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0276 - Irrweg durch die Zeit

Titel: 0276 - Irrweg durch die Zeit
Autoren: Unbekannt
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Licht war sie im Handumdrehen im Innern des Nebels verschwunden und kam nach einer Periode maximaler Bremsbeschleunigung kurz vor der sonnenseitigen Grenze des Ringes zum Stillstand.
    Sonden wurden ausgefahren, um die Umgebung abzuhorchen. Es fand sich kein Anzeichen dafür, daß die Ankunft der DINO-3 bemerkt worden war.
    Gerry Snigerts großer Plan war in seine Endphase getreten.
     
    *
     
    Fünfzig Stunden vergingen, während die DINO-3 unbeweglich in ihrem Versteck verharrte und winzige Sonden, die bis innerhalb der Bahn des irdischen Mondes vordrangen, die Oberfläche des Heimatplaneten beobachteten. Meßergebnisse liefen ununterbrochen ein und wurden sofort ausgewertet.
    Die Männer an Bord des Transporters gewannen ein genaueres Bild des Planeten Lemur, als Perry Rhodans Bericht es ihnen hatte vermitteln können.
    Lemur besaß nicht jene riesig weiten Wasserflächen, die fünfzig Jahrtausende später noch die Rassen der Erde voneinander trennten, bis unternehmungslustige, abenteuersuchende Seefahrer sie als ausreichende Herausforderung betrachteten und ihnen zu Leibe zu rücken begannen. Asien, Amerika und das pazifische Becken, Australien einschließend, waren ein einziger, gewaltiger Kontinent, von dessen einem Ende der Zipfel Afrika wie ein Pendant herabhing.
    Die Suche nach einem Punkt, der auch auf den Landkarten der Gegenwart noch unverändert zu finden war, war eine schwierige Aufgabe. Die Positronik übernahm die Auswertung der zahllosen Aufnahmen, die die Mikrosonden anfertigten, und verglich sie mit Bildern der Realzeit-Erdoberfläche, die in ihrem Gedächtnis gespeichert waren.
    Zwei Tage irdischer Zeitrechnung waren vergangen, bevor der Computer den ersten Erfolg erzielte. An derselben Stelle, an der Realzeitkarten den Berggipfel Gaurisankar an der nepalesisch-tibetanischen Grenze verzeichneten, erhob sich auch auf Lemur ein Berg, der dem späteren Gaurisankar in Form und Gliederung ähnelte. Es war anzunehmen, daß dem Gipfel im Laufe der kommenden Jahrzehntausende nichts weiter widerfahren würde, als, daß die Erosion ihn benagte.
    Kurze Zeit später wurde der zweite Punkt entdeckt. Wiederum handelte es sich um einen Berg, diesmal um den Kilimandscharo in Ostafrika. Das Bergmassiv, das in der Realzeit aus zwei nahe beieinander gelegenen Gipfeln bestand, wies auf dem Sondenbild vier Spitzen auf. Die Positronik sortierte Mawensi und Kibo heraus und empfahl Mawensi als den vergleichsweise sichersten Ort zur Unterbringung eines Memosenders.
    Nach weiteren zwei Stunden fand der Computer den dritten Ort. Niemand war überrascht zu hören, daß es sich auch diesmal wieder um einen Berggipfel drehte den relativ unbedeutenden Cerro Negro an der Ostkette der kolumbianischen Kordilleren, nicht weit von der Stelle entfernt, an der in der Realzeit die Stadt Bogota lag.
    Die drei Verstecke waren damit gefunden. Gerry Snigert plante, eine Korvette mit zwölf Mann an Bord auf der Erde landen zu lassen. Drei Gleiter konnten die Sender an Ort und Stelle bringen. Das Unternehmen war alles andere als ungefährlich. Die Sondenaufnahmen bewiesen zwar, daß rings um die Erde Verwirrung im fortgeschrittenen Stadium herrschte, aber hier und dort zeigten sich kleine, wohlgeordnete Verbände von lemurischen Einheiten, die sich offenbar auf der Ausschau nach halutischen Angreifern befanden. Die Kugelform einer Korvette machte diesen Schiffstyp auf den ersten Blick lemurischen Schiffen sehr ähnlich. Aber Gerry war überzeugt, daß es an Bord der Sucheinheiten sachverständige Männer gab, die sich auf den ersten Blick allein nicht verließen. Gelang es ihnen, die Korvette aus der Nahezu betrachten, dann mußten ihnen die Eigenheiten der Konstruktion sofort auffallen.
    Rog Fanther erhielt den Befehl über die Korvette. Gerry trug ihm auf, sich so lange wie möglich im dichtesten Verkehrsstrom der startenden und landenden lemurischen Schiffe zu bewegen. Nur so hatte er eine Aussicht, den Wachschiffen zu entgehen.
    Rog wählte seine Leute je zur Hälfte aus der eigentlichen Schiffsbesatzung und Barnards technisch-wissenschaftlicher Gruppe. Barnard selbst war mit von der Partie. Auch Sergeant Festus Lennon erhielt den Befehl, sich an Bord der Korvette zu begeben, obwohl er lautstark dagegen protestierte.
    Einundfünfzig Stunden nach dem Erreichen des irdischen Sonnensystems startete die Korvette.
    Strikteste Funkstille wurde von der ersten Sekunde an gewahrt. In raschestem Tempo stieß Rog bis jenseits der Marsbahn vor und
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