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0277 - Im Penthouse der Angst

0277 - Im Penthouse der Angst

Titel: 0277 - Im Penthouse der Angst
Autoren: Jason Dark
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haben«, meckerte Tanner.
    »Wenn wir zurückkommen, können sich meine Leute umziehen.«
    »Ich hätte die Leiche auch nach oben schleppen können«, erwiderte Suko grinsend.
    »Ja, das hätte noch gefehlt!« Tanner nickte heftig. »Aber so etwas ist nicht drin. Auch noch die letzten Spuren verwischen, wie?«
    »Falls es welche gegeben hat«, schränkte Suko ein.
    »Meine Leute finden immer etwas.«
    »Da bin ich gespannt.«
    Zehn Minuten mußten sich Tanner und Suko noch gedulden. Der Inspektor schaute öfter zur Uhr.
    »Erwarten Sie noch jemanden?« fragte Tanner.
    »Eigentlich ja.«
    »Sagen Sie bloß, daß dieser Sinclair auch noch hier antanzen will?«
    »Genau das.«
    Tanner schlug gegen seine Stirn. »Er und Sie. Ihr beide, ihr werdet noch einmal die letzten Nägel zu meinem Sarg, wenn das so weitergeht.«
    »Lassen Sie sich doch pensionieren«, schlug Suko vor.
    »Ha!« rief Tanner. »Das hättet ihr wohl gern, wie?«
    »Nein, Sie schimpfen doch immer.«
    »Nur bei euch, nur bei euch. Andere sind ja vernünftig. Und solange der alte Sir James noch auf seinem Stuhl hockt, quittiere ich meinen Dienst auch nicht.«
    »Dann werden wir zusammen alt.«
    Tanner wollte etwas erwidern, eine dumpf klingende Stimme schnitt ihm allerdings das Wort ab. »Wir sind hier unten fertig, Sir. Sollen wir die Leiche hoch schaffen?«
    Tanner beugte sich über den Gully-Einstieg. »Klar, hievt sie hoch. Ich will sie mir mal anschauen.«
    Ein Seil war bereits in die Tiefe gelassen worden. Zwei Männer mußten nur noch ziehen. Suko half mit.
    Wenig später lag der Tote neben dem Gully-Einstieg. Der Pfeil steckte noch immer in seiner Stirn. Chiefinspektor Tanner scheuchte seine Leute zur Seite und ging um den Toten herum, wobei er seinen Blick nicht von der Leiche ließ. Nach einer Weile blieb er stehen und schaute Suko scharf ins Gesicht. »Sie kennen den Toten nicht?«
    »Nein.«
    »Und was bedeutet der Pfeil in seiner Stirn?«
    Der Chinese hob die Schultern. »Tut mir leid, Kollege. Ich habe keine Ahnung.«
    Tanner verzog das Gesicht. »Wovon haben Sie denn Ahnung? Der ist praktisch vor Ihren Augen ermordet worden, und sie haben mal wieder nichts gesehen. Das kommt davon, wenn man Geister jagt. Da sucht man hinterher immer die falschen Leute.«
    »Haben Sie den Mann zu Lebzeiten schon gesehen? Ist er polizeilich registriert?« fragte Suko.
    »Nein, leider nicht. Wir werden die Leiche untersuchen lassen. Oder übernimmt das Ihre Firma?«
    »Ich glaube schon.«
    »Das ist gut.«
    Aus dem Schatten hinter dem Lichtkreis löste sich einer von Tanners Mitarbeitern. Ein noch junger Mann, der sich neben den Chiefinspektor stellte und den Toten genau anschaute.
    Das fiel Tanner auf. »Ist irgendetwas, Miller?«
    »Glaube schon, Chief.«
    »So?«
    »Ich kenne den Kerl.«
    Plötzlich bekam Suko große Ohren, und auch Tanner schaute interessiert. »Mann, Miller, reden Sie! Sie sind erst drei Wochen bei uns. Zeigen Sie es den Supermännern vom Yard mal.«
    Miller drehte an seinem Ehering, der noch den Glanz des Neuen hatte. »Ich war mal bei einer Anti-Terror-Einheit, wie Sie wissen. Und da haben wir uns auf die Spur einer Gruppe gesetzt, die nur farbige Mitglieder aufnahm. Sie nannten sich Black Devils und waren gefürchtet. Wir fanden heraus, daß zehn Mitglieder zu dieser Bande gehörten. Dieser unter anderem auch. Er heißt Lucky Ester.«
    Zehn Mitglieder, dachte Suko, und in seinem Gehirn machte es »Klick«. Er hatte noch genau den Song von den zehn kleinen Negerlein im Ohr. Sollte es da eine Parallele geben?
    Einer aus der Gruppe war tot. Neun mußten demnach noch am Leben sein.
    Waren es diejenigen, die Suko gesehen hatte, als er aus dem Gully-Einstieg kroch?
    Er wußte genau, wie gefährlich und militant diese Gruppe war.
    Konnte sich allerdings vorstellen, daß die Leute ihre Ziele unter allen Umständen erreichen wollten. Und da waren sie in ihren Mitteln wahrlich nicht zimperlich.
    Tanner tippte den Kollegen an. »Da haben Sie es gehört. Können Sie sich eine Verbindung zwischen Ihren komischen Geistern und einer Terrorgruppe vorstellen?«
    »Möglich ist alles.«
    »Einen direkten Zusammenhang sehen Sie nicht?«
    »Nein, leider«, erklärte Suko. Er behielt die Sache mit den zehn kleinen Negerlein allerdings für sich.
    Tanner war ein alter Fuchs. Er glaubte seinem Kollegen nicht und sagte: »Sie hatten doch hier in der Gegend zu tun. Können Sie mir sagen, was Sie hergeführt hat?«
    »Reiner Zufall.«
    Tanner schaute Suko
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