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0276 - Ghouls in der Stadt

0276 - Ghouls in der Stadt

Titel: 0276 - Ghouls in der Stadt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war Zamorra egal. Er wollte sich nicht mehr wie eine Schachfigur hin und her schieben lassen. Er wollte selbst zum Zug kommen.
    Er konzentrierte sich auf das Amulett. Es war wieder aktiv. Zamorra fädelte seinen Geist in die magischen Ströme ein. Sie brannten schmerzhaft, weil sie zur dunklen Macht gehörten, eine Macht, die niemals die seine war. Aber er fühlte den Strom der feindlichen Energien.
    Folgen! befahl er mit aller Kraft. Folgen! Dem Energiestrom folgen!
    Klappte es?
    Konnte er das Amulett zwingen, einen Sprung zu vollziehen und ihn durch diesen magischen Kraftfluß zu schleusen?
    Folgen! Folgen! Folgen!
    In der Tiefe glühte etwas, wurde größer und stärker und streckte sich nach dem Meister des Übersinnlichen. Aber er kam nicht durch. Das Amulett versagte den Dienst! Entweder war es nicht stark genug, oder es weigerte sich, den Sprung durchzuführen. Zamorra fühlte wohl, daß da etwas war, aber er erreichte dieses Etwas nicht ganz. Er bewegte sich nur am Rand, vermochte nicht einzudringen.
    Der Schlüssel der unsichtbaren Tür fehlte.
    Wieder und wieder versuchte er es. Aber er kam nicht vom Fleck. Seine Umgebung blieb. Merlins Stern zeigte ihm die Grenzen seiner Macht.
    Früher …
    Früher wäre es vielleicht gegangen. Jetzt aber war alles anders.
    Und da merkte Zamorra in jähem Entsetzen, daß er mit dem Versuch der Teleportation die Aufmerksamkeit eines anderen auf sich gelenkt hatte! Aus der Ferne wurde er angegriffen. Stärkste dämonische Kräfte schlugen radikal zu, packten Zamorra und schleuderten ihn durch das Nichts an einen anderen Ort.
    Irgendwie erkannte er, daß das der Ort war, an den er zu gelangen versucht hatte, nur hatte er sich den Weg dorthin etwas anders vorgestellt. Wieder war er nur Schachfigur. Und der Dämon riß ihn zu sich. Der Dämon, der stark war wie die Hölle selbst und niemals der Krötendämon sein konnte.
    Ein weit Mächtigerer griff ins Geschehen ein.
    Der Fürst der Finsternis!
    Und vor ihm brach Zamorra, aus dem Nichts kommend, in die Knie.
    ***
    Nicole Duval verlor das Bewußtsein. Im gleichen Moment zuckte der Ju-Ju-Stab in ihrer Hand nicht mehr wie eine Wünschelrute, sondern stellte seine Aktivität ein. Nicoles Finger lösten sich. Ihr Körper kippte zur Seite. Ihr Geist raste in einen bodenlosen Abgrund, an dessen Ende der Tod lauerte.
    Höllenschwärze griff nach ihr, um sie zu verschlingen!
    Aber da stockte der Vormarsch der meckernden Teufelchen. Ein Mächtiger war gekommen. Der Fürst der Finsternis selbst!
    Asmodis starrte auf die liegende Gestalt. Er spürte den verwehenden Hauch, der einmal der Kröten-Dämon gewesen war. Der Fürst der Finsternis fixierte die Liegende. Sie kam ihm bekannt vor. War das nicht …?
    »Nicole Duval«, murmelte er überrascht. Feuer stob aus seinen Nüstern. Wo Nicole war, war Zamorra nicht weit.
    Asmodis streckte seine linke Hand aus.
    »Erwache«, befahl er und mit seiner Höllenkraft riß er Nicole Duval aus dem Abgrund des Sterbens zurück in den Wach-Zustand!
    Er mußte wissen, wie sie hierher gekommen war!
    Danach konnte sie immer noch sterben. Aber vorher hatte sie ihm zu verraten, auf welchem Weg sie diese Dimension erreicht hatte und wo sich Professor Zamorra befand, der Todfeind, der Asmodis eine Hand schuldete.
    Die rechte Hand des Teufels!
    Den Ju-Ju-Stab sah Asmodis nicht. Nicole lag halb auf ihm und verdeckte ihn. Und der Stab verhielt sich weiterhin passiv.
    »Erwache«, befahl Asmodis noch einmal, und Nicole öffnete die Augen. Schwächer als je zuvor starrte sie Asmodis an, begriff kaum, wen sie da vor sich hatte.
    »Was … was willst du?«
    »Wo ist Zamorra?« schrie der Herr der Schwarzen Familie. »Und wie kommst du hierher in mein Reich?«
    Nicole sah ihn an, jetzt klarer als zuvor. Ihr Verstand begann zu arbeiten. Ihre Hand tastete nach etwas, zuckte aber in jähem Erschrecken wieder zurück. Asmodis vermochte nicht ihre Gedanken zu lesen. Selbst jetzt, am Rand des Todes, hielt die magische Sperre, die Zamorra einst in ihr verankerte, den telepathischen Gewalten des Teufels stand.
    »Sprich«, fauchte Asmodis.
    »Ghouls …«, keuchte Nicole erschöpft.
    »Also doch«, zischte der Dämon. »Aber wo ist …«
    Da fühlte er ihn.
    Da spürte er die Versuche Zamorras, zu ihm zu springen . Und wie nah Zamorra doch war!
    Blindlings packte Asmodis mit aller Kraft zu und riß seinen Erzfeind zu sich. Vor ihm tauchte Zamorra aus dem Nichts auf, das Amulett umklammernd, und brach in die Knie.
    Der
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