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0272 - Flaggschiff in Not

Titel: 0272 - Flaggschiff in Not
Autoren: Unbekannt
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wandte sich um und erkannte den Marsianer Son Hunha. Er nickte ihm aufmunternd zu.
    Im Verbindungsgang tauchten die ersten Thermoflammer auf. Sie wurden von einem gezielten Feuerschlag gestoppt. Doch dann zerbröckelte hinter den Verteidigern der Boden rings um den großen Sonnenenergieumformer. Überall wanden sich die kristallisch glitzernden Poler heraus.
    Der Arkonide erbleichte. Er knirschte mit den Zähnen, als er sah, wie sparsam die Raumsoldaten mit ihrer Munition umgingen. Praktisch mußten sie sich entscheiden, ob sie den Angriff der Poler oder den bevorstehenden Ansturm der Schlangenmonstren stoppen wollten. Für beides würde die Munition nicht mehr ausreichen.
    Ein verzweifelter Gedanke zuckte durch sein Gehirn.
    Wenn sie schon verloren waren, so sollten sie wenigstens bis zum Ende kämpfen - und zwar mit allen Mitteln.
    Er wandte sich zu seinem Nebenmann.
    „Achtung, Befehl! Weitersagen! Alle ziehen sich geordnet zurück in das untere Stockwerk; besetzt werden Materiallager Iund Werkstatt A!"
    Es dauerte einige Minuten, bevor der Befehl sich herumgesprochen hatte. Während dieser Zeit war die Lage ohnehin unhaltbar geworden. Immer wieder riefen Männer nach Munition, immer mehr Thermoflammer griffen an, und auch die Poler waren nicht aufzuhalten. Die Verluste stiegen rapide an.
    Dennoch vollzog sich der Rückzug ohne Panik. Weder Verwundete noch Tote wurden liegengelassen. Man trug sie mit in die neue Stellung.
    In der Werkstatt angekommen, erteilte der Lordadmiral neue Befehle. Die Soldaten wurden in drei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe hielt die Eingänge besetzt, die andere holte Material herbei und die dritte versuchte, aus dem Material und mit den Mitteln der Werkstatt primitive Hiebwaffen anzufertigen.
    Es dauerte glücklicherweise fast eine halbe Stunde, bevor die Schlangenmonstren auch hier auftauchten. Doch dann wurde offenbar, wie wenig Aussichten auf eine wirksame Verteidigung bestanden. Die Soldaten mußten sich mit gezieltem Einzelfeuer begnügen - aber auch so würde die Munition nicht mehr länger als zwei oder drei Stunden reichen.
    In dieser Lage traf die Meldung ein, die Verbindung zu Major Redhorse und seinem Kommando sei abgebrochen. Was das bedeutete, war Atlan sofort klar. Ohne gesicherte Flanken würde die kleine Gruppe bald aufgerieben sein.
    Und er konnte nicht helfen.
     
    *
     
    „Fertig!" schrie der Chefingenieur. Metall klirrte auf Metall. Ein Zischen ertönte, steigerte sich zu schrillem Heulen. Das gefleckte Monstrum auf dem Boden der großen Halle, das eben noch wie ein verschmutzter Teppich immenser Größe ausgesehen hatte, bewegte sich plötzlich, schwoll an und ließ allmählich gewisse Formen erkennen.
    Perry Rhodan überblickte im ungewissen Schein der Gasnotlampen seine Truppe von dreißig Mann, die ihn auf dem Weg zum Äquator begleiten sollte.
    Einer der Männer stach kraß von den anderen ab. Aber er hatte es sich nicht nehmen lassen, in einer Reihe mit ihnen zusammen Aufstellung zu nehmen. Es war Lemy Danger, der Spezialagent der USO und Freund von Melbar Kasom, der neben dem kleinen Siganesen stand und aufpaßte, daß nicht ein zufällig Vorüberkommender den fähigen Agenten zertrat.
    Generalmajor Danger war nur 22,21 Zentimeter groß, bei einer Schulterbreite von 6,33 Zentimetern.
    Sein Gewicht betrug 852,18 Gramm. Man hatte annehmen sollen, dieser äußerlich kümmerliche Zwerg wäre militärisch völlig wertlos, bestenfalls dazu geeignet, sich mit Fliegen und ähnlichem Ungeziefer auf einen gefährlichen Kampf einzulassen. Doch das war ein Irrtum. Die physischen Unzulänglichkeiten kompensierte Lemy durch einen einfallsreichen Verstand und eine beinahe sagen hafte Reaktionsschnelligkeit.
    Außerdem kam ihm bei Agenteneinsätzen gerade seine Kleinheit außerordentlich zustatten.
    Der Großadministrator lächelte dem Siganesen zu und blickte danach wieder zu dem Aerogleiter, der langsam Gestalt annahm. Immer noch heulte und jaulte das Helium aus den drei Terkonitbehältern, in denen es bei einem Druck von 9200 atü aufbewahrt worden war.
    Einige Dutzend Mechaniker arbeiteten hektisch an den Leichtstahlstreben, mit denen die beiden Gliederrümpfe verbunden wurden. Jeder Rumpf war zweihundert Meter lang und durchmaß fünfzig Meter, ohne die Tarnfarbflecken hätten sie sicher wie zwei Riesenzigarren gewirkt.
    Als die Rumpfzellen voll aufgeblasen waren, hatten die Mechaniker auch die Leichtstahlverstrebungen angebracht. Die Haltemannschaften gaben etwas Seil
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