Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Möglichkeit für dich, deine Haut zu retten.«
    Asmodis verzog das Gesicht. »Ich bin kein Schacherer.«
    »Dann bist du tot«, sagte Zamorra »Was willst du?«
    »Freien Abzug«, sagte Zamorra. »Und – einen Gefallen.«
    Asmodis reckte sich, schien größer werden zu wollen. Er schnaubte, und Funken sprühten aus seinen Nüstern. »Zamorra …«
    »Meinen Namen kenne ich selbst«, konterte der eiskalt. »Freien Abzug und einen Gefallen, oder du stirbst hier und jetzt in deinem eigenen Reich!«
    Asmodis kochte förmlich. »Was für einen Gefallen?«
    »Über den reden wir bei Gelegenheit. Vorerst blanko!« verlangte der Meister des Übersinnlichen kalt.
    Und der Fürst der Finsternis kapitulierte! Kapitulierte vor Zamorra und der Macht des Ju-Ju-Stabes!
    »Einverstanden!«
    Mehr sagte er nicht, aber für Zamorra reichte dieses eine Wort. Dieses Spiel gewann er! »Fang an, Asmodis. Bring uns in unsere Welt zurück!«
    Und der Fürst der Finsternis setzte seine enormen magischen Kräfte ein. Er schuf den Übergang und entfernte zwei Menschen aus seinem Höllenreich – und damit auch die Bedrohung für sich selbst.
    »Eines Tages«, knurrte er zornig, »wirst du mir dafür büßen, Zamorra. Eines Tages stehen wir uns wieder gegenüber. Dann aber wird alles anders sein … ganz anders … und dann bist du in meiner Hand!«
    Es war keine Drohung; es war ein Versprechen.
    ***
    Dunkle Nacht in Fleury-sur-Loire!
    Am Straßenrand erschienen zwei Menschen aus dem Nichts; ein Mann und eine Frau. Die Frau taumelte und wäre gestürzt, wenn sie der Mann nicht stützte. Sie kamen aus dem Nichts wie Gespenster, für Sekunden umflirrt von gleißender Helligkeit, die sofort wieder verlosch.
    Henri Dupont glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. War das nicht die schöne Fremde, Nicole Duval, die in dieser Lichterscheinung auftauchte?
    Immerhin – sie sahen menschlich aus. Nicht wie Ghouls. Dupont setzte sich in Bewegung und näherte sich ihnen. Tatsächlich, das war Nicole Duval, aber wie sah sie aus! Sie mußte dem Tod nahe sein.
    Der Mann neben ihr richtete eine eigenartig geformte Waffe auf Dupont. »Stehenbleiben«, befahl er. »Wer sind Sie?«
    Eine handtellergroße Silberscheibe blitzte in der Nacht, aber sie blieb kalt. »Zumindest kein Schwarzblütiger«, sagte der Mann.
    »Ich bin Henri Dupont«, sagte der Maler. »Mademoiselle Duval kennt mich.«
    »Stimmt das, Nici?« fragte der Mann.
    Nicole Duval nickte. »Dupont ist in Ordnung«, sagte sie schwach.
    »Ich möchte Ihnen helfen«, bot der Maler an. Zamorra musterte ihn prüfend, dann nickte er. »Helfen Sie mir, Nicole ins Hotel zu bringen. Anschließend muß ich wissen, wo ich Pierre Devon finden kann – oder Gustave Heury, den Polizeichef.«.
    »Ich habe gehört, daß Heury untergetaucht ist. Er soll mit den Ghouls unter einer Decke stecken. – Ja, ich weiß Bescheid. Ich mußte selbst gegen eines dieser Ungeheuer kämpfen.«
    Zamorra pfiff durch die Zähne. »Heury steckt mit den Ghouls zusammen, das ist ja hochinteressant«, sagte er. »Jetzt begreife ich auch, wie man uns diese Falle stellen konnte …«
    Gemeinsam brachten sie die erschöpfte Nicole zum Gasthaus und in ihr Zimmer. Sie sah Zamorra fragend an. »Glaubst du, daß Asmodis sein Wort hält?«
    »Was den Gefallen angeht, den ich bei ihm frei habe? Oh, ich bin sicher. Mir auf diese Weise einen Vorteil zu verschaffen, war vielleicht wirklich besser als ihn zu töten. So ist er jetzt immer im Zugzwang; er hat sein Wort verpfändet, weiß aber nicht, womit ich ihn aufs Kreuz legen will. Er muß vorsichtig sein.«
    »Du aber auch«, warnte Nicole. »Es könnte sein, daß er dich in eine Zwangslage bringen will, in der du gezwungen bist, diesen freien Wunsch für nichts zu verspielen.«
    Zamorra nickte. »Ich weiß. Wer mit dem Teufel Suppe essen will, muß einen langen Löffel haben. Aber ich denke, der Fall Asmodis ist hiermit abgeschlossen. Ich werde sehen, wie ich die Ghouls packen kann. Kann ich dich allein hier zurücklassen?«
    »Stell Dupont als Wachhund vor die Tür«, lächelte Nicole müde. »Und paß auf dich auf, hörst du? Ich will dich nicht noch einmal aus der Hölle befreien müssen.«
    Zamorra küßte sie. »Was täte ich, wenn ich dich nicht hätte?«
    Er verließ das Haus. Als er unten auf der Straße stand, sah er draußen vor der Stadt das grelle Leuchten. Dort mußte der Friedhof sein.
    Zamorra begann zu laufen. Wo Pierre Devon wohnte, wußte er inzwischen, aber daß
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher