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0274 - Nadine Bergers Geheimnis

0274 - Nadine Bergers Geheimnis

Titel: 0274 - Nadine Bergers Geheimnis
Autoren: Jason Dark
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Lupina konzentrierte sich auf ihre Rückverwandlung und schaffte es tatsächlich, wieder zu einem Menschen zu werden. Hätte die Decke nicht um ihre Schultern gehangen, wäre sie eine nackte Frau gewesen, so aber war sie wenigstens zum Teil bedeckt.
    Mit weicheren Gesichtszügen hätte man sie durchaus als schöne Frau bezeichnen können. So aber waren die Züge wutverstellt. Das bleiche Oval zwischen den Haaren sprühte vor Haß.
    Lupina wußte genau, wie man einen Wagen kurzschließen mußte. So etwas hatte sie sich, wie damals auch Lady X, angeeignet. Es war eine Sache von zwei Minuten, der Motor sprang willig an.
    Als sie das Geräusch vernahm, zuckte ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie manövrierte ihn aus der Lücke. Die beiden Scheinwerfer bildeten helle Lanzen, als Lupina sie einschaltete, und in ihrem Licht glaubte sie, einen Schatten zu sehen.
    Er war vierbeinig, huschte quer über die Straße und sah aus wie ein Wolf!
    Lupina wollte schon bremsen, als der Schatten wieder verschwunden war. Vielleicht eine Täuschung, dachte die Werwölfin, allerdings erinnerte sie sich auch an Nadine Berger. Sie hatte sich ebenfalls bei den Conollys befunden, sich aber aus dem Kampf herausgehalten, aus welchen Gründen auch immer.
    Lupina fuhr durch London. Sie mußte in Richtung Osten und über die Themse. Dabei hielt sie sich genau an die Vorschriften, fuhr nicht schnell, denn sie wollte keiner Polizeistreife auffallen. Das hätte vieles zerstören können.
    Den Weg kannte sie natürlich, und sie nahm die Vauxhall Bridge, um über den Strom zu gelangen. Des öfteren verrutschte ihre Decke.
    Jedesmal griff sie danach und zog sie sehr schnell wieder gerade, so daß ihre Blöße verborgen blieb.
    Je mehr sie sich von dem eigentlichen Ort des Geschehens entfernte, um so ruhiger wurde sie. Lupina hatte Zeit, die Sache zu überdenken, und sie wußte genau, daß der Fall noch nicht ausgestanden war. Es gab Luparo nicht mehr, aber sie würde alles daransetzen, um seinen Tod zu rächen und auch in seinem Sinne weiterzumachen.
    Wie konnte er nur umgekommen sein? Wie war so etwas möglich. Und wer zeigte sich dafür verantwortlich? Sollte es ihr jemals gelingen, ihn in die Finger zu bekommen, würde sie ihn in Stücke reißen.
    Aus ihrem Mund drang ein drohendes Knurren, als sie daran dachte.
    Und sie hoffte stark, daß sie in der Höhle, wo die Uralt-Magie noch vorhanden war, neue Kraft finden konnte.
    Sehr weit hatte sie es nicht mehr bis zu ihrem Ziel. Die Straßen waren enger geworden, die Gegend ärmlicher. Wer hier lebte, besaß keinen Luxus. Zahlreiche Menschen nutzten die Kühle der Nacht aus und hockten vor ihren Häusern, wo sie so manche Flasche kreisen ließen.
    Ein paarmal wurde Lupina zugewinkt, sie fuhr stur weiter. Es fehlte ihr noch, wenn sich jetzt jemand mit ihr beschäftigen wollte.
    Sie fuhr auch dort in der Nähe vorbei, wo sie den dritten Werwolf aus der Kneipe geholt hatte. Und bald schon tauchte der Schrottplatz auf. Dort hatten zwei Männer ihr Leben lassen müssen, von den Werwölfen grausam getötet.
    Wie ein großes, gelbes Auge stand der Vollmond am Himmel. Es war Werwolfwetter, Lupina hatte die Nacht besonders ausgenutzt, aber ihre Aktionen waren schiefgelaufen.
    Nun mußte sie neue magische Energie tanken. Das wollte sie in der Höhle, die einmal ein Bunker hatte werden sollen, um Menschen vor den Bomben des Krieges zu schützen.
    An einer Bahnschranke mußte sie stoppen. Ausgerechnet zu dieser Zeit fuhr noch ein Zug. Der Golf war der einzige Wagen, der vor der Schranke stand. Lupina schaute in den Innen- und Rückspiegel und war beruhigt.
    Kein Verfolger hatte sich auf ihre Fersen gesetzt. So jedenfalls glaubte sie…
    Dann rollte der Zug aus der Dunkelheit. Eine Maschine zog Dutzende von Güterwaggons hinter sich her. Als der Zug vorbeigerauscht war, öffnete sich die Schranke noch immer nicht, denn aus der Gegenseite kam noch ein zweiter.
    Lupina verlor Zeit.
    Ein Dämon kannte eigentlich keine Nervosität, aber sie konnte eine gewisse Unruhe nicht verbergen. Als sie wieder einmal in den Rückspiegel schaute, glaubte sie abermals, den Schatten heranhuschen zu sehen. Er verschwand aber zu schnell, so daß sich Lupina kein zweites Mal überzeugen konnte.
    Endlich öffnete sich die Schranke.
    Sie war erst zur Hälfte hochgefahren, als Lupina bereits das Gaspedal trat und der Golf einen wahren Satz nach vorn machte, wie ein Reitpferd nach dem Start.
    Die Strecke, die jetzt noch zu fahren war, hätte
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