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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis
Autoren: Jason Dark
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zustimmen. Sie sollte wieder das werden, was sie gewesen war. Eine Wölfin mit der Seele eines Menschen.
    Und Nadine merkte es.
    Sie befand sich nicht sehr weit vom Schachtrand entfernt, deshalb spürte sie die Kraft, die aus diesem hervorkroch und für sie wie ein unhörbarer Befehl war.
    Zurück in den Körper, wieder zurück!
    Nadine wehrte sich. Jetzt interessierte sie sich auch nicht dafür, was der Professor tat, der die Hütte mehrmals mit großen Schritten durchmaß und leise vor sich hinsprach. Sie merkte nur, wie der Drang immer stärker wurde, und vergebens stemmte sie sich dagegen an.
    Die Magie war stärker.
    Innerhalb des Schachts begann es zu brodeln. Die unheimliche Kraft war aktiviert worden, und sie nahm an Stärke zu, so daß sich Nadine nicht dagegen wehren konnte.
    Sie kam auch nicht weg. Etwas ihr Unbekanntes bannte sie auf der Stelle. Da halfen keine Bemühungen, denn sie hatte die Kontrolle über ihren Körper verloren.
    Als das Fauchen ertönte, wußte sie nicht, wer es ausgestoßen hatte. Es drang allerdings aus dem Schacht, und der entließ im nächsten Augenblick einen gewaltigen Wolfskörper mit rotbraunem Fell.
    Ihr Körper!
    Kaum hatte der Wolf den Schacht verlassen — er war regelrecht ausgespien worden — da verschwand auch Nadine Berger. Es war wie ein Hauch, und sie war so schnell weg, als hätte sie es nie gegeben.
    »Mr. Conolly, kommen Sie! Ich habe es geschafft!« Genau in diesem Moment war der Professor fertig geworden.
    »Was?«
    »Die Magie steht!«
    Chandler rechnete damit, daß Bill Conolly Sekunden später erscheinen würde, irrte sich leider. Dafür sah er den Wolf nur zwei Schritte entfernt, und seine Gesichtszüge erstarrten. Er nahm an, daß es sich dabei um Lupina handelte. Als er genauer hinschaute, erkannte er sein Versehen.
    Das war nicht Lupina, sondern Nadine Berger.
    Fenris hatte das Opfer nicht angenommen.
    Alles war umsonst gewesen.
    Diese Dinge schossen dem Wissenschaftler innerhalb von Sekunden durch den Kopf. Er war deprimiert, und er wurde noch deprimierter, als er den erstickt klingenden Schrei vor der Hütte hörte.
    Den hatte ein Mensch ausgestoßen.
    Auch die Wölfin hatte den Schrei vernommen. Sie schnellte herum und fegte wie ein Wirbelwind dem Ausgang der Hütte entgegen…
    ***
    Wir jagten durch das London der frühen Morgenstunden. Die Sonne war schon aufgegangen, trotzdem hatte sie noch nicht ihre volle Kraft entfalten können, und ein seltsames, hellgraues Licht lag über der Millionenstadt an der Themse.
    Suko saß neben mir. Wie so oft, wenn es um Minuten ging, zeigte auch er Anspannung.
    Die Straßen waren zum Glück ziemlich frei. Der Berufsverkehr hatte noch nicht begonnen.
    Unsere Sirene riß so manchen aus dem Schlaf. Sie wimmerte und jaulte.
    Das rotierende Licht glitt über die Hauswände und drang wie ein vorwitziges Auge durch die Glasscheiben der Fenster.
    Manchmal jaulten auch die Reifen, wenn ich den Silbergrauen zu eng und zu schnell in eine Kurve zog.
    Bandor hatte seinen Kampf nicht aufgegeben. Noch immer hämmerte und trommelte er im Kofferraum herum. In den kurzen Intervallen, wenn der Sirenenton ein wenig abgeklungen war, vernahmen wir sein wütendes und gieriges Fauchen.
    Wir schafften die Strecke in Rekordzeit. Schon sehr bald erschien das Gelände der Kläranlage. Direkt daneben befand sich der Wald mit dem Bunker.
    Leider konnte ich nicht bis vor den Eingang fahren, so mußten wir die letzten Yards unsere körperlichen Kräfte einsetzen und den Werwolf zum Ziel schleifen.
    Es wurde eine Tortur, aber Suko zeigte sich als ein wahrer Meister. Es gelang ihm sogar, die Bestie durch den engen Einstieg zu drücken und sie bis zur Treppe vorzuschieben, wobei sie sich ein paarmal überschlug, bevor sie liegenblieb.
    Als ich die Treppe erreichte, hatte sich Suko bereits den Werwolf geschnappt und schleifte ihn die Stufen hinunter.
    Es tat sich etwas.
    Während ich den beiden folgte, bemerkte ich das seltsame Leuchten, und kaum hatten wir die geschwungene Treppe hinter uns gelassen, als die Magie uns wie ein Anprall traf.
    Sie war überall. Wir merkten sie auf unserer Haut. Sie schien mit Elektrizität geladen zu sein, das große Dreieck glühte in einem dunklen Rot, und ich mußte daran denken, daß ich mich einmal mit Lupina in dieser Figur befunden hatte.
    Auch mein geweihtes Kreuz blieb von diesen unheimlichen Kräften nicht unbeeindruckt. Es hatte sich erwärmt, baute eine Gegenkraft auf, wobei ich hoffte, daß sie die andere
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