetzt auch seinen Freund töten, aber Wikka wollte es selbst in die Hand nehmen.
    Dort, wo sie stand, flimmerte für einen Moment die Luft. Dann puffte eine dunkle Wolke hoch, aus der sich im nächsten Augenblick etwas Schwarzes, Großes löste, das eine entfernte Ähnlichkeit mit einem Vogel aufwies.
    Es war auch ein Vogel.
    Er wirkte wie ein riesiger Rabe, vielleicht viermal so groß, breitete seine Flügel aus, startete und erreichte Rod genau in dem Augenblick, als dieser nach der Türklinke greifen wollte.
    Wie ein Stein schlug der Vogel in seinen Rücken.
    Aber Steine konnten nicht zubeißen oder zuhacken. Und das tat er.
    Blutrot glühte sein Schnabel, der vorstach und dabei wie ein langes Messer wirkte.
    Er traf den Rücken.
    Nicht einmal, nicht zweimal, sondern mehrere Male hintereinander, und die Krallen der Füße hatten sich an der Schulter festgehakt, damit er den nötigen Halt besaß.
    Rod erlebte eine Hölle.
    Obwohl die Tür eine glatte Fläche zeigte, versuchte er dennoch, sich daran festzuklammern, doch seine Hände fanden keinen Halt. Sie rutschten ab, die Arme sanken in die Tiefe, und der gesamte Körper folgte ihnen.
    Längst war seine Jacke auf dem Rücken zerfetzt. Eine gewaltige Wunde war entstanden, aus der das dunkle Blut quoll und in langen Streifen nach unten sickerte.
    Der Vogel kannte keine Gnade. Er tötete den jungen Dieb und flog erst weg, als in dem vor der Tür liegenden Körper kein Funken Leben mehr steckte.
    Geschallt!
    Der unheimliche Vogel mit dem roten Schnabel drehte sich. Er flatterte zur Seite, und innerhalb der nächsten Sekunde verwandelte er sich wieder zurück in die Hexe Wikka mit dem widerlich verbrannten Gesicht.
    Tiger hatte zugeschaut. Er lächelte, als er seinem ehemaligen Kumpan einen Blick zuwarf.
    »Nun, was sagst du?« fragte Wikka. »Er hat es nicht anders verdient!« lautete die lapidare Antwort.
    »So ist es richtig, denn so gefällst du mir«, sagte Wikka und nickte heftig.
    »Nicht anders verdient, das ist genau die Sache. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich. Hast du begriffen?«
    »Ja!«
    »Dann wollen wir an die Arbeit gehen.« Sie bewegte kurz ihre Finger. Im nächsten Moment umhüllte ein Feuerball die Leiche, und er verbrannte sie in Sekundenschnelle zu Staub.
    Ausdruckslos schaute Tiger zu und hörte den Kommentar der Hexe.
    »Das erste Problem wäre erledigt. Kommen wir zu wichtigeren Sachen. Ich bin nicht ohne Grund hergekommen, denn ich muss den Mann finden, der hier arbeitet. Kennst du ihn?«
    »Ja, ich habe ihn ein paar Mal gesehen.«
    »Wo wohnt er?«
    Da hob Tiger die Schultern. »Ich weiß nur, dass er hier arbeitet. Sein Name ist Ferry Markovic.«
    »Das weiß ich, und ich will, dass du ihn herholst, sonst hätte ich es getan. Ich warte hier auf dich. Versuche ihn zu finden. Er wird keinen Verdacht schöpfen, wenn er dich sieht, denn du bist noch normal, im Gegensatz zu mir.« Die letzten Worte brachte sie knirschend und voller Wut hervor.
    Ihr Diener nickte. »Ich werde alles tun, was du verlangst«, versprach er.
    »Aber lass dir nicht zuviel Zeit. Du weißt, dass du unter meiner Kontrolle stehst. Wer einmal ja zu mir gesagt hat, kann mir nie mehr entkommen, klar?«
    »Ja«, erwiderte Tiger und deutete auf die zu Staub verfallene Leiche seines Freundes, bei der nur ein paar Knochen darauf hinwiesen, dass sie einmal
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher