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0274 - Zwischen Feuer und Eis

Titel: 0274 - Zwischen Feuer und Eis
Autoren: Unbekannt
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Flugpanzer stand in Flammen. Von den Angreifern war nichts mehr zu sehen.
    Warner sah zitternd aus der Kuppel.
    „Fahren Sie los!" rief ihm Atlan zu. „Wir müssen aus den Flammen heraus, damit wir sehen, was sich bei den Bunkern abspielt." Er versetzte Gucky einen leichten Stoß. „Gib Marshall eine telepathische Nachricht, Kleiner. Er soll das Feuer vorläufig ruhig einstellen, damit der Shift nicht getroffen wird."
    „Alles klar!" schrillte der Mausbiber.
    Warner hatte im Pilotensitz Platz genommen. Der Shift ruckte schwerfällig an. Seine schweren Laufketten bohrten sich in den weichen Boden. Die Flammen, die von den brennenden Büschen hochschlugen, züngelten bis zur Kuppel hinauf. Atlan versuchte, in Rauch und Feuer irgend etwas zu erkennen.
    Dann rollten sie aus dem brennenden Gebiet des Landefeldes heraus. Vor ihnen warteten hundert Gegner mit schußbereiten Waffen. Sie feuerten, sobald der Shift sichtbar wurde. Die Kuppel des Flugpanzers zerbarst mit einem explosionsartigen Knall. Die Luft schien vor Hitze zu kochen. Atlan duckte sich und zog den Abzugsbügel des Impulsgeschützes nach hinten. Der Shift rollte unaufhaltsam weiter.
    „Warner!" rief Gucky mit piepsender Stimme. „Er scheint verletzt zu sein."
    Atlan blickte zum Pilotensitz. Warner hing seitwärts im Sessel. Seine Hände umklammerten die Steuerung, aber er bewegte sich nicht. Atlan sprang auf. Ein einzelner Mann stand vor dem Shift und schoß. Gucky ließ ihn telekinetisch ein paar Meter in die Höhe schweben und dann fallen. Der Mann prallte auf und kroch hastig davon. Der Platz zwischen den Bunkern war jetzt verlassen.
    Atlan zerrte Warner hoch. Der Mann verdrehte die Augen. Ein Teil der Kuppel war nicht sofort pulverisiert worden, sondern hatte sich in der Hitze zu einer glühenden Masse aufgelöst, die direkt auf Warner herabgetropft war. Das glühende Material hatte sich durch Warners Anzug gebrannt - und noch ein Stück weiter.
    Warners Lippen waren blutleer, aber sie bewegten sich.
    „Sie waren ziemlich unzufrieden mit mir, Lordadmiral?" erkundigte sich der Mann. Es waren seine letzten Worte. Er wurde in Atlans Armen schwer.
    „Ist er...?" begann Gucky entsetzt.
    Atlan nickte. Der Tod war ihm in vielen Gestalten begegnet, aber das Ende dieses Raumfahrers ging ihm nahe. Er hatte diesen Mann mit hierhergebracht.
    „Vorsicht!" schrie Gucky. Atlan ließ Warner zu Boden gleiten und warf sich hinter den Kontrollen in Deckung. Ein Feuersturm aus mindestens hundert Strahlenkarabinern raste über den Shift hinweg und brachte seine Außenfläche zum Glühen.
    „Marshall soll eingreifen, Gucky!" rief Atlan. „Schnell!"
    Von Gucky kam keine Antwort, aber Sekunden später traten die Waffen der Korvette in Aktion. Atlan hörte das Schreien eines Verwundeten. Dann erstarben die letzten Schüsse. Der Arkonide richtete sich schweißüberströmt auf.
    „Niemand mehr zu sehen!" rief er Gucky zu. „Teleportiere dich an Bord der Korvette, ich sehe mich hier ein bißchen um."
    „Ich kann dich jetzt nicht alleinlassen", protestierte Gucky.
    Atlan zog seine Waffe und zielte auf den Mausbiber. „Du willst doch nicht, daß ich dir den Pelz versenge?"
    „Ich werde um meine Pensionierung nachsuchen", schrie Gucky jämmerlich und löste sich vor den Augen des Arkoniden auf. Atlan lächelte und wollte mit einem Hebeldruck die Schleuse öffnen. Die Hitze hatte sie jedoch so verformt, daß sie dem elektronischen Impuls nicht nachgab. Atlan bedauerte, daß er keinen Kampfanzug trug. Mit Hilfe des Antigravprojektors hätte er sich ins Freie tragen lassen können.
    Es blieb ihm nichts anderes übrig, als aus der Kuppel zu klettern. Das Material, das er berührte, war heiß. Er mußte hinten aussteigen, weil die Vorderseite des Shifts noch rotglühend war. Ununterbrochen knackte das überbeanspruchte Metall.
    Atlan ließ sich zu Boden gleiten und ging hinter dem Shift in Deckung. Er ließ seine Blicke über die Umgebung schweifen. Es waren keine Gegner mehr zu sehen. Diejenigen, die nicht tot waren, hatten die Flucht ergriffen. Atlan fragte sich, ob es sich bei den Angreifern um Nachkommen der Lemurer handelte oder um Besatzungsmitglieder der Zeitstation, die weiter nördlich lag.
    Atlan verließ seine Deckung und rannte auf den nächstliegenden Bunker zu. Er wurde nicht beschossen. Ein paar Minuten blieb er hinter der Seitenmauer des Gebäudes liegen, dann verließ er seine Deckung. Die Tür des Bunkers war halb angelehnt. Im Innern war es dunkel. Mit
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